Fia/Sophia Neises und Zwoisy Mears-Clarke

Online via Zoom: keine Anmeldung nötig. Der Zoom-Link wird an dieser Stelle 24 Stunden vor der Veranstaltung geteilt.
Fia/Sophia Neises und Zwoisy Mears-Clarke laden herzlich zu einer eintägigen Online-Konferenz im Rahmen der Community of Reception ein. Seit über zwei Jahren forscht die Community von Künstler*innen und Aktivist*innen jeglichen Sehvermögens an der Kunstform Audiodeskription. Jetzt möchten sie öffentlich die politischen Dimensionen von Audiodeskription in Tanz und Performance ins Zentrum rücken und mit spannenden Gäst*innen diskutieren.
Die Konferenz findet per Zoom statt und umfasst zwei Panels à zwei Stunden, mit einer 1,5-stündigen Mittagspause. Jedes Panel beginnt mit einer Einführung zur barrierefreien Zoom-Nutzung, gefolgt von einem Gespräch der Panelist*innen, einer kurzen Pause und einer offenen Fragerunde.
Die Organisator*innen Fia und Zwoisy, sowie fast alle Panelist*innen sind marginalisiert und/oder mehrfach diskriminiert. Besonders deshalb war es den beiden Community-Organisator*innen wichtig, eine möglichst reibungslose Kommunikation zwischen sonst oft separierten Communities zu ermöglichen. Deshalb werden alle Panels in deutscher und englischer Lautsprache sowie Deutscher Gebärdensprache (DGS) stattfinden und mit simultaner Verdolmetschung in alle drei Sprachen angeboten.
Barrierefreiheit
Panel 1 · 10:30 – 12:30 Uhr BLINDE UND TAUBE DRAMATURGIE IN TANZ UND PERFORMANCE
Sprache: Deutsche Lautsprache & DGS,
Verdolmetschung in englische Lautsprache kann bei Bedarf bei Zoom ausgewählt werden.
In diesem Panel tauschen sich Expert*innen über ihre Erfahrungen mit künstlerischen Prozessen aus, in denen sie Dramaturgien für blindes und Taubes Publikum mitgedacht haben.
Dabei werden sowohl Chancen als auch Herausforderungen angesprochen. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden darüber hinaus strukturelle und institutionelle Fragen Platz finden. Das Panel lädt dazu ein, über radikale Prozesse von Umdenken und Neu-Machen zu reflektieren.
Panelist*innen
- Benjamin van Bebber, Regisseur von [in]operabilities und Performer
- Pia Jendreizik, Schauspieler*in bei Leute wie Die und Access-Dramaturg*in
- Pernille Sonne, freischaffende Tänzerin und Access-Dramaturgin
Moderation
Fia/Sophia Neises
Panel 2 · 14:00 – 16:00 Uhr ANTIRASSISMUS UND AUDIODESKRIPTION IN TANZ UND PERFORMANCE
Sprache: Englische Lautsprache
Verdolmetschung in deutsche Lautsprache und Deutsche Gebärdensprache kann bei Bedarf bei Zoom ausgewählt werden
In diesem Panel geht es um die Frage, welche Rolle Audiodeskription in antirassistischer Praxis spielen kann. Gemeinsam diskutieren die Panelist*innen, wie Beschreibungen Machtverhältnisse hinterfragen, Stereotype vermeiden und vielfältige Perspektiven spürbar machen können. Dabei geht es nicht nur um den Aspekt, was und wie beschrieben wird, sondern gleichermaßen darum, wer beschreibt, um die politische Dimension des sogenannten „objektiven“ oder „neutralen“ Arbeitsauftrags in Frage zu stellen. Gemeinsam werden die Panelist*innen darüber sprechen, wie Audiodeskription diese Dimensionen bewusst aufgreifen und selbst eine sowohl künstlerische als auch antirassistische und solidarische Praxis sein kann.
Panelist*innen
- Monique Smith-Mcdowell, Choreografin und Tänzerin
- Amy Zayed, Kulturjournalistin, Beraterin für Inklusion und Begleiterin für Audiodeskription
- Kayla Hamilton, Choreografin, Pädagogin und künstlerische Leiterin von Circle O – einer Kulturorganisation für schwarze behinderte und andere mehrfach marginalisierte Kunstschaffende
Moderation
Zwoisy Mears-Clarke
Diese Konferenz findet im Rahmen des Labors für kreative Audiodeskription, einer Community of Reception, statt, die seit April 2023 besteht. Das Labor bringt blinde und sehbehinderte Menschen sowie Tanzschaffende aus Nordrhein-Westfalen im tanzhaus nrw zusammen, die sich für Audiodeskription und Aesthetics of Access interessieren. Ziel ist es, Audiodeskription als künstlerische Praxis aus der Perspektive blinder und sehbehinderter Menschen weiterzuentwickeln – und gleichzeitig Räume für kritisches Feedback, Austausch und Zusammenarbeit mit Tanzschaffenden jeglichen Sehvermögens zu schaffen. Die Community of Reception ist konzipiert und geleitet von Fia/Sophia Neises und Zwoisy Mears-Clarke.
Fia/Sophia Neises ist weiße queere sehbehinderte Performerin, Dramaturgin, Theaterpädagogin und Aktivistin für die Rechte behinderter Menschen. Sie arbeitet inklusiv als Choreografin und Tänzerin für Stücke und immer wieder auch als Dramaturgin für sehbehindertes und blindes Publikum.
Zwoisy Mears-Clarke versteht sich als Choreograf*in der Begegnung. Das spiegelt sowohl Zwoisys Ansatz als Schwarze*r queer*e Choreograf*in und auch als Community Organizer (wörtlich übersetzt: ‚Gemeinschaftsorganisator*in‘) wider. Seit Beginn von Zwoisys Karriere entwickelt Zwoisy mit einem intersektionalen Ansatz Tanzstücke für ein Publikum von sehbehinderten, blinden und sehenden Menschen.
Fia/Sophia Neises & Zwoisy Mears-Clarke arbeiten seit 2016 zusammen. Kontinuierlich teilen sie ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Tanzkünstler*innen und Mitgliedern marginalisierter Communitys und forschen gemeinsam mit ihnen weiter.
Community Organisation und Moderation: Fia/Sophia Neises, Zwoisy Mears-Clarke;
Beratung für digitale Barrierefreiheit: Gina Jeske.
Produziert von Zwoisy Mears-Clarke, Fia/Sophia Neises, tanzhaus nrw und Kampnagel Hamburg. Gefördert vom Bündnis internationaler Produktionshäuser.

