Plötzlich überquert ein Faultier die Straße
Können körperliche Impulse ein Zugang zu Authentizität sein?
Ist Ungehorsam ein Weg in die Freiheit?
Plötzlich überquert ein Faultier die Straße (Suddenly a sloth crosses the street) behandelt das Thema Ungehorsam in vier verschiedenen Akten, die unterschiedliche Perspektiven eröffnen. Das Stück reflektiert den in der heutigen Gesellschaft vorherrschenden Unterhaltungskonsum und kritisiert den Missbrauch einer Kultur, die virtuose und gehorsame Körper fordert und hervorbringt. Dabei entsteht eine Art Hommage an das Ballett Prélude à l'après-midi d'un faune von Vaslav Nijinski als Verkörperung einer (r)evolution: das Aufbegehren gegen künstlerisch etablierte Ästhetiken. Die Performer*innen stehen in ständiger Verhandlung mit ihren Bewegungsimpulsen und ihrer Funktion als sich auf der Bühne bewegende und darstellende Körper. Unbeugsam und unkontrollierbar folgen sie einzig den Methoden des Nicht-Gehorsams, des Widerstands, des Konterns, aber auch der Suche nach Alternativen.
Mit einem Team von fünf Künstler*innen erkundet die in Köln ansässige französische Choreografin und Performerin Céline Bellut Ungehorsam aus menschlicher und nicht-menschlicher Perspektive und zeigt andere Lebens- und Bewegungsformen auf.
Dauer: ca. 60 Min.
So 28.05. | Talk im Anschluss |
BACKSTAGE MIT CÉLINE BELLUT
Ich mag dieses Bild eines Faultiers, das die Straße überquert, gerade wegen dieser Langsamkeit und Sanftheit. Ich persönlich versuche nicht, Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Sanftheit wird immer ihren Weg finden. Das ist auch der Grund, warum ich kein konfrontatives Stück mache, sondern eine andere, eine softe Realität zeige.
Lest mehr über Céline Belluts Uraufführung Plötzlich überquert ein Faultier die Straße im Interview.
Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Céline Bellut; Co-Kreation, Performance: Jordan Gigout, Ying Yun Chen; Musikkomposition: Jakob Lorenz; Video: Maylis Sanchez; Lichtdesign: Laura Salerno; Kostüme: Saskia Holte; Dramaturgie: Peter Haas; Fotograf: Hans Diernberger; Kostümanfertigung: Julia Daubner, Peter Haas, Camilo Sandoval; Produktionsassistenz: Federico Rossi.
Koproduktion mit dem tanzhaus NRW Düsseldorf und Tanzfaktur Köln.
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung von FREIRAUM, kollaborativer Konzeptions- und Arbeitsraum für die Künste und mit Unterstützung des Residenzprogramms Tanzatelier 0.10 im Quartier am Hafen realisiert.