Virtual-Reality-Installationen

Ausstellung

Foyer
Termine
09.01.2024 – 13.01.2024
Zwei Personen tragen VR-Brillen und werden von einer virtuellen schwarzen Figur umarmt

Hojin Lee „Dissociative Identity"

Eine weiblich gelesene Person schaut den*die Betrachter*in direkt an.

In-Jung Jun / blue elephant dance „I See You"

Das Setting ist eine digital generierte Szene. Eine weiblich gelesene Person steht vor einem Gebäude, das aussieht wie ein Theater und über dem "Egyptian" steht.

Compagnie Gilles Jobin Geneva „Dance Trail"

Eine Hand greift nach einem bunten Konstrukt das in den Raum projiziert wird. Rechts im Bild schwebt ein goldenes Blatt.

Simon Speiser & Norbert Pape / IASA „Digit(al) - on touching clouds"

Ob vor oder zwischen dem Bühnenprogramm – besuchen Sie während des Festivals TEMPS D‘IMAGES auch die Ausstellung in unserem Foyer. Mit Arbeiten von Compagnie Gilles Jobin Geneva, Hojin Lee, In-Jung Jun / blue elephant dance, Simon Speiser & Norbert Pape / IASA. Der Eintritt ist frei.

Hojin Lee „Dissociative Identity"

XR-Work
 

Ich teile einen Körper mit vielen Ichs. Sie kommen zusammen, streiten sich, lieben und hassen sich. Ich erkenne diese Verwirrung als Schicksal an und verdaue sie als „ich“. Ich entfalte sie und präsentiere dem Publikum das Chaos des Zusammenlebens mehrerer Ichs und der „Welten“, die sie schaffen.

Unter Verwendung von XR-Technik beschäftigt sich Hojin Lee mit Vorstellungen und Symptomen von dissoziativen Identitäten. Dissoziation steht für Komplikationen bei der Verknüpfung von persönlichen Erfahrungen mit der sozialen Welt. Es ist etwas, das wir beim Sex, auf Ketamin oder beim Versuch, sich an eine Kindheit zu erinnern, bemerken. Dissoziative Identität bedeutet komplexe psychologische Zustände, die durch das Vorhandensein zweier oder mehrerer Persönlichkeiten gekennzeichnet sind, die das Verhalten, das Bewusstsein und das Gedächtnis einer Person bestimmen. Oft entsteht sie als Bewältigungsmechanismus in Reaktion auf ein Trauma. Durch vielfältige Effekte bietet Dissociative Identity den Besucher*innen die Verwirrung und die Illusion einer dissoziativen Identität und gibt ihnen die Erfahrung selbst Protagonist*in zu sein.
Extended Reality (XR) bezieht sich auf ein Spektrum von Technologien, das Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) umfasst. XR-Umgebungen bieten Publika eine Reihe einzigartiger Erfahrungen, die sie in das Geschehen eintauchen lassen. Gäst*innen erleben Erzählungen, die sich auf der Grundlage ihrer Interaktionen, Entscheidungen oder Echtzeitdaten weiterentwickeln. Diese XR-Arbeit verschmilzt mit dem Raum der Ausstellung und die Ausstellung mit dem virtuellen Raum. Wenn sich Gäst*innen durch den Raum bewegen, werden sie zu einem Teil der künstlerischen Arbeit und vervollständigen das Werk.

Hojin Lee wurde in Südkorea geboren und machte ihren Abschluss an der Ewha Womans University in Seoul mit einem Hauptfach in Bildender Kunst, Kunstgeschichte und Nordkoreastudien. Anschließend studierte sie Bildende Kunst an der Ewha Womans University of Fine Art (ohne Abschluss) und arbeitet seither als Medienkünstlerin. Sie studiert derzeit Medienkunst an der KHM in Köln. Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen auf dem Geschichtenerzählen und der Erforschung, Publika mehr in die künstlerische Arbeit einzubeziehen. Hojin Lee arbeitet auch als Aktivistin, um „queer“ (als Adjektiv und Verb) zu praktizieren.

In-Jung Jun / blue elephant dance „I See You"

Uraufführung / VR-Tanzerlebnis

I See You ist ein VR-Tanzerlebnis, das in der kalten Schönheit einer künstlichen Sternenwelt zur Musik von Gustav Mahlers Adagietto aus der 5. Symphonie stattfindet. Entstanden ist das Werk aus der Zusammenarbeit zwischen der Choreografin und Tänzerin In-Jung Jun und dem Medienkünstler und Filmprofessor Olaf Hirschberg. Der Film zielt darauf ab, die Unmittelbarkeit und Präsenz des menschlichen Körpers auch in der virtuellen Welt erfahrbar zu machen. Betrachtet wird er mit einem VR-Headset. Dem Publikum bietet sich eine Erfahrung von Intimität, die so nicht existiert. Wie Titel und Musik bereits andeuten, ist das Hauptthema dieser VR-Erfahrung das Verlangen nach menschlicher Nähe und energetischem Austausch. Im Gegensatz zu regulären VR-Filmen hat dieser volumetrische 360°-Film interaktive Elemente, da sich die Blickwinkel mit der Position der Betrachtenden ändern, z. B. mit der Nähe zur Tänzerin.

In-Jung Jun wurde in Seoul, Südkorea geboren und lebt in Düsseldorf. Für ihre Arbeit als Choreografin und Tänzerin wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Seit der Gründung ihrer Blue Elephant Company hat In-Jung Jun zahlreiche abendfüllende Stücke produziert, einige davon hatten am tanzhaus NRW Premiere. Obwohl sie in Deutschland lebt, unterhält sie weiterhin enge Kontakte zu Künstler*innen verschiedener Sparten in Korea. I See You ist ihre erste VR Produktion.
Olaf Hirschberg ist Medienkünstler und Kameramann. Er arbeitet als Professor für Zeitbasierte Medien in Mainz und ist Mitgründer von headtrip immersive media, einer auf VR spezialisierten Produktionsfirma in Köln.

Compagnie Gilles Jobin Geneva „Dance Trail"

Augmented-Reality-Tanzstück

Kontemplativ, spielerisch und poetisch bietet Dance Trail seinen Nutzer*innen eine originelle künstlerische Erfahrung. Während des AR-Erlebnisses sind die Teilnehmer*innen aktiv: Es liegt an ihnen, ihren Blickwinkel zu wählen und Tanzsequenzen auszulösen. Die Sequenzen sind als scheinbar nahtlose Schleifen ohne Anfang und Ende gestaltet. Das Tanzstück hat keine vorgegebene Dauer.
Dance Trail ist ein Augmented-Reality-Tanzstück in Form einer iOS-App, mit der Nutzer*innen virtuelle Tänzer*innen über ihr Smartphone oder Tablet in die ‚reale‘ Welt holen können. Mit der App können die Nutzer*innen virtuelle Tanzsequenzen in der Umgebung auslösen, in der sie sich befinden (drinnen oder draußen). Dance Trail ist auch ein soziales Erlebnis, dass die Nutzer*innen dazu ermutigt, mit anderen zu interagieren und ihre Fotos und Videos zu teilen. Sie können Tänze überall auf der Welt platzieren und Screenshots und Videos über soziale Netzwerke teilen.

Gilles Jobin konzipiert zeitgenössische Tanzstücke, ist Filmregisseur und experimentiert mit neuen Technologien wie Virtual Reality (VR).

„Jobins Choreografien [eröffnen] uns eine neue und kritische Sicht auf den Menschen in der Vielfalt wie in den Brüchen seiner heutigen Kontexte. […] Gilles Jobin [ist] ein leidenschaftlicher Forscher, ein analytischer Künstler und ein radikaler Zeitgenosse.“ (Esther Sutter, Jury Schweizer Tanzpreise 2015)

Simon Speiser & Norbert Pape / IASA „Digit(al) - on touching clouds"

Wie viele Engel passen in eine Wolke? Dieses überholte mittelalterliche scholastische Problem taucht heute in Gestalt von Clouds, Bits und Daten wieder auf. Während ein Großteil unserer Arbeit darin besteht, Daten zu manipulieren und in Clouds zu speichern, fragen wir selten: Wie fühlt es sich an, Daten zu berühren? Wie fühlt es sich an, Wolken zu berühren?
Die Gruppe um Norbert Pape, Tänzer*in, Choreograf*in und Mathematiker*in, und Simon Speiser, bildender Künstler, beschäftigt sich mit dem Berühren digitaler Objekte. Ein Kurzschließen von Berührung und Abstraktion.
Digitus (lat. Fingerbreite, Zahl) stammt aus dem Proto-Indoeuropäischen *deyǵ- (zeigen, weisen). Virtual Realiy ermöglicht es uns, digitale Objekte im wahrsten Sinne des Wortes zu handhaben. Dieses Kurzschließen von Berührung und Abstraktion bietet einen fruchtbaren Rahmen für die Erforschung der Materialität immaterieller Objekte. Die Umwendung der Berührung in die Abstraktion ermöglicht es, sowohl diese Materialität zu erkunden, als auch zu erkunden, wie die digitalen Objekte uns durch den Raum bewegen und uns choreografieren.

Dissociative IdentityRegie Hojin Lee; Animation: Claude Wear, Jiwoo Kim, Hojin Lee; Sound: Hojin Lee; XR Technischer Support Yoonah Song
I See YouIdee, Konzept, Art Direction, Choreografie: In-Jung Jun; Tanz: In-Jung Jun, Jae-Hyun Lee; Umsetzung: Headtrip immersive media GmbH; Konzept, Regie: Olaf Hirschberg; Technical Artist: Constantin Hardung; Musik: Gustav Mahler, 5. Symphonie (Adagietto), Peabody Symphony Orchestra; Kostüm-Idee: In-Jung Jun; Kostüm-Anfertigung: Monika Odenthal; Make-up Artist: Natsumi Watanabe; Hairstylist: Misaki Tsukuda, Yoda Management: Andreas Becker. Besonderer Dank an: Oliver Griem, Rim Ziyoung, Bertram Müller, Ansgar Kluge, Bruno Heynderickx, In-Sook Kim, Bogyeol Choi, Jung-Ja Ahn, Zhang13, Sukkyung Joo. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm Neustart Kultur, tanz:digital des Dachverband Tanz Deutschland.
Dance Trail  Regie, Choreografie: Gilles Jobin; Kreativdirektor, Technologie: Camilo de Martino; Verantwortlicher 3D-Künstler: Tristan Siodlak; Leitende Tanzkünstlerin: Susana Panès Diaz; Tänzer*innen: Diya Naidu, Gilles Jobin, Maëlle Déral, Susana Panadés Diaz, Tidiani N'diaye, Victoria Chiu; AR-Technik A-LL Kreativtechnik; Verwaltung: Gonzague Bochud; Produktion: Compagnie Gilles Jobin – Genf, Schweiz; Koproduktion: SRG SSR – Schweiz. Unterstützt von Cinéforom – Loterie Romande – Stadt Genf.

Digit(al) – on touching clouds  Uraufgeführt im Rahmen des Moovy Tanzfilmfestivals Köln 2023. Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZWERK – STEPPING OUT, gefördert durch den Staatsminister für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Förderprogramm für Tanz. Koproduziert durch Beyond Gravity / Theater im Depot Dortmund.

Arm liegt auf Boden, um ihn herum kleine Roboter mit Fell und grüne Laserstrahlen
Festival · 09. – 13.01.2024

TEMPS D'IMAGES

Festival für Tanz und Technologien