Uraufführung

Brig Huezo

PERREANDO/HARDCORE
Großer Saal
18 €, erm. ab 9 €
Termine
Zwei in schwarz gekleidete Performer*innen stehen nebeneinander vor einem Screen, auf dem ein düsterer Wald gezeigt wird. Sie tragen beide Kapuzen und lange. hellblonde Perücken, die ihre Gesichter bedecken. An jeweils einer Hand tragen sie einen schwarzen Handschuh mit langen, spitzen Fingern. Die Person links hält ein realitätsgetreues Kunstherz nach oben. Die andere Person hält ein Schwert, ebenfalls nach oben.
Eine Person ist in blaues Licht getaucht. Sie steht seitlich zu den Betrachter*innen und hält ein Schwert nah an ihr Gesicht, während sie es ableckt. Die Hand, in der sie das Schwert hält, trägt einen schwarzen Handschuh mit langen, spitzen Fingern. Das Gesicht ist durch eine lange, hellblonde Perücke bedeckt.
Eine Person trägt einen schwarzen Kapuzenpullover und einen schwarzen Slip. Sie streckt ihre hintere Körperhälfte in einer Twerk-Bewegung nach hinten, während sie die Hände auf die Knie stützt. Ihr Gesicht ist durch eine lange, hellblonde Perücke bedeckt.

El suspiro de un mortal, nalgas hechas de pixel!
A mortal’s sigh, buttocks made of pixel!

Der Seufzer eines Sterblichen, ein Hintern aus Pixel!


PERREANDO HARDCORE lädt das Publikum ein, sich mit verborgenen Emotionen auseinanderzusetzen, die durch soziale Medien verstärkt werden, und bietet einen Raum für Selbstreflexion in einer Welt, die Verletzlichkeit stigmatisiert. Mittels Motion-Tracking werden Tänzer*innen in eine virtuelle Umgebung projiziert, in der Echtzeit-Bewegungen mit Gothic-Visuals und melancholischen Klangwelten verschmelzen. Im Zentrum des Stücks steht Traumacore, eine TikTok-Ästhetik, die hypermelancholische Bilder mit den rohen Aspekten von Traumata verbindet. Durch den Remix von Tanz, Motion-Tracking und virtuellen Bildern wird eine surreale, bittersüße Tragödie geschaffen, in der das Beunruhigende und das Tröstliche gleichzeitig bestehen.

Die Choreografie verkörpert Verletzlichkeit, Fragmentierung und Widerstandsfähigkeit, indem sie Bewegungen verwendet, die Softness mit Schärfe und Glitches kontrastieren. Mit der Vernetzung von Tanz, Gaming und Gothic-Ästhetik werden gesellschaftliche Normen in Frage gestellt und über Identität reflektiert. Die fragmentierte Choreografie spiegelt die Dissoziation wider und verwandelt die Bühne in einen Raum für Katharsis und Verbindung.
Die Einflüsse reichen von Südstaaten-Gothic bis zu Cyborg-Horror und rufen unheimliche Figuren hervor – zusammengewachsene Zwillinge, die sich synchronisieren, Larven, die sich in monströse Schmetterlinge verwandeln, Cyborgs, die zwischen Schönheit und Terror gefangen sind. Die Klanglandschaft ist digital-automatisch hergestellt (Autotune) und vermischt komprimierte Elemente von Nu-Metal, Reggaeton und Shoegaze. Dabei entsteht eine beunruhigende und doch sinnliche Atmosphäre.

Dieses interdisziplinäre Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Tänzer*innen, Spieleentwickler*innen und Designer*innen, die Motion Tracking und Gaming miteinander verbinden, um eine immersive Erfahrung zu schaffen, die Tanz und nicht-lineares Geschichtenerzählen neu definiert.

Rahmenprogramm
Datum Rahmenprogramm
Sa 29.11. 19:00 Physical Introduction mit Sophie Czarnetzki

Künstlerische Leitung, Konzept, postdigitale Choreografie, 3D, Motion Capture und Tanzkünstler*in: Brig Huezo; Tanz und Performance: Darya Myasnikova, Elin Tezel; Spielprogrammierung und -entwicklung: Warja Rybakova; Kreative Technologie und Spielentwicklung: Lisa Kaschubat; Dramaturgie und Text: Mia Hofner; 3D-Kostümdesign: Kerima Elfaza; Bühnenbeleuchtung: Chiara Tess Krogull; Sounddesign: Makita – Maria Makarena Fuentes; Bühnenassistenz: Xrista Panayotova; Lichtprobe: Sascha Görg; Foto und Video: Nathan Ishar – studio pramudiya; Assistenz für digitale Produktion: GPT-5.

Eine Produktion von Brig Huezo, koproduziert von tanzhaus nrw und TanzFaktur Köln.

Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und das NRW KULTURsekretariat mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.