Zwei Personen in grüner Kleidung umarmen sich auf einer Wiese
Reihe

May I hug you?

Vielleicht haben Sie die offenen, freundlichen Fragen auf unseren Plakaten im Stadtraum bereits entdeckt: May I hug you? May I dance with you? Das tanzhaus nrw startet am 16. September in die erste Spielzeit unter der neuen Leitung von Ingrida Gerbutavičiūtė. Eine aufregende Zeit des sich neu Begegnens, des Kennenlernens und des Aufbauens von Beziehungen beginnt. Es sind einfache, höfliche, verbindliche Fragen, mit denen sich das Programm des neuen Teams beschäftigt. Aber durch unsere Erfahrungen mit der Pandemie fächern sie ein ganzes Feld an Themen, Inspirationen und Herausforderungen auf. Begegnungen von Körpern in einem Raum waren und sind noch immer mit Spannungen, Stress und Einschränkungen verbunden. Unsere Körper haben wir als verletzlich und potenziell gefährlich wahrgenommen und wir befinden uns auf der Suche nach neuen Ritualen, uns über körperliche Nähe einverstanden zu zeigen. Das tanzhaus nrw lädt mit einem spannenden und vielfältigen Programm dazu ein, neue vertrauensvolle Beziehungen zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Umwelt, zwischen Institution und Stadt wachsen zu lassen – Gemeinschaften zu bilden und zu erleben, zusammen zu tanzen, Spaß zu haben, sich zu empowern.

Am Eröffnungswochenende (16.18.09.) können Besucher*innen die Kraft erleben, die entsteht, wenn Menschen zusammenstehen, Teil einer Gemeinschaft sind, zusammen tanzen und feiern, trauern und protestieren. Mit Vástádus eana / The answer is land schafft die Choreografin Elle Sofe Sara einen Raum für die widersprüchlichen Emotionen, welche die Ausbeutung und Zerstörung unseres Ökosystems auslösen. Eindringlich widmet sie sich der Verbundenheit von Menschen und Natur. Ihr Stück ist inspiriert von Demonstrationen und Aktivismus, sámischen Formationstänzen und dem Joik, dem traditionellen Gesang. Zwei der großartigen Performerinnen bieten einen Gesangs-Workshop an, der sich wunderbar eignet, um tiefer in das Stück einzusteigen.

In Queen Blood von Ousmane Sy und Paradox-Sal zieht eine Crew aus sieben Tänzerinnen das Publikum in ein Spannungsfeld zwischen Club und Bühne. Zu einem mitreißenden House-Soundtrack zeigen die Tänzerinnen nicht nur einzeln ihre technische Virtuosität, sondern agieren wie ein energiegeladenes Corps de Ballet. Ousmane Sy kommt von Fußball und urbanem Tanz und erobert zurzeit die großen internationalen Kulturbühnen, öffnet sie für ein neues Tanz-Publikum.

Es geht energiegeladen weiter: Das COLLECTIF OUINCH OUINCH entwickelt explosive und schillernde Stücke, in denen es mittelalterliche Fashion-Universen mit Clubkultur und futuristischen Welten vermischt. Der öffentliche Raum ist der Ort ihrer festlichen und inklusiven Rituale, ihrer kollektiven Euphorie.

Wie in einem berauschenden Bad kann man sich in HAPPY HYPE von den fünf Performer*innen mitreißen lassen und mittanzen. Das vierte internationale Gastspiel zur Eröffnung verzichtet nicht nur auf visuelle Reize, es entzieht seinem Publikum sogar die visuelle Wahrnehmung komplett – und schafft dabei gleichwohl ein fesselndes intensives, sinnliches wie mentales Erlebnis.

HOUSE OF LABRYS des Künstler*innenduos IevaKrish (Krišjānis Sants & Ieva Gaurilčikaitė) ist eine immersive Klanglandschaft und Klangperformance, eine räumliche und vertanzte Musikkomposition.

Sechs tanzhaus nrw Mitarbeiter*innen liegen aufeinandergestapelt
Drei Personen "hängen" über Pfosten gegenüber des tanzhaus nrw
Zwei Personen stoßen sich an den Köpfen
Zwei Personen lehnen aneinander