Dt. Erstaufführung

CocoonDance Company / Rafaële Giovanola

CHOREIA – ein PolyBallett
Großer Saal
18 €, erm. ab 9 €
Termine
Vier Performer*innen stehen auf einer Bühne und heben jeweils ein Bein auf eine etwas andere Weise an. Jedoch hält jede/r den Fuß des gehobenen Beines fest. Alle haben einen gesenkten Blick oder sind zum Boden geneigt.
Vier Performer*innen stehen auf einer Bühne und heben jeweils ein Bein auf eine etwas andere Weise an. Jedoch hält jede/r den Fuß des gehobenen Beines fest. Alle haben einen gesenkten Blick oder sind zum Boden geneigt.
Sechs Performer*innen stehen nah beieinander und berühren sich. Einige haben ihre Hände gehoben und einige lassen sich in die Gruppe fallen.
Eine Gruppe an Performer*innen stehen nah beieinander und halten dabei zwei Personen in die Luft. Diese Personen haben eine eher liegende Haltung.

CHOREIA entwickelt sich aus der Beschäftigung mit chorischen Formen und der Suche nach dem Raum, der dem Chor und der Gemeinschaft verloren gegangen ist. Dabei stellt sich CHOREIA der Herausforderung der historisch bedingten räumlichen Trennung von Bühne und Publikumsraum. Um diese zu überwinden, werden chorische Formen untersucht und neue Formen für Raum, Klang und Körper entwickelt, um die körperliche Distanz zu überbrücken. Wie kann die Institution Theater zu einer lebendigen Form von Gemeinschaft werden? Aus einer kritisch-historischen Perspektive ist Gemeinschaft nicht von der Einheit, sondern von der Differenz der singulären Individuen her zu denken. CHOREIA nutzt dazu die polyphone Kraft der Einstimmigkeit und die der Vielstimmigkeit.

Das griechische Wort choreia steht für das gleichberechtigte Singen, Sprechen und Tanzen der Menschen im Chor. Mit einem großen Ensemble und Live-DJ sowie gesungenen Elementen gibt CHOREIA dem Tanz eine Stimme. Denn die Stimme nimmt in CHOREIA eine wichtige Rolle ein, wenn es um die körperlose Ausdehnung von Körpern im Raum und um Beziehungen zwischen Gruppen und Individuen geht.
Für die seit 2016 andauernde Recherche von CocoonDance zur Denkfigur des noch „ungedachten“ Körpers ist die Beschäftigung mit der Stimme in ihrer „Körperlichkeit“ eine vielversprechende Erweiterung. Sie trägt dazu bei, sich neue und andere Verkörperungen vorzustellen und mit anderen Körpern in Beziehung zu setzen.

 

Das kollektive Projekt CocoonDance wurde 2000 von der Choreografin Rafaële Giovanola und dem Dramaturgen Rainald Endraß gegründet. Die in Baltimore geborene Schweizerin war nach einem Studium bei Marika Besobrasova in Monte Carlo zunächst Solistin in Turin, bevor sie von William Forsythe für acht Jahre an das Ballett Frankfurt und anschließend für fünfzehn Jahre am Choreographischen Theater Freiburg und Bonn engagiert wurde. Seit 2004 bespielt die Company die Sparte Tanz im Bonner Theater im Ballsaal, einem Haus der produzierenden Künstler*innen, Schnittstelle und Wirkungsbereich verschiedener Felder des zeitgenössischen Tanzes. Darunter sind auch zahlreiche Projekte der Kunstvermittlung, wie bspw. die preisgekrönte Junior Company Bonn. Motor der künstlerischen Entwicklung ist wesentlich die Improvisations- und Ensemblearbeit. Kollektive Entscheidungsprozesse und eine enorm kontinuierliche Teamarbeit begründen die ästhetische Dichte der Arbeiten.

Rahmenprogramm

Do 15.05. 19:00

Fr 16.05. 19:00

Praktische Einführung mit Choreografin Rafaële Giovanola

Praktische Einführung mit Choreografin Rafaële Giovanola

Performance (aus einem wechselnden Team von acht Performer*innen): Álvaro Esteban, Cristina Commisso, Margaux Dorsaz, Evandro Pedroni, Léonce Konan Noah, Jenna Hendry, Nora Monsecour, Louis Thuriot/ Cola Lucot/ Bojana Mitrovic; Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola; Komposition: Franco Mento, Live-Elektronik: Szymon Wojcek; Stimmtraining und -coaching: Justin F. Kennedy, Karine Barman, Leah Marojević; Beleuchtung, Raum: Jan Wiesbrock, Annegret Schalke; Kostüme: Fa-Hsuan Chen; Dramaturgie: Rainald Endraß; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Fabiana Uhart, Rainald Endrass; Videodokumentation, Fotos: Michael Maurissens, Franco Mento; Social Media: Maud Richard;  Produktionsleitung: Marcus Bomski; Maxime Rappaz; Management: Aurélie Martin.


In Koproduktion mit Théâtre du Crochetan Monthey (CH), Tanzhaus NRW Düsseldorf, Theater im Ballsaal Bonn, Pumpenhaus Münster, Le Phare – Centre chorégraphique national du Havre Normandie, dans le cadre du dispositif Accueil Studio (FR), Charleroi Danse centre chorégraphique de Wallonie – Bruxelles (BE), Pavillon Noir Aix-en-Provence (FR), Cité Bleue Genève (CH).
In Kooperation mit Malévoz Quartier Culturel Monthey (CH), Ringlokschuppen Mülheim, Tanzfaktur Köln, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn.

Gefördert durch Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bundesstadt Bonn, Théâtre-ProVS, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande.
Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia.