Paradise Now (1968 – 2018)
Als „Paradise Now (1968 – 2018)“ Premiere feierte, war die Revolte von 1968 genau 50 Jahre her. Der flämische Choreograf Michiel Vandevelde, soeben als „Hoffnungsträger“ durch die Zeitschrift „tanz“ ausgezeichnet, fragt zusammen mit 13 jungen Menschen im Alter von 14 bis 23 Jahren, was vom Erbe der 68er bleibt. Was ist mit den Werten und Idealen der 1960er Jahre geschehen? Wie sehen junge Menschen die Geschichte und wie sehen sie ihre Zukunft? Als Ausgangspunkt nehmen sie die legendäre Performance „Paradise Now“ der New Yorker Theatergruppe The Living Theatre. Dieses Stück, 1968 in Avignon uraufgeführt, steht wohl wie keine andere Performance für den Geist jener Zeit und für den Glauben, mit Kunst als „trojanischem Pferd“ die Gesellschaft erobern zu können. In Anlehnung an dieses emblematische Werk des anarcho-pazifistischen Living Theatre steht hier die Frage nach einer möglichen Zukunft im Zentrum und danach, was künstlerischer Aktivismus heute heißt.
Die jugendlichen Performer*innen bringen 50 Jahre Geschichte in ikonischen Bildern der Veränderung auf die Bühne. Im Zeitraffer werden die Bilder, die sich innerhalb der letzten Jahre ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben, aufgerufen. Was entsteht, ist ein Ritual zur Abrechnung mit Entscheidungen vergangener Generationen und die Heraufbeschwörung des künstlerisch-aktivistischen Potenzials der Generation der Zukunft.
Das renommierte Produktionszentrum fABULEUS im belgischen Leuven fördert insbesondere Tanz- und Theaterstücke für ein junges Publikum. Michiel Vandevelde erhielt seine Ausbildung bei P.A.R.T.S., der von Anne Teresa De Keersmaeker gegründeten Talentschmiede in Brüssel, und ist seit 2017 Residenzkünstler am Kaaitheater Brüssel.
Dauer: 80 Min. / in engl. Sprache
„Paradise Now (1968 - 2018)" ... war die Entdeckung des Festivals: Jugendliche, die sich durch einen Geschichtsabriss auf die Suche nach ihren eigenen Visionen machen und in körperlichen Imaginationstechniken aus der Tanzgeschichte einen angedeuteten Ausweg aus Hoffnungslosigkeit und Unübersichtlichkeit finden. Astrid Kaminski über 30 Jahre „Tanz im August“, „Theater der Zeit“, 10/18
Fr 22.11. | anschl. Gespräch „It's Your Turn“ |
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Sa 23.11. | 18:00 Tastführung* |
Sa 23.11. | mit Audiodeskription |
*Dieses Angebot richtet sich an blinde und sehbehinderte Besucher*innen: Durch das Berühren von z.B. Bühnenbild oder Kostümen können diese vor Vorstellungsbeginn multisensorisch erfahren werden.
Bitte beachten: Fr 22.11. 18:00 Offene Probe „Power Moves“ der fabien prioville dance company
Choreografie: Michiel Vandevelde; mit: Zulaa Antheunis, Sarah Bekambo, Jarko Bosmans, Bavo Buys, Wara Chavarria, Judith Engelen, Abigail Gypens, Lore Mertens, Anton Rys, Margot Timmermans, Bo Van Meervenne, Esra Verboven, Aron Wouters; Kostüme: Lila & John; Choreografische Assistenz: Zoë Demoustier; Dramaturgie: Kristof van Baarle; Technische Unterstützung: Bregt Janssens; Produktionsleitung: Kathleen Vogelaers.
Eine Produktion von fABULEUS und STUK, in Kooperation mit den Sophiensælen Berlin. Das Gastspiel findet im Rahmen der Programmserie GROSS TANZEN statt, gefördert durch die Kunststiftung NRW. Weiterhin gefördert im Rahmen von Take-off: Junger Tanz, gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.