Turna/Kranich.
Turna/Kranich. Bis die Füße sich vom Boden lösen und der Kranich sich zum Himmel aufschwingt
Mit einer Gruppe professioneller und nicht-professioneller Tänzer*innen erforscht die Choreografin Özlem Alkış Bewegungsformen des Kranich-Semah. Semah ist ein tanzähnliches Gebet, das im Alevismus zum Höhepunkt der gemeinschaftsstiftenden Cem-Zeremonie praktiziert wird. In einem mehrere Monate dauernden Rechercheprozess, der im Rahmen einer Residenz im Realen seit dem Frühsommer dieses Jahres auch am tanzhaus nrw stattfand, widmet sich die Forschungsgruppe der körperlichen und musikalischen Begegnung in diesem Ritual der öffentlich marginalisierten alevitischen Gemeinschaft. Als Ergebnis dieses Prozesses teilen Özlem Alkış und ihre Kollaborateur*innen in Turna/Kranich vielschichtige Zugänge zum kulturellen Phänomen des Kranich-Semah. Dabei wird das Foyer des tanzhaus nrw am 02.10. zum Erinnerungsraum transformiert, der sich als ein experimentelles Format zwischen Performance und Gespräch entfaltet. Begleitend öffnet die Gruppe am 03.10. ihren gemeinsamen Arbeitsprozess in mehreren Workshops und Talks. In kurzen Vorträgen, Gesprächen und angewandten Formaten vermitteln sich Bewegungs- und Musikformen aus der alevitischen Diaspora. Özlem Alkış wurde in einer alevitischen Familie in Istanbul in der Türkei geboren. Sie lebt und arbeitet in Köln und es verbindet sie mit dem tanzhaus nrw eine kontinuierliche Arbeitsbeziehung. So präsentierte sie bereits mehrere ihrer Arbeiten am Haus, darunter Camouflage (2016) und Reverbs (2018).
Dauer: 120 Min. / in türkischer, englischer und deutscher Sprache
Achtung: Einsatz lauter Musik
13:00 – 14:30 | Workshop zur Bewegungsrecherche Turna/Kranich mit Christoph Speit |
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13:00 – 14:30 | Workshop zu somatischen Praktiken / Heart-Spaces mit Jan Burkhardt |
15:15 – 16:45 | Workshop zur Bewegungsrecherche Turna/Kranich mit Elsa Artmann |
15:15 – 16:45 | Workshop zu somatischen Praktiken / Heart-Spaces mit Jan Burkhardt |
13:00 – 15:00 | Lecture + Talk I Alevitische Philosophie(n) und religiöse Praktiken mit Yılmaz Kahraman |
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15:30 – 17:00 | Talk II Die Deyiş-Gesänge des Alevit*innentums / Wege der Erkenntnis und die Einheit der Existenz mit Ali Rıza Orman, musikalisch begleitet von Onur Kocamaz |
Künstlerische Leitung: Özlem Alkış, in Kollaboration mit: Alime Tombak, Beyza Gider, Christoph Speit, Demetris Vasilakis, Elsa Artmann, Lena Peters, Leyla Wessling, Moritz Wesp, Oda Ritter, Özge Kızaran, Sonia Pereira Alves, Sotiria Loucopoulos; Dramaturgische Begleitung: Valerie Wehrens; Projektmanager: Jasmin Dorner. Mit Dank an: Ulaş Özdemir, Jan Burkhardt, Cornelia Budd, Ali Eren, Jennifer Döring, Berna Kurt, Sevi Bayraktar, Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ) und Alevitischen Gemeinde Deutschland e.V. (AABF).
Eine Produktion von Özlem Alkış, gefördert durch Fonds Soziokultur im Rahmen des Programms der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) „NEUSTART KULTUR“, Kulturamt der Stadt Köln und tanzhaus nrw im Rahmen der „Residenz im Realen“. Das Gastspiel findet statt im Rahmen des Bündnis internationaler Produktionshäuser, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und mit freundlicher Unterstützung Alte Feuerwache Köln.