Uraufführung

STEP BY STEP

tanzhaus nrw & Ballett am Rhein
Großer Saal
Termine
23.06.2023 – 25.06.2023
Vier Tänzer*innen tanzen in Kostümen, die einer Sportkleidung sehr ähneln, auf der Bühne

Let*s dance von HARTMANNMUELLER & Virginia Segarra Vidal

Zwei Tänzer*innen in dunkler Kleidung auf dunkler Bühne. Ihre Gesichter sind in buntes Licht getaucht

Eternal Realm von Dunkin Seo

Eine Gruppe Tänzer*innen steht in einer Traube eng aneinander auf der dunklen Bühne. Sie haben ein kurzes weißes Oberteil und eine kurze weiße Hose an

Bad Karma von Nelson López Garlo

Ein Tänzer steht mit dem Rücken zum Publikum seitlich zu einer Reihe von gelben und blauen Scheinwerfern geneigt

Imagination of Objects von Daniela Georgieva

Vier Tänzer*innen auf der Bühne: Zwei links im Foto mit den Armen weit nach oben gestreckt. Die anderen beiden rechts. Hier trägt einer den anderen. Dieser streckt sich horizontal

Love Deluxe (how we do it) von Artmann&Duvoisin

Zwei Tänzer*innen auf dunkler Bühne. Die Tänzerin lehnt sich mit geschlossenen Augen auf dem Tänzer an

Here and Now von Neshama Nashman

Auf einer dunklen Bühne hocken Tänzer*innen im Kreis um eine Tänzerin in der Mitte herum. Sie hat eine Hand gehoben und schaut zur Seite. Alle Tänzer*innen haben hellgelbe Kostüme an.

RABAK 972 von Yoav Bosidan

Für das Programm STEP BY STEP vereinen das Ballett am Rhein und das tanzhaus nrw ihre Kräfte zur Entwicklung von experimentellen und nachwuchsfördernden Formaten. Tänzer*innen der Ballettcompagnie und freie Tanzkünstler*innen, die regelmäßig am tanzhaus nrw arbeiten, tauschen sich über Ideen, ihre künstlerische Arbeit und Methoden aus und bilden neue Konstellationen. In einem von der Gruppe angetriebenen, nicht-hierarchischen Prozess gibt es keine Vorgaben: Ob zeitgenössisch, performativ, urban, klassisch auf Spitze oder crossover – das zweitägige Programm am tanzhaus nrw steckt voller Möglichkeiten, die von den Choreograf*innen und Tänzer*innen selbst gestaltet werden. Was haben sich Stadttheater und Freie Szene zu sagen? Welche Brücken gilt es zu schlagen? Was können wir voneinander lernen? Wie den Tanz befragen und ihn weiterdenken? Oder sich gemeinsam ins kalte Wasser stürzen? Es braucht Experimente, Versuche und neue Anordnungen. Einen so fragilen, offenen Raum zu etablieren, braucht nicht nur mutige Künstler*innen, sondern auch ein offenes und neugieriges Publikum. Lassen Sie uns gemeinsam gespannt sein!

Dauer: ca. 140 Min. inkl. Pause

Mit choreografischen Arbeiten von: Artmann&Duvoisin, Yoav Bosidan, Daniela Georgieva, HARTMANNMUELLER, Nelson López Garlo, Neshama Nashman, Virginia Segarra Vidal, Dukin Seo

Triggerwarnung: Das Stück RABAK 972 von Yoav Bosidan thematisiert sexualisierte und geschlechterbezogene Gewalt.


Eine Kooperation der Deutschen Oper am Rhein und des tanzhaus nrw.

Bad Karma

Es geht um die Freude am Tanzen, um das Gefühl, das uns anfangs zum Tanzen gebracht hat und das wir manchmal verlieren, wenn der Tanz mehr zu unserem Beruf und weniger zu unserer Leidenschaft wird. Es geht um die Monotonie der Routine und darum, wie diese Momente absoluter Freude trotzdem ihren Platz finden. Durch Bewegung, durch Rhythmus, durch ein gemeinsames Erleben entspinnen sich Synergien zwischen den Tanzenden ebenso wie zwischen dem Publikum – und werden immer stärker, je mehr wir sie gemeinsam erfahren.

Choreografie: Nelson López Garlo; Tanz: Joaquin Angelucci, Camilla Agraso, Tommaso Calcia, Lara Delfino, Orazio Di Bella, Lotte James, Evan L`Hirondelle, Norma Magalhães, Pedro Maricato, Rose Nougué-Cazenave, Clara Nougué-Cazenave, Marié Shimada, Courtney Skalnik, Edvin Somai, Andrea Tozza Imogen Walters

Eternal Realm

Du bist in einem Reich, das du noch nie gesehen hast. Nicht lebendig, nicht tot, irgendwo dazwischen. Irgendwo in einer Dimension, in der du Dinge siehst und lernst, welchen Wert das Leben hat.  Was es bedeutet, noch eine Chance zu bekommen, noch ein Leben. 

Choreografie: Dukin Seo; Tanz: Sara Giovanelli, Miquel Martinez Pedro 23. + 25.06. (20:00), Dukin Seo 25.06. (15:00) 

Here and Now

Ein Pas de deux. Zwei Menschen. Spannung. Kommunikation. An der Oberfläche und tiefer liegend. Erdig. Unsichtbar. Jetzt. Was bringt das morgen, was das gestern? Was heißt es präsent zu sein? Einfach zu sein. Im Raum. Im Hier.

Choreografie: Neshama Nashman; Tanz: Charlotte Kragh, Kauan Soares

IMAGINATION OF OBJECTS

Kann das Halten eines Gegenstandes beim Laufen, das sich Umwickeln eines Schals oder das Tragen unterschiedlicher Schuhe meine Perspektive auf meine Haltung verändern? Welche Textur inspiriert mich zu welchen Gesten und wie werden diese zum Objekt? Wie will ich gesehen werden und wie sehe ich mich durch das Imaginieren?
Diesen Fragen stellt die Choreografie Imagination der Objekte. Radikale Veränderung in der Körpersprache durch Imagination. Kann ich beim Gehen scheitern?
Daniela Georgieva interessiert das Scheitern durch Gesten, die sich durch das Imaginieren verstärken.

Choreografie: Daniela Georgieva; Tanz: Jack Bruce, Niklas Jendrics, Damián Torío

Let*s dance

In der Performance Let*s Dance befinden sich vier Tänzer*innen auf einem erhöhten, blauen Podest, umgeben von einer melodischen Atmosphäre klassischer Musik und 90er-Techno. Die Situation ist nicht eindeutig erkennbar. Sind sie in Erwartung einer Party oder verweilen sie lediglich in der Stimmung einer vergangenen Nacht? Und könnte dieses blaue Podest nicht symbolisch für unseren blauen Planeten stehen? Es bleibt ungewiss. Fakt ist, die Tänzer*innen bewohnen unbekümmert ihre ausgeleuchtete „Heimat“. Ihre Körper verschmelzen mit den pulsierenden Beats des Techno, während sie sich von der kraftvollen Musik treiben lassen. Das zentrale Thema ist die Liebe – die Liebe zwischen Menschen und die Liebe zur Natur mit all ihren Kommunikationsmöglichkeiten. Stets begleitet das Chaos und der vermeintliche Versuch des Ordnung Schaffens das Geschehen. Am Ende der Performance bleibt ein Gefühl der Euphorie, der inspirierten Selbstbefreiung und der Zärtlichkeit. Die pulsierenden Klänge des 90er Techno hallen nach und lassen das Publikum erkennen, dass Begrenzungen und Freiheit eine transformative Erfahrung schaffen kann.

Choreografie: HARTMANNMUELLER, Virginia Segarra Vidal; Musik/Komposition: Fabian Schulz; Tanz: Evan L’Hirondelle, Pedro Maricato, Clara Nougué-Cazenave, Vinícius Vieira

Love Deluxe (how we do it)

In Radikale Zärtlichkeit ermutigt Şeyda Kurt dazu, in politisch verstandenen Liebesbeziehungen mehr Versprechungen zu wagen. In Love Deluxe können sich die drei Tänzer*innen des Ballett am Rhein und das Choreograf*in-Duo überhaupt nur in Form von Versprechungen äußern. Wir suchen in unseren beruflichen Beziehungen zueinander nach Formen der kollegialen Zärtlichkeit und machen Versprechungen explizit, die wir einander in unserer tänzerischen Praxis, in den Umgangsformen innerhalb des Ensembles und in einer Adaption (pop-)kultureller Liebesversprechungen geben.
Love Deluxe (How we do it) beschäftigt sich mit den praktischen Schwierigkeiten in der Umsetzung von Liebesversprechungen. Wir prüfen Vorschläge, die Popmusik, Tanz und unsere Arbeitsverhältnisse zum Liebe machen und verstehen sie als Übungen: Manche davon haben wir so oft wiederholt, dass wir ihre Details verlangsamen und vereinzeln müssen, um die Mikrovereinbarungen sichtbar zu machen, mit denen wir einander Gewicht geben, heben oder auffangen. Andere Versprechungen geben wir mit großer Fallhöhe, ohne zu wissen, wie um alles in der Welt soll das gehen? Andere sprechen wir erstmals aus, um ihre wiederholte stillschweigende Erfüllung gegebenenfalls zu revidieren.

Choreografie: Artmann&Duvoisin; Tanz: Camilla Agraso, Elsa Artmann, Samuel Duvoisin, Lotte James, Andrea Tozza; Musik: Annie Bloch

RABAK 972

So viel ist schon geschafft, so viel ist noch zu tun. Gleichberechtigung ist momentan noch ein Wunsch, eine Idealvorstellung. Eine Gleichstellung der Geschlechter oder der Religionen ist längst nicht erreicht. Rabak 972 zeigt einen steinigen Weg voller Hindernissen, unerwarteter Stärke und beeindruckendem Durchhaltevermögen. Intensive Bilder, die mitnehmen, zum Nachdenken anregen und ermutigen diesen Weg – trotz allem – zu gehen. 

Mögliche Trigger: Sexualisierte Gewalt, geschlechterbezogene Gewalt

Choreografie & Musik: Yoav Bosidan; Choreografische Assistenz: Philip Handschin; Tanz: Marta Andreitsiv, Gustavo Carvalho, Wun Sze Chan, Maria Luisa Castillo Yoshida, Lara Delfino, Orazio Di Bella, Norma Magalhães, Emilia Peredo Aguirre, Elisabeth Vincenti, Eric White