Dt. Erstaufführung

CocoonDance Company / Rafaële Giovanola

CHOREIA – ein PolyBallett
Großer Saal
Termine
15.05.2025 – 16.05.2025
Acht Tänzer*innen stehen nach außen im Kreis und halten sich an den Schulturen. Sie tragen graue Kostüme mit grauen Westen und grauen Faltröcken. sie tragen ein auffälliges Make-Up und teilweise einen weißen Barock-Kragen
Die Tänzer*innen in grauen Kostümen und grauen Faltröcken halten sich an den Armen in einer Reihe. Drei Performer*innen sind dem Publikum zugewandt,
Die Tänzer*innen liegen als Haufen auf den Boden. Sie liegen aufeinander und umschlungen. In der Mitte schaut ein*e Tänzer*in mit Bart aus der Menge und scheint zu singen.

CHOREIA entwickelt sich aus der Beschäftigung mit chorischen Formen und der Suche nach dem Raum, der dem Chor und der Gemeinschaft verloren gegangen ist. Dabei stellt sich CHOREIA der Herausforderung der historisch bedingten räumlichen Trennung von Bühne und Publikumsraum. Um diese zu überwinden, werden chorische Formen untersucht und neue Formen für Raum, Klang und Körper entwickelt, um die körperliche Distanz zu überbrücken. Wie kann die Institution Theater zu einer lebendigen Form von Gemeinschaft werden? Aus einer kritisch-historischen Perspektive ist Gemeinschaft nicht von der Einheit, sondern von der Differenz der singulären Individuen her zu denken. CHOREIA nutzt dazu die polyphone Kraft der Einstimmigkeit und die der Vielstimmigkeit.

Das griechische Wort choreia steht für das gleichberechtigte Singen, Sprechen und Tanzen der Menschen im Chor. Mit einem großen Ensemble und Live-DJ sowie gesungenen Elementen gibt CHOREIA dem Tanz eine Stimme. Denn die Stimme nimmt in CHOREIA eine wichtige Rolle ein, wenn es um die körperlose Ausdehnung von Körpern im Raum und um Beziehungen zwischen Gruppen und Individuen geht.
Für die seit 2016 andauernde Recherche von CocoonDance zur Denkfigur des noch „ungedachten“ Körpers ist die Beschäftigung mit der Stimme in ihrer „Körperlichkeit“ eine vielversprechende Erweiterung. Sie trägt dazu bei, sich neue und andere Verkörperungen vorzustellen und mit anderen Körpern in Beziehung zu setzen.

Das kollektive Projekt CocoonDance wurde 2000 von der Choreografin Rafaële Giovanola und dem Dramaturgen Rainald Endraß gegründet. Die in Baltimore geborene Schweizerin war nach einem Studium bei Marika Besobrasova in Monte Carlo zunächst Solistin in Turin, bevor sie von William Forsythe für acht Jahre an das Ballett Frankfurt und anschließend für fünfzehn Jahre am Choreographischen Theater Freiburg und Bonn engagiert wurde. Seit 2004 bespielt die Company die Sparte Tanz im Bonner Theater im Ballsaal, einem Haus der produzierenden Künstler*innen, Schnittstelle und Wirkungsbereich verschiedener Felder des zeitgenössischen Tanzes. Darunter sind auch zahlreiche Projekte der Kunstvermittlung, wie bspw. die preisgekrönte Junior Company Bonn. Motor der künstlerischen Entwicklung ist wesentlich die Improvisations- und Ensemblearbeit. Kollektive Entscheidungsprozesse und eine enorm kontinuierliche Teamarbeit begründen die ästhetische Dichte der Arbeiten.

Rahmenprogramm

Do 15.05. 19:00

Fr 16.05. 19:00

Praktische Einführung mit Choreografin Rafaële Giovanola

Praktische Einführung mit Choreografin Rafaële Giovanola

Von & mit: Álvaro Esteban, Cristina Commisso, Margaux Dorsaz, Evandro Pedroni, Léonce Konan Noah, Jenna Hendry, Nora Monsecour, Louis Thuriot, alternierend mit Cola Lucot, Bojana Mitrovic; Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola; Komposition: Franco Mento; Live-Elektronik: Franco Mento/ Szymon Wójcik; Stimmtraining & -coaching: Justin F. Kennedy, Karine Barman, Leah Marojević; Beleuchtung, Raum: Annegret Schalke, Jan Wiesbrock; Kostüme: Fa-Hsuan Chen; Dramaturgie: Rainald Endraß; Presse- & Öffentlichkeitsarbeit: Fabiana Uhart, Rainald Endraß; Videodokumentation: Barbara Schröer – K3 Filmkollektiv, Michael Maurissens; Fotos: Noé Grange, Alessandro De Matteis, Franco Mento; Social Media: Maud Richard; Produktionsleitung: Marcus Bomski, Maxime Rappaz; Management: Aurélie Martin.

Unter Mitwirkung des BLISS Chor Düsseldorf

Mit freundlicher Unterstützung durch den Chorverband Nordrhein Westfalen e.V.

In Koproduktion mit Théâtre du Crochetan Monthey, tanzhaus nrw Düsseldorf, Theater im Ballsaal Bonn, Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim, Le Phare – Centre chorégraphique national du Havre Normandie, dans le cadre du dispositif Accueil Studio, Charleroi Danse centre chorégraphique de Wallonie – Bruxelles, Pavillon Noir Aix-en-Provence, Cité Bleue Genève.
In Kooperation mit Malévoz Quartier Culturel Monthey, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn.
Gefördert durch Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bundesstadt Bonn, Théa
̂tre-ProVS, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande.
Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia und Le Conseil de la Culture Etat du Valais.