Installationen von Charlotte Triebus, Alfredo Zinola, Dominik Geis, Lena Biresch, Alexander Whitley

Ausstellung

Foyer
Termine
06.01.2023 – 14.01.2023
drei Mal dieselbe Frau als Avatar-Figur in schwarzer Kleidung in einem virtuellem Raum

Charlotte Triebus - proxy

Frau mit gelbem Schal mit VR-Brille vor mehreren Screens auf denen Wassertropfen zu sehen sind

Dominik Geis - body vice

wüstenähnliche Sandlandschaft mit Steinbrocken unter wolkig-blauem Himmel mit Baumgerippe und rotem Edelsteinhaufen

Lena Biresch - Me, Myself & My Avatars

Zwei Avatare, die sich nach hinten beugen, stehen gespiegelt vor einer Farbwolke in Orange und Blau

Alexander Whitley - Chaotic Body II: Liminal Phase

Ob vor, nach oder zwischen dem Bühnenprogramm – besuchen Sie während des Festivals TEMPS D‘IMAGES auch die Ausstellung in unserem Foyer.  Der Eintritt ist frei!

Me, Myself & My Avatars (or remapping the homunculus)

Virtual Reality Experience von PRESS [ST]ART

Die Virtual Reality Experience beschäftigt sich mit der Bedeutung von Avataren in der virtuellen Realität und möchte die Chancen und Grenzen ausloten, die in ihrer Nutzung liegen. Es geht dabei zentral um die Veränderbarkeit des Homunkulus, unter welchem man ein Modell einer genauen Verortung der vom Körper erlebten Bewegungen und Empfindungen im Neokortex des Gehirns versteht.

Die Flexibilität des Homunkulus ermöglicht uns nicht nur, uns überhaupt mit dem Körper eines Avatars zu identifizieren, sondern der Homunkulus kann darüber hinaus Körper adaptieren, die sich von der menschlichen Form erheblich unterscheiden. So kann man z. B. erstaunlich schnell lernen, mit einem dritten Arm oder einem Schwanz umzugehen.

Diese Zusammenhänge werden in der Virtual Reality Experience in Form von drei spielbaren, nicht menschlichen Avataren erlebbar gemacht: einem mit zusätzlichen Gliedmaßen, einem aus mehreren Körpern bestehenden und einem, mit dem man die ganze Umgebung steuert.

Team PRESS [ST]ART:

Konzept, Experience Design & Programmierung: Lena Biresch; 3D Art: Tore Nobiling; Puppenspiel & Programmierung: Nico Parisius

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste und vom Bundesverband bildender Künstlerinnen und Künstler aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

body vice 360°

Videoinstallation & Virtual Reality von Dominik Geis

Wie nimmt der Mensch seinen Körper im virtuellen Raum wahr bzw. für wahr? Angelehnt an die Theorie des Körperschemas nach Paul Schilder entwickelt Dominik Geis einen virtuellen Raum (Körper), in den die Betrachtenden eintauchen. Er nimmt Schilders The Image and Appearance of the Human Body wörtlich, wenn er mikroskopische und dokumentarische Videoaufnahmen anatomischer Details des Körpers seziert und sie, als ein vielfaches Raster in einer Videocollage zusammengesetzt, in den virtuellen Raum und auf die Haut der sich darin bewegenden virtuellen Figuren legt. Untermalt von atmosphärisch rhythmischen Beats entstehen so neue Ansichten des Körpers, die ohne technische Hilfsmittel dem menschlichen Wahrnehmungsfeld verborgen blieben.

body vice stellt dem virtuellen einen realen Raum gegenüber. Zwei Videoprojektionswände bereiten durch das Raster der Videocollage dramaturgisch auf das Bildmaterial der VR-Arbeit vor und schaffen eine Art Kulisse für die Träger*innen der VR-Brille. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen realer und virtueller Bildwelt, welches das performative Moment und die Anwesenheit des Körpers beim Betrachten der VR-Arbeit im analogen Raum unterstreicht und markiert.

Dominik Geis entwirft in body vice virtuelle Bilderkörper und zergliedert so die Selbstverständlichkeit unseres alltäglichen Körperschemas, wodurch er die Konstruiertheit desselben überhaupt erst erfahrbar macht. Es stellt sich die Frage nach der Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Körpern im (virtuellen) Raum und dem damit einhergehenden sozialen Entwurf der eigenen Wahrnehmung.

Dauer: 6 Min., 2-Kanal Videoinstallation, 360° Video, VR-Brille

proxy

Interaktive Performance im augmentierten Raum (AR) mit Avatarensemble von Charlotte Triebus in Zusammenarbeit mit Brigitta Muntendorf

proxy (2022) ist eine digitale Live-Performance, in der drei Avatare im augmentierten Raum durch das eigene Tablet im physischen Raum sichtbar werden. Die Avatare reagieren individuell auf jede*n Betrachter*in – auf Mimik und Annäherung, auf Entfernung und Höhe des Geräts – und passen das Stück eigenständig so an, dass es im Raum um die*den Betrachter*in Platz findet.

In proxy kommen ethische Zweifel zum Ausdruck, denn die Avatare ähneln der Choreografin Charlotte Triebus, werden aber von Tänzer*innen der New Human Body Society getanzt. Das Thema der Identity und Cultural Appropriation, der Umgang mit ethischen Aspekten von digitalen Körpern, von Überwachung, Aneignung, Intimität und Versteck wird in dem digitalen Tanzstück spür- und erfahrbar gemacht.

Dauer: 8 Min, Augmented Reality für iPad/ iPhone

proxy steht ab Dezember 2022 frei im Appstore zum Download bereit.

Konzept, Choreografie: Charlotte Triebus ; Konzept, Soundkomposition: Brigitta Muntendorf, Tanz: Aaron Samuel Davis, Esther Siddiquie, Yurika Sophie Yamamoto; Projekt Management: Charlotte Triebus; Wissenschaftliche Beratung, Technische Koordination: Christian Geiger; Technische Leitung: Lisa Glosowitz; Finanzielles Management: Ivana Družetic-Vogel; Entwicklung der AR- Technologie: Kester Evers, Lisa Glosowitz; User Interface: Lisa Glosowitz; Unterstützung in der Entwicklung: Mirjam Claassen; Avatar, Texturgestaltung: Timo Stampa; Kostüme: Charlotte Triebus, Julie Farré; Textur- und Schattierungserstellung: Niclas Rosso; Motion Capturing Tanz: Ben Fischer; Mikro-Mimik-Capturing: Ben Fischer, Peter Nelke; Nachbearbeitung: Nanette Ratz, Peter Nelke; Postproduktion: Mikro-Gestik Rainer Schiller

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste und vom Bundesverband bildender Künstlerinnen und Künstler aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Chaotic Body II: Liminal Phase

 Augmented Reality von Alexander Whitley

Chaotic Body II: Liminal Phase ist ein auf Motion-Capture basierender digitaler Tanzfilm für Bildschirm und Augmented Reality, der von der Chaostheorie, den darin beschriebenen dynamischen Prozessen und den damit verbundenen geometrischen Mustern in der Natur inspiriert ist. Das kurze Werk für zwei Tänzer*innen legt den Schwerpunkt auf den menschlichen Atem, um die Grenzen zwischen der Form ihres Körpers und der Umgebung, in der sie sich befinden, aufzulösen. 

Dieser zweite Teil eines Triptychons von Filmen entstand in Zusammenarbeit mit den Digitalkünstler*innen Uncharted Limbo Collective mit einer speziell in Auftrag gegebenen Filmmusik der renommierten amerikanischen Komponistin Missy Mazzoli. Chaotic Body II: Liminal Phase ist eine Weiterentwicklung des Projekts Digital Body, das aus der Covid-19-Pandemie hervorging. Es ist Teil einer fortlaufenden Untersuchung darüber, wie Tanz in digitaler Form existieren kann, und erforscht die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, wie menschliche Bewegungen durch den Einsatz von Motion-Capture und Games-Engine-Technologie visualisiert werden können.

Superproximity

 Virtual Reality von Alfredo Zinola Productions

In den Bühnenperformances interessiert sich das Team um Alfredo Zinola für das Spiel von Nähe und Wahrnehmung zwischen den Körpern von Künstler*innen und Publikum. Nun erkunden sie mit dem VR-Film Superproximity erstmalig die Möglichkeiten der Virtual Reality. Superproximity ist inspiriert von PRIMO, einer Unterwasser-Tanzperformance für junges Publikum. Die sich in der Unterwasserwelt bewegenden Körper der Künstler*innen werden durch die fantastischen Möglichkeiten der Animation verändert und es entsteht eine neue Perspektive auf die Formen und Größen des Körpers.

Das Kernteam der Truppe besteht aus Alfredo Zinola als Choreograf und Micaela Kühn Jara als Produzentin, die mit wechselnden Künstler*innen zusammenarbeiten. Hannah Stragholz und Simon Steinhorst arbeiten seit 2010 an gemeinsamen filmischen und künstlerischen Projekten. 2018 gründeten sie die Produktionsfirma Studio Corallo mit Schwerpunkt Animationsfilm, Illustration und bildender Kunst. Studio Corallo steht für eigenwillige Projekte, die Malerei und Film in kraftvollen Farben miteinander verbinden.

Von: Alfredo Zinola, Hannah Stragholz, Simon Steinhorst; Animation: Hannah Stragholz, Simon Steinhorst; Produktion: Micaela Kühn Jara; Musik: Antonio d. Luca; VR Entwicklung: Khora. Eine Produktion von Alfredo Zinola Productions mit tanzhaus nrw Düsseldorf. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR Hilfsprogramm Tanz.

Ein Performer in schwarzer Kleidung befindet sich auf einer Bühne. Er ist von transparenten Wänden umgeben, auf die wellenartige Linien projiziert sind.
Festival · 06. – 15.01.2023

TEMPS D'IMAGES

Festival für Tanz und Technologie