
Zeitgenössisch
Dozent*innen

Carlo Melis
Carlo Melis zählt zu einem der langjährigsten Dozent*innen am tanzhaus nrw. Seit 1989 unterrichtet er am Haus Modern und Jazz Dance und integriert Einflüsse des zeitgenössischen Tanzes. „Die Freiheit des zeitgenössischen Tanzes fordert die standardisierten Techniken des Modern und Jazz Dance heraus und wendet den Blick nach innen.” So geht es in Carlos Kursen weniger darum, eine Technik zu erlernen, als vielmehr eine Strategie wiederzuentdecken, die wir seit den ersten kindlichen Bewegungen in uns tragen: neugierig zu sein, sich und seinen Körper zu erleben und die eigenen Emotionen zu spüren. Die Teilnehmer*innen arbeiten bei den Bewegungen immer auch an deren Ursprung. „Wir beginnen erst dann zu tanzen, wenn Gefühle die Bewegungen antreiben.“
Carlo absolvierte seinen Eltern zuliebe eine Ausbildung zum Bautechniker, doch schon in seiner Jugend war er von den Künsten fasziniert und spielte beim Bewegungstheater und Living Theatre. Nach einem Workshop bei Bob Curtis, dem Wegbereiter des Afro Contemporary Dance, fand Carlo zum Tanz: „Eine solche Intensität hatte ich noch nie erlebt. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass ich tanzen will.“ So begann er im Alter von 26 Jahren klassisches Ballett, Modern und Jazz Dance in seiner Heimat Sardinien zu studieren. Später schloss er zudem ein Studium in Theater- und Tanzpädagogik an verschiedenen Hochschulen in Italien ab. Während eines Tanzstipendiums an der Folkwang Universität der Künste lernte Carlo bei der großen Wuppertaler Choreografin Pina Bausch, die seine weitere tänzerische Arbeit prägte. Er wirkte bei Fernsehproduktionen mit, arbeitete mit zahlreichen Kompanien und lehrte u.a. an der Tanzakademie Arnheim.

Chin-A Hwang
Chin-A Hwang, geboren in Südkorea, erhielt ihre Ausbildung als klassische Bühnentänzerin an der Seoul Arts High School in Korea. Im Anschluss studierte sie Bühnentanz am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz - ZZT in Köln.
Seit 2017 ist Chin-A Hwang als freiberufliche Tanzpädagogin unter anderem in der Tanzfaktur, im Cologne Dance Center Köln sowie in verschiedenen Ballettschulen tätig.
Sie unterrichtet sowohl Amateure als auch Profis im klassischen und modernen Tanz.
Regelmäßig tanzt Chin-A Hwang auch in verschiedenen Produktionen der Deutschen Oper am Rhein Duisburg/ Düsseldorf und der Oper Köln.
Seit 2019 studiert sie den Master-Studiengang "Tanzpädagogik klassischer Tanz" an der Folkwang Universität der Künste in Essen.

Darwin Diaz
Darwin Díaz ist Tänzer, Lehrer und Choreograph. Er studierte an der IUDANZA Tanz-Universität in Caracas. 2005 kam er mit einem Stipendium von DAAD und Fundayacucho nach Deutschlandund und absolvierte an der Folkwang Universität der Künste den Studiengang Tanz. Von 2009 bis 2014 war er bei Folkwang Tanz-Studio engagiert. Darwin hat bis 2018 am Stadt Theater Trier unter der künstlerischen Leitung von Susanne Linke getanzt und choreografiert. Er hat u.a. mit Choreographen wie Pina Bausch - Tanztheater Wuppertal, Samir Akika, Anna Holter, Theater der Kläge, Hannes Langolf, Lokstoff “theater im offentlichen Raum” gearbeitet. Als Choreograph hat er zweifach den ersten und den Publikumspreis an zwei verschiedenen Tanzfestivals mit dem Stück „Study #3 The Circle“ gewonnen.
Als Lehrer hat er seinen eigenen Stil und recherchiert zwischen Hatha Yoga und Release Technique. Er unterrichtete an verschiedenen Companien wie: TanzTheater Wuppertal, FTS (Folkwang Tanzstudio), Folkwang Universität der Künste, Cooperativa Maura Morales, Ben Riepe und NeuerTanz.

Dina ed Dik
Dina ed Dik erhielt ihre Tanzausbildung an der Fontys Dansacademie in Tilburg in den Niederlanden. Seither arbeitete sie als freiberufliche Tänzerin und Performerin an verschiedenen Theatern und mit freien Kompanien unter anderem in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland. Seit 2001 ist sie Assistentin und Ensemblemitglied des französischen Choreografen Jérôme Bel und erarbeitet mit verschiedenen internationalen Ensembles Neueinstudierungen seiner Stücke und leitet die Proben dazu. In diesem Rahmen hat sie viel Erfahrung in der Arbeit mit großen, sehr diversen, heterogenen Gruppen sammeln können. Im Tanzhaus NRW war diese Arbeit mit „The Show Must Go On „von Jérôme Bel im September 2014 zu sehen. Neben dem Tanz praktiziert sie seit vielen Jahren Iyengar Yoga, als Unterstützung zum Tanztraining. Übungen und Ansätze aus dieser Technik zur Verbesserung der Flexibilität und der Kraft fließen in ihren Unterricht mit ein.
Am zeitgenössischen Tanz gefallen ihr die Freiheiten und die Einflüsse vieler unterschiedlicher Tanzstile. Daraus ergebe sich die Möglichkeit, einen eigenen Stil zu finden: „man merkt, was einem liegt“, sagt Dina. Ihr Unterricht ist darauf ausgelegt, den Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen, das Tanzen zu genießen und sich ohne Scheu zu bewegen.

Doralisa Reinoso de Tafel
Doralisa ist in Caracas, Venezuela geboren und lebt und arbeitet seit 2014 als Dozentin und Tänzerin. Sie hat Klassisches Ballett und Zeitgenössischen Tanz studiert und vier Jahre lang bei dem Festival junger Choreographen als Bühnentänzerin und Choreographin mitgewirkt unter der Leitung von verschiedenen nationalen und internationalen Künstlern. Für Doralisa ist eines der Ziele im Unterricht die endlose Erkundung, das Nähren von Körper, Geist und Seele, das Bewahren der Spontaneität und Authentizität der geschaffenen Bewegung und der Respekt vor dem eigenen Körper und dem Körper der anderen. Als kreative Künstlerin gibt sie gerne den Raum, um alles, was in Reichweite ist, zu erforschen und zu experimentieren, neue Herausforderungen und neue Wege zu finden, um zu erschaffen und zu erforschen. „Für sie gibt es im Tanz keine „Zeit“. Sie erlaubt sich zu fühlen, was sie umgibt.

Dozent*innen des Tanzcamps
u.a. Bouni, Fellow, Jennifer Döring, Mina Schneider, Elisa Marschall, Sarena Bockers

Dwayne Holliday
Dwayne Holliday ist Tänzer, Choreograph und Tanzwissenschaftler. Nach einer erfolgreichen Karriere als professioneller Balletttänzer in internationalen Kompanien studierte er zeitgenössischen Tanz am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz - Hochschule für Musik und Tanz Köln, bevor er in der zeitgenössischen freien Szene arbeitete. Er hat einen Master-Abschluss in Tanzwissenschaft und promoviert derzeit. Seine künstlerischen Arbeiten wurden in verschiedenen Theatern, Museen und öffentlichen Räumen gezeigt und er hat eine Reihe von Tanzfilmen produziert. Zusammen mit der Choreografin Maria Golding gründete er das temporäre Kollektiv “Golding/Holliday”. Neben seiner choreografischen Arbeit wird er regelmäßig als Tänzer zu verschiedenen choreografischen Projekten eingeladen und hat Artikel über Tanz veröffentlicht und als Kritiker für internationale Publikationen gearbeitet. Er ist Vater. Im Jahr 2021 gründete, kuratierte und organisierte er erfolgreich das "Beamed Dance Film Festival”.

Emma Valtonen
Emma Valtonen studierte Tanz und Tanzpädagogik in Finnland und Portugal. Nachdem ihre Abschlussarbeit in Finnland viele Monate aufgeführt wurde, arbeitet sie nun als Dozentin und Choreografin u.a. in Finnland, Italien und China. Sie liebt das Reisen und bildete sich international in verschiedenen Tanzstilen weiter - stets neugierig und verbunden mit dem Wunsch, neue, ungewöhnliche Wege und Bewegungssprachen zu erkunden. So prägen unterschiedliche Tanzrichtungen aus dem Urban Dance, aus Modern und Jazz Dance sowie verschiedene Körperarbeitstechniken Emmas Stil. Ihr Unterrichtsansatz ist sehr zugewandt und offen, ihre Teilnehmer*innen sind begeistert von ihrer “kreativen, fokussierten, liebevollen und humorvollen Art“ zu unterrichten. Emma selbst sagt über ihren Unterricht: „Meine Kursteilnehmer*innen sollen herausgefordert werden, ohne dass Druck aufgebaut wird oder ein Wettbewerb entsteht.“

Erika Winkler
Erika Winkler erhielt ihre Tanzausbildung an der Folkwang Hochschule der Künste in Essen und arbeitete danach als Tänzerin an verschiedenen Theatern und in freien Kompanien, davon mehrere Jahre für die Company RAZ in den Niederlanden. Sie entwickelte für Ruhr 2010 Projekte und ist regelmäßig Choreografin im Team Plöger/Winkler/Becker für das FFT Düsseldorf. Sie unterrichtet international und ist seit 1998 eine sehr geschätzte Dozentin am tanzhaus nrw. Hier gibt sie auch regelmäßig das Professional Training, ebenso für PACT Zollverein und Kompanien wie Ultima Vez, NEUER Tanz und Random Dance.

Irina Hortin
Irina Hortin studierte zunächst Linguistik und Literatur in Deutschland, Frankreich und Argentinien und anschließend zeitgenössischen Tanz in Köln und München. Sie performt international, choreografiert regelmäßig für das Schalktheater in Zürich, leitet Jugendtanztheaterprojekte und unterrichtet zeitgenössischen Tanz, Contact Improvisation und Tango auf internationalen Festivals. Wegweisend für Irinas berufliche Biografie war vor allem die Begegnung mit Frey Faust, einer wichtigen Figur innerhalb des zeitgenössischen Tanzes und Herausgeber des Bewegungslexikons Axis Syllabus, auf das sich Irina als zertifizierte Axis Syllabus (AS) Lehrerin bezieht. Das interdisziplinäre AS-Forschungsnetzwerk befragt die Funktionsweisen des menschlichen Körpers in Bewegung. Dabei werden Informationen aus Biomechanik, Anatomie, Physik und Medizin genutzt, um unseren Bewegungsapparat zu analysieren und auf funktionale und fürsorgliche Weise in Bewegung zu kommen. Im Mittelpunkt steht immer der respektvolle Umgang sowohl mit sich selbst als auch miteinander – und natürlich die Freude am Tanzen!

Kollektiv ZOO
Das Kollektiv ZOO sind Anja Plonka, Constantin Leonhard und Jens Eike Krüger. Das ZOO collagiert und interveniert im Stadtraum und Theaterhäusern mit alltäglichen Handlungen, Choreografien und beiläufigem Material. Dabei arbeiten sie mit Mitteln des Dokumentarischen, der Installation und der Choreografie. Diskursive Widersprüche werden dabei zum Beschleuniger der Handlungen und Ästhetik. Ihre künstlerischen Forschungen begannen mit dem choreografischen Potenzial des Zerrüttelns, Pulverisierens, Zersetzens und Brechens von Möbeln mit Körpern des Alltags. Seit der Nachwuchsresidenz Now & Next 2016 im tanzhaus nrw sind sie mit dem Haus verbunden. Als Nachwuchskünstler*innen ist das Kollektiv Mitglied im Choreograf*innenverband iDAS NRW. Ab 2017 beschäftigte sich das Kollektiv mit Fragen zum Protest und den daraus wachsenden Barrikaden. Zu diesem Themenkomplex war das Kollektiv von der Justus-Liebig-Universität Mainz zu einem Lehrauftrag mit dem Thema „Barrikade“ eingeladen. 2020 intervenierte das Kollektiv in Rahmen des Projektes Wohnen in der Politik der Kultureinrichtung die börse im Wuppertaler Stadtraum. 2020 entwickelte das Kollektiv im Rahmen des Reload-Stipendiums der Kulturstiftung des Bundes das Performance Correspondence Network – eine performative Kommunikation über Scores und Pakete mit Briefen und Materialien. Die künstlerische und körperliche Auseinandersetzung mit dem Kampf als choreografischem Material und als Dialogform ist seit der ersten #TakeHeart Residenz 2020 im tanzhaus nrw zu einem Schwerpunkt ihrer Auseinandersetzung geworden.

Laura Virgillito
Tanz nimmt einen großen Teil in Laura Virgillitos Leben, seit sie drei Jahre alt ist. Nach einem fünfjährigen Aufenthalt in New York, wo sie u.a. an der renommierten Martha Graham Dance School in New York studierte und auch das GYROTONIC EXPANSION SYSTEM® für ihre Tänzer*innenlaufbahn nutzen lernte, wechselte die gebürtige Italienerin 1997 nach Deutschland. Sie arbeitete lange als Tänzerin mit verschiedenen Choreograf*innen und Kompanien zusammen. Heute ist Laura vor allem als freiberufliche Dozentin bei unterschiedlichen Kompanien und Institutionen im In- und Ausland tätig, darunter das Folkwang Tanzstudio, das Stadttheater Bielefeld, bei PACT Zollverein, VA Wölfls NEUER TANZ und seit rund 15 Jahren auch am tanzhaus nrw. Sie ist GYROKINESIS®-Master- Trainerin sowie GYROTONIC®-Master-Trainerin und leitet ihr eigenes Studio in Köln. Sie unterrichtet im tanzhaus nrw sowohl das auf somatische Aspekte wertlegende Bewegungssystem GYROKINESIS® und wendet sich damit an Menschen mit und ohne Tanzerfahrung, als auch ein zeitgenössisches Training für professionell tätige Tanzschaffende.

Maura Morales

Mina
Minas Leidenschaft als Tänzerin und Lehrerin entspringt ihrer lebenslangen Obsession für Bewegung und Musik und diese, vereint in verschiedensten Situationen, zu erleben und zu geniessen; was sie im Laufe ihrer Zeit immer näher zu ihrem Beruf als Tanzkünstlerin führte. Mit dem Tanzen begann Mina früh in den Ballet Studios von Sonja Bjerke und Olivia Lindig. Später, im Laufe der Teenager Jahre, begann Mina neben dem klassischen Ballet die Stile Contemporary, Dancehall und Modernen Tanz wöchentlich zu trainieren; und nach dem Abitur 2018 war schnell entschlossen, dass der Weg weiter Richtung Tanz geht. Von 2018 bis 2022 studierte Mina an der ‚ArtEZ University of the Arts‘ in den Niederlanden Tanz, Choreografie und Pädagogik und tanzte in verschiedenen Stücken und Produktionen mit. Während ihrer Studienzeit konzentrierte sie sich vor allem auf das Entdecken ihrer eigenen Tanzsprache und erlangte professionelles Training in den Stilen Ballet, Modern, Contemporary/Floorwork und Jazz. Im letzten Jahr ihres Studiums spezialisierte Mina sich auf das interdisziplinäre Arbeiten mit professionellen Tänzern*innen und Musiker*innen um beide Disziplinen durch Improvisation in Relation zu einander zu setzen. Gegenwertig tanzt und unterrichtet Mina hauptsächlich in Köln und Umgebung. Sie unterrichtet in den Stilen Urban Contemporary, Floorwork, Improvisation und Modern.

Paolo Fossa
Zeitgenössischer Tanz ist für Paolo ein Konzept, das sich immer wieder erneuert: „In dem Moment, wo es sich nicht erneuert, ist es kein zeitgenössischer Tanz“. Für ihn ist es wichtig, seinen Schüler*innen Selbstvertrauen und ein Gefühl für den eigenen Körper zu vermitteln. „Wir sind der Körper. Wir tun viel für unser Gehirn, aber wenig für unsere Körper. Ich möchte, dass meine Teilnehmer*innen ihren Körper in allen seinen Facetten ausdrücken zu können.“
Paolo Fossa ist Choreograf, Tänzer, Performer, Dozent und unabhängiger Bewegungsforscher. Er arbeitet für renommierte Theater, Tanzkompanien, Tanzinstitutionen, staatliche und private Akademien und Tanzhochschulen im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit diesen Institutionen entwickelt er neben seinen zahlreichen unabhängigen Produktionen auch Choreografien und Bildungsprogramme. Im Jahr 2021 erhielt sie ihr Zertifikat in Tanzmedizin von der TaMed Tanz und Medizin Vereinigung. Parallel zu seiner Arbeit auf der Bühne kooperiert er mit privaten und staatlichen Einrichtungen und Schulen und führt verschiedene Projekte mit jungen Menschen und Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und kognitiven Fähigkeiten durch.

Tamara Rahil
Tamara Rahil begann ihre Karriere mit Wettkampftanz im Bereich Jazz und Modern. 2013 entschloss sie sich, eine professionelle Bühnentanz-Ausbildung an der „dance emotion – freiburger akademie für tanz“ zu absolvieren. In den folgenden Jahren bereiste sie zahlreiche Länder, wie Italien, Großbritannien, die Ukraine und USA, um ihr Bewegungsrepertoire auszubauen und sich in den Bereichen Jazz, Contemporary und Hip-Hop weiterzubilden. Es sind diese Stile, die sie noch immer prägen. Heute arbeitet Tamara als Tänzerin und Tanzpädagogin sowie als Dozentin für Projekte wie das Chance Tanz Projekt „Hip-Hop Alive“ oder das europageförderte Erasmus+ Projekt „Dance Crew EU“ in Bologna/Italien. „Ich biete ein richtiges Training an, welches ein solides Fundament vermittelt und den Teilnehmer*innen ermöglicht, durch die Herausforderungen über sich hinauszuwachsen. Ich gebe viel Energie im Unterricht und strebe eine Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß an. Bei mir geht es neben der Technik auch um die Haltung, die Attitude beim Tanzen.“, sagt Tamara.