Junges Tanzhaus · Reihe Melancholie & Muskeln

MORGEN GRAUEN. Welche Monster kommen noch?

Hajusom
Großer Saal
Termine
07.02.2022
Ein Performer steht mit nach vorne gestreckten Händen an einem Mikrofon.
Eine Performerin hängt mit einem Reichsadlerkostüm über der Bühne.
Eine Gruppe von Performer*innen tanzt auf einer dunklen Bühne miteinander
Eine Performerin hat eine weiße Maske und weißen Schleim am Körper

In der Sound-Video-Inszenierung MORGEN GRAUEN. Welche Monster kommen noch? legt das transnationale Theater-Ensemble Hajusom den Finger in unser aller Wunde. Die Darsteller*innen kennen die Situation, wenn sich von Angst erfüllte Blicke begegnen und stellen die wirklich drängenden aber auch verdrängten Fragen unserer Gesellschaft: Wer fühlt sich von wem bedroht? Wer sieht wen als Monster? Wessen Ängste kommen zuerst?

Die mehrfach ausgezeichneten Ensemblemitglieder, zu denen auch Kinder zählen, verbinden in ihrer Performance ihre eigenen, von Rassismus und Diskriminierungserfahrungen durchzogenen Lebensrealitäten mit Motiven des Horrorgenres und beweisen: Es braucht nicht einmal Vampire, Zombies und andere Genre-typischen Monster, um den realen Horror zu thematisieren. Die gruselige Gemengelage der Gegenwart liefert ihnen die Vorlage zu einem Stück, das aufweckt und aufschlussreiche Einblicke in ihre Strategien zur Selbstbehauptung gewährt – nicht zuletzt mit Video-Projektionen des Horror-Experten und Filmemachers Mathis Menneking, sowie roughen Live Kamera-Einstellungen, die wie ein*e eigenständige* Akteur*in eingreifen. Individuelle Perspektiven werden zu einer kollektiven Erzählung über Zusammenhänge von Kolonialismus und Rassismus, mit dem Ziel, das eurozentristische Überlegenheitsdenken zu überwinden.

Mit dem sinnlichen musikalischen Zusammenspiel aus eindringlichen Selbstgesprächen, intensiven Tanzsequenzen mit Visuals und einem dichten experimentellen Horrorsoundtrack des Hamburger Underground-King Viktor Marek (Pudel Club, Jacques Palminger & Kings of Dubrock) geht das Stück tief ins Herz und ruft unser Bewusstsein an: Das Monströse und die gleichzeitige Angst vor der Grausamkeit unserer Welt sind in uns allen.

Dauer: 75 Min.
in deutscher und englischer Sprache

FSK ab 12 Jahren.
Trigger Warnung: In einigen Szenen thematisiert dieses Stück Gewalt, die auf manche Zuschauer*innen eine verstörende Wirkung haben könnten.

Eine Produktion von Hajusom e.V. in Koproduktion mit Kampnagel / Hamburg, Theater im Pumpenhaus / Münster. In Kooperation mit dem Institut für theatrale Zukunftsforschung / Tübingen und dem Kostümkollektiv e.V. Berlin. Die Produktion Morgen Grauen. Welche Monster kommen noch? wird gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Fonds Soziokultur, der Hamburgischen Kulturstiftung, der Rudolf Augstein Stiftung. Weiterhin gefördert durch Take-off: Junger Tanz. Take-off: Junger Tanz wird gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.