Vermittlung
Physical Introduction
Die Physical Introduction richtet sich an alle Interessierten, die eine Stunde vor einer Bühnenvorstellung Lust haben, die besondere Bewegungsqualität oder die choreografische Idee eines Stücks kennen zu lernen. Unter der Leitung von erfahrenen Dozent*innen geht es darum, selbst in Bewegung zu kommen. Die Physical Introduction bereitet uns als Besucher*innen darauf vor, Sinne zu schärfen und Zugang zum Geschehen auf der Bühne zu bekommen. Es geht nicht darum, konkrete Szenen der Performance nachzuspielen, sondern über Improvisation und Achtsamkeitsübungen Bewegungsprinzipien oder die besondere Atmosphäre eines Stückes nach zu empfinden. Sicher ist: Diese Art der Einführung macht Spaß! Für die ca. 45-minütige Physical Introduction sind keine Vorkenntnisse nötig. Bequeme Kleidung bietet sich an, ist aber kein Muss. Und Sie können am Ende der Einführung entspannt zur Vorstellung wechseln.
Unsere aktuellen Dozent*innen:
Sophie Czarnetzki ist eine Kölner Künstlerin, die Tanz als transformative Kraft für gesellschaftliche Veränderung und Sichtbarkeit einsetzt. Mit einer tiefen Verwurzelung in urbanen Tanz- und Clubkulturen entwickelt sie eine künstlerische Sprache, die Themen wie Selbstermächtigung, intersektionalen Feminismus, Mystik und Machtstrukturen aufgreift. Groove und Partizipation sind dabei zentrale Elemente ihrer Arbeit, mit denen sie kollektive Erlebnisse schafft und Verbindungen zwischen Menschen stärkt. Sie verfolgt das Ziel, urbane Tanzkulturen auf die Bühne zu bringen und Tanz barrierefreier und inklusiver zu gestalten, geprägt durch ihre eigene chronische-rheumatische Erkrankung. Als Performerin im Import Export Kollektiv am Schauspiel Köln war sie zuletzt auch als Co-Regisseurin tätig. Mit innovativen Vermittlungsformaten macht Sophie Czarnetzki Tanz für alle erlebbar und fördert den gesellschaftlichen Austausch.
Ada Sternberg ist Tänzerin, Tanzvermittlerin und DJ aus Berlin. Ihr Interesse gilt vor allem der Fusion der verschiedenen darstellenden Künste mit einem Bezug zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskursen, insbesondere queerfeministische Perspektiven. Neben urbanem und zeitgenössischem Tanz fließen somatische Praxen in ihre Arbeit ein. Ihr ist es ein großes Anliegen, Zugänge zu Tanz und Musik zu schaffen und „safer- bzw. braver spaces“ zu kreieren. In diesem Kontext entstanden Formate wie SHAKETHEPAINAWAY, das Training against Patriarchy (Bundeskunsthalle) und Bodies of solidarity. Als Performerin kooperierte sie zuletzt mit dem feministischen Zirkuskollektiv Ponyclub in der Produktion Mean Girls. Zudem arbeitet sie regelmäßig mit der CocoonDance Company in Bonn zusammen.
Das Vermittlungsformat Physical Introduction wurde durch Professor Ingo Diehl mit Tanzstudierenden und Alumni des Masterstudiengangs Contemporary Dance Education an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) entwickelt.
Offene Probe
Künstler*innen öffnen den Probenprozess während der Entwicklung eines Stückes. Sie laden dazu ein, Einblick in Arbeitsweisen, Prozesse bei der Entstehung einer Performance, in dramaturgische Fragestellungen und weitere Herausforderungen bei der Erarbeitung einer Choreografie zu erhalten.
Gesprächsformate
Gespräche vor oder nach einer Vorstellung und als eigenständige Veranstaltung bieten die Möglichkeit, sich über das Erlebte gemeinsam mit anderen auszutauschen, Fragen zu stellen und so ein nachhaltigeres Verständnis über Themen, Anliegen und Besonderheiten des zeitgenössischen Tanzes zu gewinnen. Neben den durch Mitarbeiter*innen des tanzhaus nrw und durch externe Gäst*innen moderierten Gesprächen werden regelmäßig auch lockere und informellere Gesprächsrunden angeboten.
Talk: Panel
Ein moderiertes Gespräch mit den Künstler*innen über deren Arbeit, zentrale Themen der Aufführung und Ihre Fragen.
Talk: Gemeinsam mit den Anderen
Ein offener Austausch für alle. Gedanken teilen, Perspektiven hören – bei Wein und Snacks.
Die Gespräche finden in deutscher und/oder englischer Sprache statt.

Sharing Studies
Das Austausch- und Vermittlungsformat Sharing Studies umfasst enge Kollaborationen des tanzhaus nrw mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Kunstakademie Düsseldorf, den Universitäten Bochum und Essen-Duisburg sowie dem Kölner Zentrum für zeitgenössischen Tanz. Es bringt Studierende, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Dramaturg*innen auf eine nicht-hierarchische Weise in einen Dialog über Forschungsfragen und -praxen und bietet den Raum, Dinge und Themen auf eine physische, somatische und praxisorientierte Weise zu erproben. Dabei fließen die Forschungsthemen und -ergebnisse der unterschiedlichen Seminare und Fachrichtungen, die Perspektiven der Studierenden und Forschenden auch in die künstlerischen und kuratorischen Prozesse am tanzhaus nrw ein.
Aktuell findet darüber hinaus ein intensiver Austausch mit der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) Dramaturgien im Zeichen der Gewalt. Transnationales Theater zwischen Globalem Süden und Norden statt. http://dramaturgies-afterlife.de/