Guest Lecture + Talking Cypher

Foyer
Termine
12.04.2025
Grafik fette, rosa Schrift "Guest Lecture + Talking Cypher" mit dunkelgrünem Hintergrund

Let’s talk about dance! Das tanzhaus nrw unterstützt urbane Tanzschaffende seit vielen Generationen und Jahren. Bei dieser Lecture kommen einige Vertreter*innen und Pioniere dieser Tanzgeschichte(n) zusammen und teilen ihr Wissen über wichtige Momente, prägende Events und die Zukunft der urbanen Tanzwelt.
Im ersten Teil sprechen die Speaker*innen wie in einer kurzen Lecture über zentrale und persönliche Themen. Anschließend geht das Gespräch in einen interaktiven Austausch nach dem Format Talking Cypher über. Entwickelt von Chanti Flores-Bahadir, kommen in dem Format verschiedene Generationen miteinander ins Gespräch und inspirieren sich gegenseitig. Ein besonderes Element: Ein leerer Stuhl bleibt frei und kann jederzeit von einem Mitglied des Publikums besetzt werden – sei es, um eine Frage zu stellen oder die eigene Perspektive einzubringen. Bei dem Talk wird eine kulturelle Art der Kommunikation gelebt der „Cypher“.

Dauer: 90 Min.

Rahmenprogramm
Sa 12.04. 19:00

Performance Night

Sa 12.04. 21:00

Jam Session – Beats + Floors

 

Kadir “Amigo” Memiş

Wo meine Sprache aufhört, fängt mein Tanz erst an

Kadir “Amigo” Memiş ist Tänzer, Choreograf und Künstler, dessen kreative Wurzeln in seiner Kindheit in Anatolien liegen. Nach seiner Ankunft in Berlin 1984 entdeckte er die Hip Hop-Kultur und Breakdance. Als urbaner Nomade ließ er sich von der Stadt inspirieren und entwickelte neue Bewegungsformen. Besonders bekannt ist er als Gründer der Flying Steps und als einer der Ersten in Deutschland, die Hip Hop mit anderen Stilen kombinierten. Ein Beispiel ist Zeybreak, eine Mischung aus dem traditionellen türkischen Tanz Zeybek und Breakdance. Neben seiner tänzerischen Karriere arbeitete Amigo als technischer Zeichner, was sich in seiner präzisen Bewegungssprache und seiner Calligraphie widerspiegelt. In seiner Kunst verschmelzen Tanz, Performance und visuelle Kunst. Seine Kunst und sein Tanz sind Ausdruck seiner Identität. Im tanzhaus nrw präsentierte er zuletzt im Jahr 2021 seine Tanzperformance Opferschicht, in der er die urbane Kulturpraxis Scratchiti – Einkratzen von Schriftzügen in die Zwischenräume der Stadt – mit Popping-Techniken in Verbindung brachte.

Portrait of Kadir ‘Amigo’ Memiş looking directly into the camera with his arms crossed. He is wearing a cap & a patterned shirt

Takao Baba

Professionalisierung von Tänzer*innen aus urbanen Tanzkulturen

Takao Baba wurde 1974 in Tokio, Japan, geboren, wuchs in Deutschland auf und lebt in Düsseldorf. Die Wurzeln seiner Arbeit liegen im urbanen Tanz, den er mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes verbindet. 2003 gründete er die Tanzkompanie E-Motion, die regelmäßig Tanztheaterproduktionen entwickelt. Mit der Produktion 2nd ID wurde sie 2008 als erste urbane Tanzkompanie zur Tanzplattform Deutschland eingeladen. Die Produktion Boys don’t dance wurde beim Augenblick Mal- und Westwind-Festival präsentiert. Von 2010 bis 2019 war er zudem als Choreograf bei Urbanatix tätig, einem Projekt, das jährlich junge Street-Art-Talente mit internationalen Künstler*innen zusammenbringt. Takao Baba arbeitete als Choreograf und Tänzer am Düsseldorfer Schauspielhaus, unter anderem in Robert Wilsons Inszenierung von Das Dschungelbuch sowie in den Produktionen Gilgamesh und Das Rheingold. Eine andere Geschichte unter der Regie von Roger Vontobel. Beim Asphaltfestival inszenierte er 2022 das Musiktheaterstück LOST gemeinsam mit dem Komponisten Mischa Tangian. Im Jungen Schauspielhaus Düsseldorf brachte er das Tanztheaterstück Time to Shine zur Aufführung, und Anfang 2024 choreografierte er die Oper Amerika an der Zürcher Oper.

Am tanzhaus nrw ko-leitet Takao Baba gemeinsam mit Nora Pfahl die Jugenkompanie und hostet regelmäßig die Performance Session – eine offene Plattform, die Tänzer*innen der urbanen Szene die Möglichkeit gibt, sich auf der Bühne des tanzhaus nrw auszudrücken. Zudem wurden seine eigenen Bühnenarbeiten, darunter Boys don’t dance und zuletzt Die Gelbe Seite, am tanzhaus nrw uraufgeführt und in Koproduktion mit dem Haus realisiert.

Neben seiner Tätigkeit als Choreograf hat Takao Baba zahlreiche Tanzfestivals und Battles organisiert, darunter Funkin' Stylez, Juste Debout Germany, Dance Delight Germany und KOD

Portrait of Takao Baba. He is wearing dark clothes, has black hair and a moustache and is gazing into the distance

Christian "Robozee" Zacharas (Videobotschaft)

Über die Bedeutung von Orten und Plattformen wie dem tanzhaus nrw, die Tänzer*innen Raum für Entwicklung, Entfaltung und künstlerischen Ausdruck bieten

Christian "Robozee" Zacharas ist für seine Einzigartigkeit in den Bereichen Tanz und Improvisation bekannt. Dabei fing 1993 alles ganz anders an. Denn Robozee verbrachte erst einige Jahre als Gesellschaftstänzer, bevor er 1998 schließlich die Hip Hop-Kultur und insbesondere das Popping für sich entdeckte. Plötzlich konnte er sich viel besser ausdrücken. Von da an ging alles ganz schnell: Robozee war Mitglied mehrerer Crews, einschließlich der legendären Battle Bunch, heimste Gewinne beim Juste Debout, Funkin Stylez und anderen bekannten Battles ein vertritt noch heute in ganz Deutschland die Hip Hop- und Popping-Szene. "Tanz reift wie ein guter Wein", sagt der Tänzer, der u.a. bei Flying Illusion auf der Bühne steht. In Guest Lecture + Talking Cypher kann er leider nicht persönlich, sondern nur per Videobotschaft teilnehmen.

Portrait of Takao Baba. He is wearing dark clothes, has black hair and a moustache and is looking into the distanceRobozee, wearing a hoodie over his head, makes various arm movements, all of which are superimposed several times. Some are sharp, some are blurred.

Frieda Frost

Über verschiedene Möglichkeiten mit und im urbanen Tanz zu arbeiten

Frieda Frost, Breakerin, Choreografin und Tanzwissenschaftlerin reflektiert über die verschiedenen Formen, Herausforderungen und Möglichkeiten ihres Arbeitens mit und im urbanen Tanz. Dazu zählen zum Beispiel ihre Jurytätigkeit bei den Olympischen Spielen in Paris 2024, ihr Schaffen als Choreografin der Tanzcompany Cie Chara in Marokko oder wie es ist, als Tänzerin einer afro-diasporischen Tanzkultur im weißen Wissenschaftsbetrieb unterwegs zu sein. Frieda Frost zeigt die verschiedenen Möglichkeiten des Involvements auf und warum es immer wieder Aktivismus und die Suche nach dem Wohl für die Tanzcommunity braucht. Mit dem Kollektiv nutrospektif war Frieda Frost von 2020 bis 2022 Factory Artist am tanzhaus nrw.

Frieda Frost is in a breaking pose, leaning upside down on one arm

Hosted by Chanti

Chanti ist Mitglied der Dirty Mamaz Crew, die bereits seit über 20 Jahren besteht. Sie begann in den frühen 90er Jahren mit Breaking und war international auf Veranstaltungen unterwegs. Chanti gibt ihr Wissen u.a. im Rahmen von Workshops und Veranstaltungen an die junge Generation weiter. Im Jahr 2023 startete sie mit ihrem Hip Hop Talk Talking Cypher, der auch Teil des Formats Guest Lecture + Talking Cypher sein wird.

Chanti sits on a step with a dark hoodie over her head, her arms casually across her knees

Mit: Christian „Robozee“ Zacharas, Frieda Frost, Kadir „Amigo“ Memiş, Takao Baba
Moderation: Chanti Flores-Bahadir

Grafik Festival THE JAMMM mit rosa Hintergrund und Titel in silberner Schrift mit dunkel-grünem Rand
Festival · 11. – 13.04.2025

THE JAMMM

Festival für Urban Styles