
Labor für kreative Audiodeskription
Fia/Sophia Neises ist weiße queere sehbehinderte Performerin, Dramaturgin, Theaterpädagogin und Aktivistin für die Rechte behinderter Menschen. Sie arbeitet inklusiv als Choreografin und Tänzerin für Stücke und immer wieder auch als Dramaturgin für sehbehindertes und blindes Publikum. Zwoisy Mears-Clarke versteht sich als Choreograf*in der Begegnung. Das spiegelt sowohl Zwoisys Ansatz als Schwarze*r queer*e Choreograf*in als auch als Community Organizer (wörtlich übersetzt: ‚Gemeinschaftsorganisator*in‘) wider. Seit Beginn von Zwoisys Karriere entwickelt Zwoisy mit einem intersektionalen Ansatz Tanzstücke für ein Publikum von sehbehinderten, blinden und sehenden Menschen. Fia/Sophia Neises & Zwoisy Mears-Clarke arbeiten seit 2016 zusammen. Kontinuierlich teilen sie ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Tanzkünstler*innen und Mitgliedern der sehbehinderten und blinden Community und forschen gemeinsam mit ihnen weiter.
Regelmäßige Mitwirkende des Labors sind u. a.: Agnes Kappaun, Alexander Panevin, Andrea Eberl, Britta Van Hall, Camilla Moitroux-Fusshoeller, Fabian Lilian Korner, Melanie Hambrecht, Nismiye Önder, Sabine Kuxdorf, Traugott Sobiech, Yasha Müller.

Ansprechpartnerin: Lucie Ortmann, dramaturgie@tanzhaus-nrw.de
Audiodeskriptionen am tanzhaus nrw
Audiodeskriptionen werden am tanzhaus nrw ab Dezember 2024 von einem Tandem entwickelt, das sich im Rahmen des Labors für kreative Audiodeskription gebildet hat. Das Tandem aus Sabine Kuxdorf und Thaddäus Maria Jungmann lotet die Ausdrucksformen, Facetten und Grenzen von Audiodeskription aus. Im Sinne der aesthetics of access stehen die beiden Beschreiber*innen – anstatt die Audiodeskription nachträglich hinzuzufügen – bereits während des Probenprozesses im Austausch mit den Choreograf*innen. Ihr Stil der künstlerischen Audiodeskription geht über die klassische, neutrale Übersetzung visueller Informationen hinaus, experimentiert mit Sprache und ermöglicht blindem und sehbehindertem Publikum über Kopfhörer einen sinnlich-atmosphärischen Zugang zu den jeweiligen Stücken.
Von Mo 20.01 – Fr 24.01. findet das Stück Hey Körper?! von Sahra Huby mit Audiodeskription statt. Ebenfalls findet bei der Performance With Or Without You von Fia Neises am Fr 21.03. + Sa 22.03. 20:00 eine Audiodeskription statt.

Sabine Kuxdorf
Sabine Kuxdorf ist eine in Köln ansässige Sozialarbeiterin. Erste Tanzerfahrungen sammelte sie im Rahmen des Stücks Collisions Interdites vom DIPHTONG KOLLEKTIV in welcher sie 2022 performte. Sie ist blind und arbeitet als Performerin sowie Beraterin im Bereich Access-Dramaturgie und Teilhabe bei Theater- und Tanzproduktionen in NRW, u. a. mit Khadidiatou Bangoura und der Sticky Fragments Physical Theatre Company.

Thaddäus Maria Jungmann
Thaddäus Maria Jungmann lebt als freiberufliche*r Performer*in in Köln. In der eigenen künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Handlungsmacht von Objekten im Verhältnis zu ihrem eigenen queeren Körper. Als Journalist*n kam sie durch das Schreiben über Tanz zur Audiodeskription. Momentan erforscht sie im Masterstudiengang Tanzwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln das Feld der künstlerischen Audiodeskription.
#65 Augen zu – die Magie des Tanzens!