Chronik

2022 - 2023

Mit der Spielzeit 2022/23 gibt Ingrida Gerbutavičiūtė den Auftakt zu ihrer Intendanz. Mit der Tanzwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin Ingrida Gerbutavičiūtė gewinnt die Düsseldorfer Kulturinstitution eine international versierte Tanzexpertin. Der Leitfrage May I hug you?  (Darf ich dich umarmen?) folgend, thematisiert die Spielzeit das körperliche Erleben in pandemischen Zeiten und untersucht, wie Begegnungen und Beziehungen in der neuen Realität entstehen können. Internationale Gastspiele, Workshops, Vermittlungs- und Rechercheprogramme setzen sich mit der veränderten Wahrnehmung der eigenen Körperlichkeit, Fragen nach körperlicher Präsenz sowie neu auszuhandelnden Grenzen, Normen und Möglichkeiten auseinander. Weiterhin finden die ersten Open Studios nach der Corona-Pandemie statt und die Akademie nimmt ihren vollen Kursbetrieb wieder auf. Wie schon in der Vergangenheit ist das tanzhaus nrw Gastgeber der Internationalen Tanzmesse NRW und des Festivals Tanz NRW. Die Reihe „Raving Choreographies“ lädt über den ganzen Februar 2023 verschiedene choreografische Perspektiven auf Techno- und Ravekultur ein, die Techno, seine vielfältigen Subgenres und Tanzpraktiken verhandeln. Mit dabei: Gemeinschaftliche Raves sowie eine Technoparty für Babys.

Hoch erfreulich: Nach mehreren Pandemie-Jahren erscheinen die Besucher*innen wieder genauso zahlreich wie vor Corona. Außerdem erhält das tanzhaus nrw die Baugenehmigung für das dringend benötigte Bauprojekt zur Sanierung des Gebäudes und wartet weiterhin auf den Finanzierungs- und Ausführungsbeschluss durch die Stadt Düsseldorf.

2020

Das tanzhaus nrw gibt die Auswahl der neuen Residenzkünstler*innen – die sogenannten „Factory Artists“ – bekannt und heißt die Choreografin Reut Shemesh, das Kollektiv nutrospektif sowie den Choreografen Alfredo Zinola herzlich willkommen. Allesamt sind Künstler*innen aus Nordrhein-Westfalen. „Ihre Arbeiten sind originell, manchmal radikal in Form und Inhalt und haben uns begeistert, kurz: Sie stehen exemplarisch für die große Kreativität der hiesigen Tanzschaffenden“, so Bettina Masuch, Intendantin des tanzhaus nrw. „Auch das: Die Auswahl ist ein Bekenntnis des tanzhaus nrw zu Nordrhein-Westfalen.“ Darüber hinaus spiegelt die 3. Generation der Factory Artists die drei profilbildenden Bereiche des tanzhaus nrw wieder: Bühne, Akademie und Junges Tanzhaus.

2019

Wieviel Roboter verträgt der Mensch?

HI, ROBOT! DAS MENSCH MASCHINE FESTIVAL, initiiert durch das tanzhaus nrw, widmete sich vom 13. – 31.03.2019 den Körpern der Zukunft in den Künsten. In Kooperation mit dem NRW-Forum sowie der Black Box – Kino im Filmmuseum und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, sammelte das Festival in mehr als 20 Veranstaltungen Stimmen aus Tanz, Performance, bildender Kunst, Wissenschaft und Coding und fragte: Wieviel Roboter verträgt der Mensch? Die verschiedenen Stimmen, darunter das faszinierende Konzert „Scary Beauty“, das durch den humanoiden Roboter Alter 3 dirigiert wurde, bewegten sich zwischen Technik-Faszination und Technik-Skeptizismus und öffneten ein Feld für eine noch fehlende Debatte über die Begegnung von Mensch und Maschine in den Performativen Künsten. HI, ROBOT! versteht sich als Fortsetzung des im tanzhaus nrw stattfindenden Diskurses über Körperbilder im 21. Jahrhundert, der 2016 mit der Reihe Real Bodies begann. Der Titel HI, ROBOT! verneigt sich einerseits vor der Erzählung „I, Robot“ („Ich, der Roboter“) von Issac Asimov, die 2004 als Film zum Blockbuster wurde, versteht sich aber andererseits auch als Begrüßung und Aufforderung zur Begegnung.
Auch das: Nach der erfolgreichen 1. Ausgabe von „Claiming Common Spaces“ im vergangenen Jahr am HAU Hebbel am Ufer Berlin, lud das tanzhaus nrw gemeinsam mit dem FFT Düsseldorf im Mai zur 2. Ausgabe nach Düsseldorf unter dem Titel Claiming Common Spaces II: Kunst & digitales Leben“ ein.  Das Gemeinschaftsprojekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser verstand sich als eine ergebnisoffene künstlerische Versammlung und fragt: Wie fließen Techniken und Diskurse der digitalen Kultur in die künstlerische Arbeit ein?
Der Mai in NRW galt dem Tanz: Das biennale Festival tanz nrw erweiterte seinen Radius mit
über 60 Veranstaltungen, verschiedenen Publikumsformaten und Workshops, ein Open Studio und eine Installation sowie 41 Vorstellungen, darunter vier Uraufführungen. Zwölf Tage lang waren die in NRW ansässigen Choreograf*innen auf Tour in den neun Spielorten Bonn, Essen, Düsseldorf, Köln, Krefeld, Mülheim/Ruhr, Münster, Viersen und Wuppertal.

Hi, ROBOT! Das Mensch Maschine Festival

2018

Happy Birthday tanzhaus nrw!

Mit der Tanzplattform Deutschland, vom 14. – 18.03.2018 in Essen, sowie der Internationalen Tanzmesse NRW, vom 29.08. –01.09. in Düsseldorf, fanden zwei große Branchentreffs in Nordrhein-Westfalen statt. Das tanzhaus nrw freute sich, mit drei durch das tanzhaus nrw koproduzierten Stücke bei der Tanzplattform vertreten zu sein: „Princess“ von Eisa Jocson, „Inoah“ von Bruno Beltrão sowie „Catalogue“ von William Forsythe für das Dance On Ensemble. Allesamt waren bereits in den vergangenen Monaten im Haus zu sehen gewesen zu sehen. Dass gleich zwei der drei Factory Artists im Tanzplattform-Programm vertreten waren, machte das tanzhaus nrw besonders stolz: „The Way you Look (at me) Tonight von und mit Factory Artist Claire Cunningham sowie Jess Curtis und „minor matter“ von Factory Artist Ligia Lewis.
Jubiläen sind brauchbare Rituale, finden wir, und feierten:
40 Jahre Trägerverein (26. Januar 2018) sowie vom 26. – 29. April 2018 das 20-jährige Bestehen des tanzhaus nrw an der Erkrather Straße! Die spektakuläre Eröffnung des tanzhaus nrw in einem 4.000 Quadratmeter großen ehemaligen Straßenbahndepot an der Erkrather Straße fand im April 1998 statt und damit einhergehend die zukunftsweisende Entscheidung, sich auf die Vermittlung, Präsentation und Produktion des Genres Zeitgenössischer Tanzes zu konzentrieren. Seither firmiert das Haus als tanzhaus nrw.
Auch das: Die Stadt Düsseldorf hat dem Haus den Zuschuss über 148.000 EUR bewilligt, so dass Brand- und Schließanlage wieder auf dem Stand der Dinge gebracht werden konnten sowie ein Gutachten für das marode Dach erstellt wurde. Das Haus verbeugt vor 5.623 Unterschriften in vier Wochen und all den Solidaritätsbekundungen im Rahmen einer Open Petition, die den Sanierungsbedarf des Hauses in eine breite Öffentlichkeit trug. Im November erhielt das tanzhaus nrw die Würdigung durch die Heinrich Böll Stiftung NRW für sein zivilgesellschaftliches Engagement. Zum Ende des Jahres erhielt das Haus zudem die gute Nachricht von der Fortsetzung der Förderung des Bündnisses internationaler Produktionshäuser für die nächsten drei Jahre durch den Bund.
Die durch das tanzhaus nrw beauftragte, 280 Seiten starke Publikation „Bodies of Evidence. Ethics, Aesthetics, and Politics of Movement“, herausgegeben durch die Kultursoziologin Gurur Ertem und die Theoretikerin und Dramaturgin Sandra Noeth, erschien anlässlich der Leipziger Buchmesse. Das in englischer Sprache verfasste Buch sammelt mehr als 20 Stimmen aus Kunst, Politik und Zivilgesellschaft, die die Relevanz des menschlichen Körpers als Schauplatz des politischen und kulturellen Widerstands in den Gesellschaften der Gegenwart einkreisen. In Aufsätzen, Interviews, Dialogen und Fallstudien widmen sich die Beiträge der Frage, inwiefern Körper in aktuelle Krisen verwickelt und welche politischen und ethischen Folgen zu diskutieren sind.

Zwei Tänzerinnen von der Kompanie Rosas tanzen mit zwei Stühlen.

2017

Das Jahr begann aufregend, u.a. mit der Fortsetzung der erfolgreichen Programmserie REAL BODIES, die im April mit der schottischen Aktivistin Claire Cunningham und dem amerikanischen Choreografen Jess Curtis zu Ende ging. Im Juni folgte die Künstler*innenkonferenz INVENTUR 2, die gemeinsam mit 250 Besucher*innen den Tanz im Kontext einer sich gesellschaftlich und politisch rasant verändernden Welt auf den Prüfstand stellte.
 

Zwischen Ausbildungsort und Community Space


Kurz darauf erhielt das tanzhaus nrw neben sieben weiteren Theatern den dotierten Theaterpreis des Bundes. „Nach Jahrzehnten der Kontinuität hat das tanzhaus nrw mit Bettina Masuch als Intendantin 2014 einen Neustart gewagt,“ heißt es in der Begründung der Jury. „Seither wurden die lokalen Verbindungen gestärkt und die Jugendarbeit im Jungen Tanzhaus fortgesetzt. Zudem hat das Haus internationale Ausstrahlung durch die enge Zusammenarbeit mit den Factory Artists gewonnen. Mit thematischen Setzungen, wie Real Bodies sowie der Reihe Zusammen hat sich das Haus auch gesellschaftlichen Themen zugewandt, die sich in künstlerischen Ästhetiken niederschlagen. Zwischen Ausbildungsort und Community Space situiert, schlägt das tanzhaus nrw auch mit Konferenzen wie Inventur 2 eine Brücke zu den internationalen Diskursen unserer Zeit. Dem tanzhaus nrw gelingt damit die Verbindung zwischen künstlerischer Avantgarde, den Themen der Gegenwart und der Stadtgesellschaft, die tänzerisch, ganz praktisch, dort zu Hause ist. Die Fokussierung auf Tanz nutzt das Haus für eine Gemeinschaftsbildung in Bewegung.“
Bevor die neue Spielzeit im September mit einem Happening der isländischen Choreografin Erna Ómarsdóttir im Rahmen der neuen Programmserie CEREMONY NOW! begann, vermeldete das tanzhaus nrw mit Claire Cunningham, Ligia Lewis und Choy Ka Fai seine neuen Factory Artists für die kommenden zwei Jahre. CEREMONY NOW! widmete sich in verschiedensten Inszenierungen Ritualen der Vergemeinschaftung. Mit Kreationen von Ingri Fiksdal und Bouchra Ouizguen gastierten zudem Stücke in Düsseldorf, die für den Außenraum konzipiert waren: Ingri Fiksdal platzierte ihr eindrückliches „Night Tripper“ in ein Waldstück nahe dem Unterbacher See, Bouchra Ouizguen bespielte mit ihrem Frauenensemble öffentliche Plätze der Düsseldorfer Innenstadt. Die Idee, sich aus dem Haus in die Stadt hinein zu bewegen, verfolgten auch die Residenzen im Realen, bei denen Künstler*innen die Diakonie Flingern, eines der Zentren Plus des Deutschen Roten Kreuzes sowie ein Fitness Studio für ihre Recherchen nutzten.

Menschen liegen auf dem Boden und der ganze Raum ist Rot ausgeleuchtet
Mädchen und Junge stehen sich gegenüber und fassen sich an den Schultern an.
Claire Cunningham & Jess Curtis „The Way You Look (at me) Tonight“

2016

Vorab, so viel Tanz ist selten: Mit drei Branchentreffs hierzulande – die Tanzplattform Deutschland vom 02.03. – 06.03. in Frankfurt/M., der Tanzkongress vom 16.06. – 19.06. in Hannover sowie der Internationalen Tanzmesse vom 31.08. – 03.09. in Düsseldorf – war 2016 ein Jahr des Tanzes! Und wir, die wir Tanz ganzjährig als unser Tagesgeschäft ansehen? Mit thematischen Setzungen wie REAL BODIES, den neuesten Arbeiten unserer Factory Artists mit hohem Partizipationsfaktor sowie dem Ausbau der Aktivitäten als Produktionsort für freischaffende Choreograf*innen treibt das tanzhaus nrw den mit dem Intendanzwechsel begonnenen Veränderungsprozesses voran.


Mit der thematischen Reihe Real Bodies am tanzhaus nrw setzen wir ein deutliches Signal für das Neue im Haus: Der Tanz sieht sich in der Mitte der Gesellschaft verortet. Mit Real Bodies zeigen wir in dieser Spielzeit Menschen auf der Bühne, deren Körper nicht dem Idealbild des*r jungen, fitten Tänzers*in entsprechen. Große Pos, faltige Dekolletés und halbamputierte Beine sind doch auch in der Welt,
wenn nicht Gisele Bündchen daneben steht. Wieso also finden wir nur Worte und Kategorien für sie, die aus der Bündchen-Perspektive zu stammen scheinen? Bettina Masuch, Intendantin tanzhaus nrw

Nackter Oberkörper eines dicken Mannes

2015

Das Jahr begann u.a. mit einem Schwerpunkt auf die Factory Artists Alexandra Waierstall und Jan Martens. Auch der Appell „Düsseldorfer Kultur und Sport für Humanität/Respekt/Vielfalt“ bewegte in Düsseldorf etwas, wie in so vielen anderen Städten hierzulande auch, um ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Ausländer*innenhass und Intoleranz zu setzen.
Auch das:
Jan Martens erhielt im Juli mit dem Charlotte Köhler Preis eine Ehrung für „The dog days are over“, koproduziert durch das tanzhaus nrw, und wurde als einer von 33 „Hoffnungsträgern des Jahres durch die Fachzeitschrift „tanz“ gekührt. Auch die Jugendcompany am tanzhaus nrw, B2B Back to Basics, erhielt mit der Nominierung der Produktion „Tabi“ des Düsseldorfer Choreografen Takao Baba und einer Einladung zum Tanztreffen der Jugend 2015 nach Berlin eine Würdigung, genauso wie die Vielzahl der Aktivitäten des Jungen Tanzhaus, die im November mit dem dotierten Kulturjugendpreis der Sparkassenstiftung des Rheinlandes gewürdigt wurde.

Bündnis internationaler Produktionshäuser aus der Taufe gehoben

Mit dem Bündnis internationaler Produktionshäuser, das durch das Staatsministerium für Kultur und Medien gefördert wird, entstand ein starkes Netzwerk der „sieben größten und wichtigsten Häusern mit internationaler Ausstrahlung" (Pressemeldung des Bundes). Dazu zählen neben dem tanzhaus nrw das FFT Düsseldorf, HAU Hebbel am Ufer Berlin, HELLERAU - Europäische Zentrum der Künste Dresden-Hellerau, Kampnagel Hamburg, das Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/M. und PACT Zollverein Essen.
Mit der neuen
Spielzeit 2015/16 stellt das tanzhaus nrw mit einer Vielzahl von Künstler*innen Fragen nach neuen Formen der Teilhabe und des gemeinschaftlichen Erlebens von Tanz und setzt u.a. mit Gastspielen von Lia Rodrigues Statements auch im Rahmen der gesellschaftlichen Debatte über Migration. Das frisch aus der Taufe gehobene Projekt Shifting Realities, das seinen Fokus auf den Austausch zwischen Künstler*innen verschiedener afrikanischer Nationen und Deutschland legt und durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert wird, nahm im November mit einer ersten Research-Etappe in der École des Sables in Senegal Fahrt auf.

Menschen, nackt, sind in einem Knäuel am Boden ineinander verschlungen

2014

Die neue Chefin Bettina Masuch wage „mehr als ein Update“ nach 35 Jahren, die das Haus bereits unter derselben Leitung hinter sich hat. „Alles frisch – die Farben des Corporate Design, die Programmatik und das Auftreten der neuen Intendantin,“ wertete das führende europäische Magazin für Ballett, Tanz und Performance „tanz“ die Handschrift der Theaterwissenschaftlerin, Festivalleiterin und Dramaturgin. Immerhin: Aus einer Künstler*innen- und Bürger*innenbewegung der 1970er Jahre hat sich ein international anerkanntes Haus mit wöchentlich durchschnittlich 3600 Besuchern entwickelt, das heute Theater und Tanzschule, Produktionsort und Treffpunkt für Tanzschaffende aus aller Welt ist! Das Haus erhält seither eine hohe weltweite Aufmerksamkeit  als Initiator von europäischen Projekten, als Produktionspartner, als Vorbild der kulturellen Bildung und als internationaler Netzwerker.

Mehr als ein Update

Mit der Spielzeit 2014/2015 setzte Bettina Masuch, seit dem 01.01.2014 als Intendantin des tanzhaus nrw tätig, ein deutliches künstlerisches Statement. Die viertägige Spielzeiteröffnung im August war ein rauschendes Fest und präsentierte u.a. Künstler*innen wie Emanuel Gat und Ari Benjamin Meyers & Tino Seghal. Mit Alexandra Waierstall aus Düsseldorf, Jan Martens aus Antwerpen und Sebastian Matthias aus Berlin bindet das Haus unter dem Begriff des „Factory Artist drei junge Künstler*innen enger an Düsseldorf: Das tanzhaus nrw lädt bis zu drei Choreograf*innen mit einzigartigen Handschriften für zwei Jahre ein, in einen intensiven Austausch mit dem Haus, seinem Team und seinen Besucher*innen zu treten. Das Haus als feste Anlaufstelle sucht so eine kontinuierliche Arbeitsbeziehung zu Künstler*innen. Durch die Idee der Factory Artists setzt das tanzhaus nrw auch ein Statement hinsichtlich der Arbeitsbedingungen zeitgenössischer Choreograf*innen, die durch nomadisches Arbeiten, projektbasierte Förderung und Produktionsdruck geprägt sind.
Und außerdem: Die Tanzplattform Deutschland, deren Partner das tanzhaus nrw ist und zu deren Jury der damaligen Ausgabe Bettina Masuch zählte, lud im Februar nach Hamburg ein, und die Internationale Tanzmesse NRW, der andere wichtige Branchentreff, fand im August in Düsseldorf statt.

Porträt Jan Martens
Porträt Alexandra Waierstall
Porträt Sebastian Matthias
Bettina Masuch, Intendantin tanzhaus nrw

2013

Das Jahr startete mit der Programmserie „Back to the future  35 Jahre tanzhaus nrw", gefördert durch die Kunststiftung NRW. Die Serie lief über das gesamte Jahr und stellte die Geschichte des tanzhaus nrw und seiner Vorgänger-Institution, Die Werkstatt, ins Zentrum sowie in Bezug zu Gegenwart und Zukunft des Hauses. Das Jubiläum fiel mit dem Abschied von Bertram Müller, Gründungsmitglied der Werkstatt sowie langjähriger Intendant des tanzhaus nrw, zusammen, der das Haus am 31.12.2013 altersbedingt verließ. Mit dem Deutschen Tanzpreis 2014 erhielt Bertram Müller eine hoch beachtete Anerkennung seines Lebenswerkes, dem Aufbau des tanzhaus nrw.
Mit einem rauschenden zweitägigen Fest verabschiedete sich der langjährige Intendant von Publikum, Politik, Kolleg*innen und Künstler*innen! Eine ergänzende umfassende Publikation unter dem Titel
Das tanzhaus nrw, von der Utopie zum Modell für die Zukunft", erschienen im Verlag Theater der Zeit und herausgegeben durch Dr. Johannes Odenthal, dokumentiert die lange Entwicklungsgeschichte des Hauses: Was als eine Künstler- und Bürgerinitiative in einer Industriebrache der 1970er Jahre entstand, sich als „Die Werkstatt e.V." etablierte sich strukturell unter Leitung von Bertram Müller zu einem Zentrum für die kulturelle Vielfalt des Tanzes und Ende der 1990er Jahre als das tanzhaus nrw zu einem internationalen Modell der Vermittlung von Tanz als Bühnenkunst und Lebensform. 

Internationales Modell der Vermittlung von Tanz als Bühnenkunst und Lebensform 


Weiterhin: Der Internationale Tanzkongress fand erfolgreich vom 06. bis 09.06. in Düsseldorf und in enger Kooperation mit dem tanzhaus nrw statt, und die neue Spielzeit 2013/2014 startete mit einem inspirierenden Treffen einer Vielzahl von europäischen Tanzhäusern und Künstler*innen im Rahmen des EU-Projektes modul-dance. Die Scheibenkinetik von Friedrich Becker (1922 bis 1997) schmückt seit Dezember die Fassade des tanzhaus nrw.

Mann mit roten Mantel und Gruppe tanzt
Ältere Frau (Susanne Linke) unterhält sich mit älterer Frau (Germaine Acogny)
Ältere Frau, die Cjoreografin Louise Lecavalier, und älterer Herr, der Ex-Intendant Bertram Müller, umarmen sich freundchaftlich
Abschied B Müller_ U Schäfer, NRW, HG Lohe, Ddorf, J Müller-Ebert, B Müller , F Conzen, Ddorf, B Masuch (von links nach rechts)
Älterer Mann mit blauem Schal

2012

Mit Zuschlägen für die Projekte Dance Dialogues Africa sowie Benedikt Next Generation, beides gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, geht das tanzhaus nrw in sein 14. Jahr an der Erkrather Straße. Mit Gastspielen u.a. von Saburo Teshigawara, Peeping Tom, Dave St-Pierre sowie Louise Lecavalier setzt das Haus seine Highlight-Reihe erfolgreich fort. Die biennal stattfindende Internationale Tanzmesse NRW rief vom 29.08. bis zum 01.09. wieder die Welt des Tanzes nach Düsseldorf.

Ohne Wölfe auf die Bühne

Die Ankündigung des Auftritts lebender Schwäne und Wölfe  im Rahmen von zwei Gastspielen allerdings bescherte dem tanzhaus nrw im Sommerloch einen internationalen Presserummel, ausgelöst durch die Westdeutsche Zeitung und weitergetragen von dpa und vielen anderen Medien. Die Tierschutzvereinigung PETA und ihre Anhänger*innen liefen zudem Sturm und das tanzhaus nrw musste, auch durch die Intervention des Veterinäramtes Düsseldorf, das Stück der französischen Choreografin Coraline Lamaison am Ende ohne lebende Wölfe präsentieren.
Im September gab das tanzhaus nrw mit
Bettina Masuch die designierte Intendantin bekannt, die Bertram Müller nach mehr als 35 Jahren im Amt im Januar 2014 ablöste.

Tanzender Junge in Schulaula

2011

Das Jahr begann mit der sechsten Auflage des europäischen Festivals TEMPS D'IMAGES, übersetzt so viel wie „Zeit der Bilder. Auch die Reihe Global Dance Alliances, die sich der Idee des „kuratierenden Choreografen widmet, erhielt viel Aufmerksamkeit durch renommierte Künstler*innen und Gruppen wie dem Australian Dance Theatre, Jan Fabre, Olga Pona und Gregory Maqoma.
Für den
Eurovision Song Contest im Mai 2011 in Düsseldorf zauberte das tanzhaus nrw mit seinem Dancemob und mehr als 1500 Mittänzer*innen „großes Kino (Rheinische Post) in die Altstadt.
Gute Nachrichten auch für das Projekt Take-off: Junger Tanz: Seine Fortsetzung konnte mit Hilfe der Stadt Düsseldorf und des Landes NRW gesichert werden. Im Rahmen dieses Projekts ist das tanzhaus nrw
erstmals Herausgeber eines Buches unter dem Titel „Aufwachsen mit Tanz“, das im Januar 2011 im Beltz Verlag erschienen.

2010

Der Januar beginnt mit der Reihe Sacre plus, die im Verlauf des Jahres zeitgenössische Interpretationen von Strawinskys Klassiker aus dem Jahr 1913 präsentiert, darunter von Marie Chouinard, Tero Saarinen, Raimund Hoghe, Xavier Le Roy und Carlotta Ikeda, flankiert von einem Künstler*innenlabor sowie einem Symposium. Zwei große Branchentreffs fanden in diesem Jahr statt: Die Tanzplattform Deutschland in Nürnberg, bei der von zwölf ausgewählten Choreograf*innen mit VA Wölfl, Ben J. Riepe, Fabien Prioville sowie die Gruppe Ludica gleich vier in Düsseldorf arbeiten. Weiterhin lud die Internationale Tanzmesse NRW erneut die Veranstalter*innen, Choreograf*innen und Tänzer*innen aus aller Welt nach Düsseldorf ein.

zwei Hänge, die sich über einen Wassertrog hinweg berühren

1999 - 2009

2009

Zum zweiten Mal findet das biennale Festival tanz nrw erfolgreich statt. Auch erhält das tanzhaus nrw den Zuschlag für die sog. „International Dance Artist Service NRW“ (iDAS nrw) durch das Land NRW, der sich als Mittler zwischen der Vielzahl von Choreograf*innen aus dem Tanzland NRW und Veranstalter*innen versteht. Im Juni schockiert die Welt der plötzlichen Tod der großen Wuppertaler Choreografin Pina Bausch, Ende Juli verstirbt der amerikanische Choreograf Merce Cunningham, beide zählen zu den unter den wichtigsten Figuren des modernen Tanzes des 20. Jahrhunderts.

2008

Das tanzhaus nrw erhielt gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen aus Europa und China den EU-Zuschlag für die einjährige Reihe Chin-A-Moves, die sich dem künstlerischen Austausch zwischen China und Europa im Rahmen von Produktionen, Gastspielen und Konferenzen widmet. Die Internationale Tanzmesse NRW öffnet im August wieder ihre Pforten in Düsseldorf und das Internationale Tanzfestival (ITF) unter Leitung von Pina Bausch lud, ein letztes Mal, im November zu herausragender Tanzkunst ein.

2007

Mit einer Tanzplattform für NRW etablierte das tanzhaus nrw gemeinsam mit anderen NRW-Veranstalter*innen das biennale Forum tanz nrw in den Städten Düsseldorf, Köln, Viersen, Essen und Krefeld. Eine aufregende Spielzeit-Eröffnung 2007/08 mit der kanadischen Kultkompanie La La La Human Steps führte mehr als 1300 Besucher*innen in das tanzhaus nrw, das als Theater und Tanzschule zugleich in das zehnte Jahr seines Bestehens an der Erkrather Straße gging. Der Verein beschloß zudem die Namensänderung von „Die Werkstatt e. V. in das tanzhaus nrw e.V. Ein neues Logo wurde entwickelt.

2006

Am 25. Januar 2006 ist es amtlich: Düsseldorf erhält den Zuschlag! Unter Federführung des tanzhaus nrw konnte das Konzept Take-off: Junger Tanz. Tanzplan Düsseldorf überzeugen. Gemeinsam mit einer Reihe von Düsseldorfer Partner*innen war damit der Grundstein für die kommenden fünf Jahren gelegt, einer bis dahin vernachlässigten Sparte von Tanzkunst für Kinder und Jugendliche nachhaltig Schubkraft zu geben, gelegt. Auch seinen internationalen Dialog im Rahmen von TEMPS D’IMAGES und IDEE (Initiatives in Dance through European Exchange) führte das tanzhaus nrw fort.

2005

Mit Beginn dieses Jahres wurde das tanzhaus nrw als starker Produktionspartner sichtbarer: einerseits mit der Koordinierung des Deutschen Produzentenpreises (DPC), andererseits mit der Vielzahl der nationalen und internationalen Koproduktionen. Mit der Ausrichtung des europäischen Projektes COLINA Collaboration in Arts im August 2005 trieb das tanzhaus nrw gemeinsam mit fünf internationalen Partner*innen, darunter das portugisiesche Produktionszentrum des Choreografen Rui Horta, die Idee eines Laboratoriums an der Schnittstelle verschiedener Kunstsparten voran.

2004

Erstmals war das tanzhaus nrw Veranstaltungspartner des im Sommer 2004 stattfindenden Internationalen Tanzfestivals (ITF) unter Leitung von Pina Bausch. Und: Im Februar richtete das tanzhaus nrw die 6. Tanzplattform Deutschland, das bedeutendste Forum für den zeitgenössischen Tanz aus Deutschland, aus.

2003

Mit klareren Programmformaten verbesserte das tanzhaus nrw sein Vermittlungsangebot für den zeitgenössischen Tanzkunst, u.a. mit der Highlight-Reihe, die Tanzkompanien wie Rosas, Batsheva Dance und Marie Chouinard präsentierte. Mitte des Jahres feierte das tanzhaus nrw seine annähernd 30-jährige Geschichte über vier Tage lang.

2002

Das Tanzfestival Global Dance  aesthetics of diversity lud im August mehr als zehn Tage  36 internationale Tanzkompanien und 150 Tanzschaffende nach Düsseldorf ein. Das tanzhaus nrw verantwortete außerdem im Auftrag der World Dance Alliance (WDA) und mit besonderer finanzieller Förderung des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW das künstlerische Programm. Darüber hinaus war das Haus erneut Gastgeber der Internationalen Tanzmesse NRW.

2001

Das tanzhaus nrw etablierte die Reihe tanzmaxx  für junges Publikum im tanzhaus nrw und thematisierte damit erstmals die Sparte Tanz für Kinder und Jugendliche. Mit Festivals, Gastspielen, Auftragsproduktionen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Lehrer*innen führte es die Zielgruppen an eine in Deutschland kaum existente Kunstsparte heran. Die Gründung des Junges Ensembles am tanzhaus nrw (JET) unter Leitung der Choreografin Ulla Geiges führte zu großer Resonanz. Schlechte Nachrichten: Das Ausbildungsprogramm European Dance Development Center (EDDC) am tanzhaus nrw, das eine Kooperation mit der Hoschule in Arnheim war, muss wegen Kürzung öffentlicher Zuschüsse, die maßgeblich aus den Niederlanden kamen, beendet werden. Mit dem Festival Global Beat bespielte das tanzhaus nrw erstmals die Düsseldorfer Altstadt als Freiluft-Veranstaltung.

2000

Dem tanzhaus-Team gelang in diesem Jahr es, das ursprünglich vielgestaltige Werkstatt-Konzept mit allen Kunstsparten auf den Bereich Tanz zu konzentrieren und sich organisatorisch und künstlerisch weiterzuqualifizieren. Auch die Gründung des Düsseldorfer Kultursalons fällt in dieses Jahr, der durch das tanzhaus nrw maßgeblich unterstützt wird. Das tanzhaus nrw beteiligte sich im Frühjahr 2000 am Internationalen Tanzfestival (ITF) unter künstlerischer Leitung von Marc Jonkers.

1999

Das Professional Training begann und zog sofort eine Vielzahl von Tänzer*innen der Region an. Das tanzhaus nrw bot damit, neben dem dreijährigen Ausbildungsprogramm der European Dance Development Centers (EDDC), täglich Trainingseinheiten für professionelle Tänzer*innen in der Region an. Internationale Austauschprogramme zwischen tanzhaus nrw und anderen Partner*innen, sog. „Dance Links“, starteten mit den Niederlanden, später mit Belgien (2001), Großbritannien (2003), Schweiz (2004), Österreich (2008), Ungarn (2010) und Polen (2011/12).

Mädchen und Junge tanzend
Tänzer Flockey unterrichtet Soul Dance
Ältere Frau im Tanzstudio tanzt

1996 – 1998

1997/98

Ein kleines kulturpolitisches Wunder: die Grundsteinlegung des neuen Hauses an der Erkrather Strasse

Das tanzhaus nrw in der Erkrather Strasse wurde im April 1998 mit einem zweiwöchigen Festival glanzvoll eröffnet. Ein kleines kulturpolitisches Wunder: Den Grundstein des neuen Hauses legten im September 1996 die NRW-Ministerin Ilse Brusis, der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und der Kulturausschussvorsitzender Wolfgang Kamper. In den nachfolgenden Jahren erhielt das tanzhaus nrw mehrere Preise für seine städtebauliche und architektonisch gelungene Konzeption im Rahmen des sanierten lichtdurchfluteten Straßenbahndepots, dem ältesten Deutschlands übrigens. Mit einem großen Richtfest zudem wurde im Jahr 1997 im Wissen um die konzeptionelle und räumliche Veränderung der Name der Werkstatt in tanzhaus nrw - die werkstatt e. V. umbenannt. Es fand die Gründung der World Dance Alliance Europe (WDA Europe) mit Sitz in der Werkstatt und unter Leitung von Bertram Müller statt.

1996

Im Jahr 1996 erhielt die Werkstattdie Zusage durch den Düsseldorfer Stadtdirektor Jörg Bickenbach und Kulturdezernent Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff für einen 60-jährigen Erbpachtvertrag für einen Teil des ehemaligen Straßenbahndepots an der Erkrather Strasse in Flingern-Süd. Es gelingt, die Baufinanzierung der Sanierung des Straßenbahndepots von immerhin 16 Mill. DM schrittweise zu sichern: durch das Land NRW (und die damalige Ministerin für Kultur und Stadtentwicklung: Ilse Brusis) in Höhe von 80% der Baukosten unter der Voraussetzung einer städtischen Förderung von 14% und einer Eigenbeteiligung von 6%. Zusätzlich kommt eine ABM-Maßnahme für 20 Bauarbeiter*innen mit einer Förderung des Düsseldorfer Arbeitsamtes von 1,2 Mill. DM hinzu. Die Werkstatt beginnt als verantwortlicher Bauherr gemeinsam mit Jochen Boskamp als Architekt, die 4.000m² große Fläche an der Erkrather Strasse zu sanieren und zum hierzulande ersten Tanzhaus mit acht Studios, einer großen Bühne (327 Plätze), einer kleinen Bühne (89 Plätze) zu machen.

Fassade tanzhaus nrw

1993 – 1995

Die „Werkstatt“ verlängerte nach 15 Jahren im Jahr 1995 ihren Mietvertrag in der Börnestrasse u.a. wegen überhöhter Mietforderungen nicht und begann mit der Suche nach einem langfristig geeigneten Domizil.
Die Gründung des European Dance Development Center (EDDC) unter Leitung von Aat Hougée und Mary Fulkerson als Kooperation der Hochschule der Künste und Der „Werkstatt“ e. V. fand 1993 in Düsseldorf statt. Die „Werkstatt“ erhielt zudem als überregionale multikulturelle Begegnungsstätte in NRW zunehmend Beachtung. Fachleute attestierten ihr Modellcharakter als Ort des interkulturellen Austausches und eine Vermittlerrolle für ein gegenseitiges Verständnis kultureller Identitäten.

1985 – 1991

1991

Bertram Müller, Leiter der Werkstatt, erhielt durch den französischen Kulturminister Jack Lang den begehrten Staatsorden „Chevalier des Arts et des Lettres“ für besondere Verdienste um die Vermittlung fremdländischer Kultur und Künste und den Aufbau der modellhaften, multikulturellen Begegnungsstätte Die Werkstatt. Das erste Flamenco- und das erste Orientale-Festival fanden 1990 statt.

1987

Die
Werkstatt gründete in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus die Rheinische Tanz- und Theaterschule (RTT), die zwei Klassen mit jeweils zwölf Teilnehmer*innen für zweieinhalb Jahre fortbildete. Der erste pädagogische Leiter ist der Regisseur Stephan Müller.


1986/87

Die Stadt Düsseldorf erhöhte nach längeren Verhandlungen den Zuschuss neben der Miete um ca. 300.000 DM für die Werkstatt“ mit Sitz in der Düsseldorfer Börnestraße.

1985


Die ersten Düsseldorfer „Strandtheatertage“ mit Film, internationalem Tanz und Theater feierten unter der Verantwortung der Werkstatt im Düsseldorfer Rheinpark in drei Zelten große Erfolge.

Das Werkstatt-Team 1983

1982 – 1984

1984

Die Gründung des Werkstatt-Kukuk-Programms für Kinder und Jugendliche, Vorläufer des Düsseldorfer AKKI, fand durch Christoph Honig statt. Und die Initiative zur Gründung des JuTA (Junges Theater in der Altstadt) durch die „Werkstatt“-Mitarbeiter Bernd Lohmann, Ernest Martin und Bertram Müller trug erste Früchte.

1982

„Endlich haben sie es geschafft (NRZ)! Die Werkstatt in der Börnestraße öffnete ihre Pforten mit weit über 1.000 Besuchern und entwickelte zum „Mekka der Kultur abseits von Opernhaus und Museen“ (Rheinische Post). Mehr als 100 Kurse pro Woche und mehr als 200 Workshops pro Jahr fanden bereits in diesem Jahr statt. Rund 100 Vorstellungen waren in dem kleinen neuen Theater zu sehen.

1979 – 1981

1981

Neue Räumlichkeiten für die Werkstatt werden in der Düsseldorfer Börnestrasse 10 gefunden! Die Stadt übernahm die Mietkosten für zunächst fünf Jahre. Die Umbau- und Renovierungskosten von 300.000 DM für das 1.500 Quadratmeter große Gebäude mussten jedoch beschafft werden.

1980

Das zum Abbruch bestimmte Industriegebäude an der Grafenberger Allee 330 wurde abgerissen, obwohl noch kein neues Domizil für die Werkstatt gefunden ist.

1979

Das spätere Erfolgskonzept der Werkstatt“-Festivals wurde begonnen, das in der Verbindung von Vorstellungen, Workshops und Kommunikation zwischen Künstler*innen und Amateur*innen lag.

1978/1979

1979

Die Werkstatt wurde Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) und erhielt damit Zuschüsse für die kulturelle Weiterbildung durch das Land NRW.

1978

Das Team der Werkstatterhielt den 1. Allgemeinen Kulturpreis der Stadt Essen für seine modellhafte, stadtteilbezogene Kulturarbeit und Denkanstöße zur kulturellen Breitenarbeit.

1978

Mit dem ersten Werkstatt-Sommer-Festival gelang es, durch ein vielfältiges Programm mit internationalen Theatergruppen eine breitere Öffentlichkeit auf die Qualität und das damals als alternativ geltende Konzept der Werkstatt aufmerksam zu machen.

1977/1978

1978

Der gemeinnützige Verein Die Werkstatt für Tanz, Theater, Malen, Werken und Gestalten gründete sich mit dem Ziel der Förderung der Kreativität und schöpferischen Persönlichkeit von Laien, ihrer unmittelbaren Begegnung mit Künstler*innen und den unterschiedlichen Kulturen der Welt.

1977

Durch die Initiative und Leitung von Bertram Müller sowie einzelner Dozent*innen und Kursteilnehmer*innen konnte die Entschuldung des alten Projekts der Ur-Werkstatt und ein konzeptioneller und organisatorischer Neuanfang erreicht werden. Trotz wachsender Bekanntheit und Beliebtheit geriet das Projekt „Ur-Werkstatt“ in finanziell existenzielle und organisatorische Schwierigkeiten. Wichtige Mitarbeiter*innen und Dozent*innen verliessen das Projekt. Das Projekt endete vorerst im Oktober des Jahres 1977.

ab 1973

Die ersten Anfänge der Ur-Werkstatt gingen bis 1973 zurück, als die Tanzpädagogin Fe Reichelt in einem zum Abbruch bestimmten Industriegebäude in der Grafenberger Allee 330 in Düsseldorf-Flingern vorübergehend ihre Ballettschule untergebracht hatte. Einzelne Künstler*innen wie Chris Parker, Robert Solomon, Mustapha Teddy Addy, Winni Berger, Yves LeBreton und Magda van Dewalle gaben erste Kurse, Workshops und gelegentlich Vorstellungen, die ehrenamtlich von Uli Hoffmann und Ulrike Zellmann organisiert wurden. Peter Achmed Kreusch, Schüler von Josef Beuys, entwickelte die werkstatt-typische Plakatserie.