Tanzende Menschen im Raum.

Zeitgenössisch

Vorne weg: Den zeitgenössischen Tanz kurz und angemessen in Worte zu fassen, ist nicht möglich. Contemporary Dance entzieht sich einer eindeutigen Zuordnung, wie sie etwa im Modern Dance stattfindet. Und vielleicht ist gerade das so charakteristisch: seine Offenheit. Die Spielarten des Zeitgenössischen sind vielfältig und hinterfragen etwa alt hergebrachte Körperbilder. Hier sammeln sich verschiedenste Auffassungen von Tanztechnik, Arbeitsweise sowie Vermittlung. Abhängig vom jeweils Lehrenden, Choreografierenden, Tanzenden und dem individuellen künstlerischen und kulturellen Hintergrund findet eine andere Form des zeitgenössischen Tanzes statt. Das klingt erst einmal verwirrend für Menschen, die nicht professionell tanzen, jedoch: Es lohnt sich, den zeitgenössischen Tanz zu entdecken. Er erweitert unsere Fähigkeiten wie Einfühlung und Achtsamkeit, die Verortung des Körpers im Raum und unterstützt ein besonderes Miteinander mit anderen Tänzer*innen. Hier gibt es kein Richtig und Falsch. Nur Mut! Probiert es einfach aus!

Dozent*innen

Frau mit offenen langen dunklen Haaren und einem bunten Oberteil vor grauem Hintergrund schaut freundlich in die Kamera

Amanda Romero

Amanda Romero ist eine peruanische, in Köln lebende Performerin und Choreografin. Nach ihrem Tanzstudium an der HfMT Köln, arbeitete sie als Tänzerin unter anderem in Hamburg und als Choreografin in verschiedenen Theatern NRWs. Als Mitbegründerin des Kollektivs Dencuentro, zusammen mit Greta Salgado und Constanza Ruiz, entwickelten sie gemeinsam Methoden zur künstlerischen kollektiven Arbeit, erarbeiteten Tanzproduktionen und mehrere Vermittlungsformate. Ihre aktuelle Recherche konzentriert sich auf Bewegung und Tanz als Praxis des Widerstands gegen die ökologische Kolonialisierung und als Medium zur Heilung der verwundeten Beziehung zwischen der menschlichen Spezies und dem Ökosystem. Sie beschäftigt sich mit Landschaften, “mehr-als-menschlichen” Lebewesen und präsentierte kürzlich diese Recherche im IMPACT23, im PACT Zollverein. Amanda sammelt Erfahrung im Bereich Tanzvermittlung seit 2018 als Workshopleiterin in Schulen, Jugendzentren und Tanzschulen.
Webseite: https://amanda-romero.com/

Daniel Smith

Daniel Smith arbeitet als freiberuflicher Choreograf, Tänzer und Tanzpädagoge. Geboren in Vancouver, Kanada, lebt er bereits seit mehreren Jahren in Düsseldorf. Als Choreograf waren seine Stücke zu sehen mit „Step by Step“ in Kooperation mit der Oper am Rhein auf der Bühne des tanzhaus nrw, auch auf der Bühne der Deutschen Oper am Rhein, des Werkraum Göttingen sowie der Kunsthalle Düsseldorf. Als Tänzer war er zuletzt als Solotänzer beim Ballet am Rhein engagiert. Seine frühe Karriere führte ihn auch international zu verschiedenen Stationen für das National Ballet of Canada und das Colorado Ballet.

Darwin Diaz

Dina ed Dik

Dina ed Dik erhielt ihre Tanzausbildung an der Fontys Dansacademie in Tilburg in den Niederlanden. Seither arbeitete sie als freiberufliche Tänzerin und Performerin an verschiedenen Theatern und mit freien Kompanien unter anderem in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland. Seit 2001 ist sie Assistentin und Ensemblemitglied des französischen Choreografen Jérôme Bel und erarbeitet mit verschiedenen internationalen Ensembles Neueinstudierungen seiner Stücke und leitet die Proben dazu. In diesem Rahmen hat sie viel Erfahrung in der Arbeit mit großen, sehr diversen, heterogenen Gruppen sammeln können. Im tanzhaus nrw war diese Arbeit mit „The Show Must Go On“ von Jérôme Bel im September 2014 zu sehen. Neben dem Tanz praktiziert sie seit vielen Jahren Iyengar Yoga, als Unterstützung zum Tanztraining. Übungen und Ansätze aus dieser Technik zur Verbesserung der Flexibilität und der Kraft fließen in ihren Unterricht mit ein. Am zeitgenössischen Tanz gefallen ihr die Freiheiten und die Einflüsse vieler unterschiedlicher Tanzstile. Daraus ergebe sich die Möglichkeit, einen eigenen Stil zu finden: „man merkt, was einem liegt“, sagt Dina. Ihr Unterricht ist darauf ausgelegt, den Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen, das Tanzen zu genießen und sich ohne Scheu zu bewegen.

Erika Winkler

Erika Winkler erhielt ihre Tanzausbildung an der Folkwang Hochschule der Künste in Essen und arbeitete danach als Tänzerin an verschiedenen Theatern und in freien Kompanien, davon mehrere Jahre für die Company RAZ in den Niederlanden. Sie entwickelte für Ruhr 2010 Projekte und ist regelmäßig Choreografin im Team Plöger/Winkler/Becker für das FFT Düsseldorf. Sie unterrichtet international und ist seit 1998 eine sehr geschätzte Dozentin am tanzhaus nrw. Hier gibt sie auch regelmäßig das Professional Training, ebenso für PACT Zollverein und Kompanien wie Ultima Vez, NEUER Tanz und Random Dance.

Irina Hortin

Irina Hortin studierte zunächst Linguistik und Literatur in Deutschland, Frankreich und Argentinien und anschließend zeitgenössischen Tanz in Köln und München. Sie performt international, choreografiert regelmäßig für das Schalktheater in Zürich, leitet Jugendtanztheaterprojekte und unterrichtet zeitgenössischen Tanz, Contact Improvisation und Tango auf internationalen Festivals. Wegweisend für Irinas berufliche Biografie war vor allem die Begegnung mit Frey Faust, einer wichtigen Figur innerhalb des zeitgenössischen Tanzes und Herausgeber des Bewegungslexikons Axis Syllabus, auf das sich Irina als zertifizierte Axis Syllabus (AS) Lehrerin bezieht. Das interdisziplinäre AS-Forschungsnetzwerk befragt die Funktionsweisen des menschlichen Körpers in Bewegung. Dabei werden Informationen aus Biomechanik, Anatomie, Physik und Medizin genutzt, um unseren Bewegungsapparat zu analysieren und auf funktionale und fürsorgliche Weise in Bewegung zu kommen. Im Mittelpunkt steht immer der respektvolle Umgang sowohl mit sich selbst als auch miteinander – und natürlich die Freude am Tanzen!

Mina

Minas Leidenschaft als Tänzerin und Lehrerin entspringt ihrer lebenslangen Obsession für Bewegung und Musik und diese, vereint in verschiedensten Situationen, zu erleben und zu geniessen – was sie im Laufe ihrer Zeit immer näher zu ihrem Beruf als Tanzkünstlerin führte. Mit dem Tanzen begann Mina früh in den Balletstudios von Sonja Bjerke und Olivia Lindig. Später begann Mina neben dem klassischen Ballet die Stile Contemporary, Dancehall und Modernen Tanz wöchentlich zu trainieren. Nach dem Abitur 2018 war schnell entschlossen, dass der Weg weiter Richtung Tanz geht. Von 2018 bis 2022 studierte Mina an der ArtEZ University of the Arts in den Niederlanden Tanz, Choreografie und Pädagogik und tanzte in verschiedenen Stücken und Produktionen mit. Während ihrer Studienzeit konzentrierte sie sich vor allem auf das Entdecken ihrer eigenen Tanzsprache und erlangte professionelles Training in den Stilen Ballet, Modern Dance, Contemporary Floorwork und Jazz Dance. Im letzten Jahr ihres Studiums spezialisierte Mina sich auf das interdisziplinäre Arbeiten mit professionellen Tänzern*innen und Musiker*innen um beide Disziplinen durch Improvisation in Relation zueinanderzusetzen. Gegenwertig tanzt und unterrichtet Mina hauptsächlich in Köln und Umgebung. Sie unterrichtet in den Stilen Urban Contemporary, Floorwork, Improvisation und Modern Dance.

Paolo Fossa

Zeitgenössischer Tanz ist für Paolo ein Konzept, das sich immer wieder erneuert: „In dem Moment, wo es sich nicht erneuert, ist es kein zeitgenössischer Tanz“. Für ihn ist es wichtig, seinen Schüler*innen Selbstvertrauen und ein Gefühl für den eigenen Körper zu vermitteln. „Wir sind der Körper. Wir tun viel für unser Gehirn, aber wenig für unsere Körper. Ich möchte, dass meine Teilnehmer*innen ihren Körper in allen seinen Facetten ausdrücken zu können.“ Paolo Fossa ist Choreograf, Tänzer, Performer, Dozent und unabhängiger Bewegungsforscher. Er arbeitet für renommierte Theater, Tanzkompanien, Tanzinstitutionen, staatliche und private Akademien und Tanzhochschulen im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit diesen Institutionen entwickelt er neben seinen zahlreichen unabhängigen Produktionen auch Choreografien und Bildungsprogramme. Im Jahr 2021 erhielt er sein Zertifikat in Tanzmedizin von der TaMed Tanz und Medizin Vereinigung. Parallel zu seiner Arbeit auf der Bühne kooperiert er mit privaten und staatlichen Einrichtungen und Schulen und führt verschiedene Projekte mit jungen Menschen und Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und kognitiven Fähigkeiten durch.

Ricardo Campos Freire

Ricardo Campos Freire ist ein vielseitiger Künstler aus Lissabon, Portugal. Ausgebildet an der Superior Dance School in Lissabon und der Stockholmer Universität der Künste, tanzte er mit renommierten Kompanien in ganz Europa. Durch die Zusammenarbeit mit angesehenen Choreografen wie Mauro Bigonzetti und Cayetano Soto erlangte Ricardos Talent Anerkennung und brachte ihm 2015 den Smiljana Mandukic Award als bester Tänzer des Jahres ein. Seit 2011 kreiert er fesselnde Choreografien, die mit bemerkenswerten Stücken wie „Apart“ und „Public Domain“ viel Beifall erhielten. Seine Arbeiten wurden auf Bühnen in der ganzen Welt gezeigt, von Italien bis Südkorea, und zeigen seine dynamische Kreativität. „Als Choreograf liegt meine Essenz in der Verbindung mit und der Hingabe zu den Tänzer*innen. Bei der Erkundung eines breiten Spektrums von Herausforderungen und Emotionen treibt die Essenz der zielgerichteten Bewegung meine kreative Intuition an und beeinflusst meine choreografischen Bestrebungen. Jedes Projekt hat seine eigene, einzigartige Denkweise und spezifische Ziele, die es meinem Körper erlauben, meinem künstlerischen Ausdruck Gestalt zu geben. Die Atmosphäre, die in jeder Kreation kultiviert wird, schafft eine tiefe Verbindung zwischen den Tänzer*innen und dem Publikum. Das Bestreben, das Publikum auf einer emotionalen Ebene zu berühren, indem ich relevante Themen anspreche und eine Botschaft vermittle, bleibt ein fester Grundsatz in meiner Arbeit. Durch die Ausarbeitung von Erzählungen mit Tiefe und Dramaturgie erhält jede*r Tänzer*in eine persönliche Verbindung, die es ihm*ihr ermöglicht, mit anderen in Resonanz zu treten und sie auf seine*ihre künstlerische Reise einzuladen.“