a dance routine
In a dance routine begeben sich senzenberger|rieck auf die Suche nach individuell-kollektiven Momenten im Spannungsfeld verschiedener Tanzroutinen. Es entsteht ein Tanz, der sich aus kommerziellen, zeitgenössischen und Internettänzen zusammensetzt: Ein Blick wird gerichtet. Gesten werden gezeigt und lösen sich auf, Posen verschwimmen. Ein Bild, ein Zeichen, ein Trend. Ein Tanz, der von vielen geteilt wird.
Mit der Faszination für die uneindeutige Gemeinschaftsstiftung von digital zirkulierenden Choreografien widmen sich senzenberger|rieck dem Erlernen und Aneignen, aber auch der unvermeidbaren Transformation, die eintritt, wenn Bewegungen zwischen Körpern und Medien weitergegeben werden.
Die sichtbar werdenden Leerstellen füllen sich mit Bewegungsfragmenten und Zitaten. Es wird spürbar, wie sich Körper aus Angesammeltem, Einverleibtem und Unerreichtem zusammensetzen – wie in einem Archiv.
Zwischen Nähe und Distanz formt sich ein Duett, das die Aufmerksamkeit auf zwei Körper lenkt, die sich stetig in Bezug zueinander setzen, ineinandergreifen, sich in Synchronizität reiben, Grenzen auf- und abbauen, sich stützen und die Intensität eines Griffs aushandeln. Fast beiläufig entsteht dabei ein unerwarteter Ort der Intimität.
Die kollektive Zusammenarbeit unter dem Namen senzenberger|rieck begannen Miriam Rieck und Katharina Senzenberger bereits im Kontext des Tanzstudiums an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im Jahr 2021 arbeiteten die beiden für eine zweiwöchige Residenz am tanzhaus nrw an einer gemeinsamen Projektidee, die sich mit Körpertransformationen befasste. Seither zeigte das Kollektiv digitale sowie ortsspezifische Arbeiten im Lehartheater Bad Ischl, dem projectroom nails, beim tanz.tausch Festival und dem Festival tanz nrw. a dance routine ist die erste Bühnenarbeit von senzenberger|rieck.
Dauer: 60 Min.
Sa 04.11. | Talk im Anschluss an die Performance |
Backstage mit senzenberger|rieck
“Die Routine hat eine Verbindung zur Leistung. Das schließt an den Gedanken an, dass wir auf der Bühne eine Leistung erbringen, die von Publika konsumiert wird. Der Begriff hat generell eine Nähe zum kommerziellen Tanz. Zeitgenössischer Tanz präsentiert sich gerne als herausgelöst aus dem kapitalistischen System. Das verschleiert, dass auch der zeitgenössische Tanz in einen Markt eingebunden ist.” – Katharina Senzenberger
Konzept, Choreografie, Tanz: Katharina Senzenberger, Miriam Rieck; Musik, Komposition, Sound: Isabella Forster; Dramaturgie: Valerie Wehrens; Lichtgestaltung, Bühne: Renate Mihatsch; Kostüm, Outside Eye: Judith Förster.
Eine Produktion von senzenberger|rieck, koproduziert durch das tanzhaus nrw. Gefördert durch das Landesbüro Freie Darstellende Künste NRW und die Stadt Düsseldorf.