Eine Choreografie breitet sich inmitten der Besucher*innen aus. Eine Performance geht über, in ein gemeinsames Tanzen wie im Club. Verlangsamte Reflexe, Schwindelgefühle machen sich breit – Schauer einer kalten, künstlichen Abwesenheit. Trauer und Verletzlichkeit, Euphorie und Ekstase ergreifen den Körper. Eine Geste wird gezeigt, die Gewalt entgegnet und Berührung hervorruft. Ein Tanz stellt Regeln und Normen, Genres und Konventionen infrage.
Transgression beschreibt Vorgänge des Übergangs und der Überschreitung und fordert eine Grenzziehung und eine Ordnung heraus. Sie ist der gegensätzliche Vorgang. Sie entwirft eine neue Ordnung und stellt die Gültigkeit von Grenzen infrage. Ein Akt des Widerstands vom Rand aus hinein ins Zentrum.
Die Reihe dances of transgression widmet sich transgressiven Strategien und Potenzialen im Feld von Tanz und Choreografie. In den Monaten November 2024 (part I) und Februar 2025 (part II) stiftet dances of transgression Versammlungen um und mit Tanz und vielfältige Möglichkeiten der Begegnung – um zu träumen, zu tanzen und um neu auf die Welt zu blicken. Lineare Zeitvorstellungen lösen sich auf; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fallen in Momenten kollektiver Ekstase zusammen, in denen die Möglichkeit von Transformation aufblitzt – befreiend, ermächtigend, queer.
Mit der Akademie der Ekstase lädt das tanzhaus nrw im Rahmen der Reihe dances of transgression zu einem Programm mit Workshop-Angeboten, DJ-Sets und Performances ein, die sich spezifisch mit dem Thema ekstatischer Körpererfahrungen im Tanz auseinandersetzen. Es gibt Teilnehmer*innen in mehrstündigen Workshops einen Einblick in die verschiedenen Tanzstile der Akademie. Und regt dazu an, das ekstatische Potential verschiedener Tanzformen, -stile und -kulturen zu erfahren. Auch das beliebte offene Foyerformat Dance like nobody’s watching ist Teil des Tages sowie eine House-Party zum Tanzen bis tief in die Nacht.