Drei Menschen die Tap Dance tanzen

Tap Dance

Eine anspruchsvolle Fußtechnik, Improvisationsgeschick und die Freude an der „Challenge“ machen diese Tanztechnik aus, deren Blütezeit im Amerika des 20. Jahrhundert liegt: Die Tänzer*innen werden zu regelrechten Fuß-Percussionist*innen. Die Ursprünge des Stepptanzes liegen in der afrikanischen und europäischen Musik- und Tanztradition und gehen bis Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Das Genre erlebt bis heute in einer Vielzahl von Metropolen eine Renaissance und die Einbeziehung anderer Tanz- und Musikstile, darunter HipHop, Funk und Techno, ist typisch für den Tap geworden.
Der Choreograf, Tänzer und Dozent Daniel Luka, die markanteste Figur des Bereichs am tanzhaus nrw, legt Wert auf den englischen Begriff des „Tap Dance“, der ihn als zeitgenössische Kunstform kennzeichnet, offen für aktuelle und unterschiedlichste Strömungen. Neben einem regelmäßigen Kursangebot veranstaltet das tanzhaus nrw einmal jährlich die Tap Dance Days, die das Haus über vier Tage in Workshops und Performances zum Klingen bringen.

Dozent*innen

Andrea Alvergue

Andrea Alvergue studierte Ballett, zeitgenössischen Tanz und Tap Dance in Honduras, Canada und Spanien und erhielt schon als Jugendliche zahlreiche Auszeichnungen bei Ballettwettbewerben in Lateinamerika. Als Tänzerin tourte sie international, u.a. mit der CODACA (Contemporary Dance Company for Central America and the Carribeans), bevor sie sich auf professionell auf Tap spezialisierte. Heute ist Andrea in zahlreichen eigenen Projekten an der Schnittstelle von Live-Musik und tap Dance tätig und tourt international mit Bands wie dem Swing Machine Orchestra oder Blue Taps. Sie ist Gründungsmitglied der Sebastian Weber Dance Company. Andrea Alvergue ist eine begeisterte und einfallsreiche Tap-Dozentin mit viel Erfahrung, Geduld und Humor. Ihre Workshops vermitteln einen technisch fundierten, höchst musikalische Stil, der nicht nur die Füße, sondern den ganzen Körper in den Blick nimmt.

Avalon Rathgeb

Avalon Rathgeb schloss 2009 ihr Studium am Bird College mit einem dreijährigen Vollzeitstipendium ab. Sie absolvierte zwei Praktika der American Tap Dance Foundation (2009/11), Grant Swifts TeAyPe (Melbourne, Australien) (2009–10), ein Stipendium für das Los Angeles Tap Festival (2012), gewann den Cutting Contest 2013 beim Stockholm Tap Festival und wurde eingeladen, einen der 25 Plätze für herausragende Tänzer im Tap-Programm 2014 an der School at Jacob’s Pillow in Massachusetts, USA, anzunehmen. Zu ihren Karrierehöhepunkten zählen die Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London und der Abschlusszeremonie der Europaspiele 2015 in Baku, Aserbaidschan. Sie war von 2014 bis heute künstlerische Leiterin von „Old Kent Road“ und von 2017 bis 2019 Solotänzerin der „Tapestry Dance Company“ unter der Leitung von Acia Gray. Avalon wird von Ruben Sanchez DanceWear unterstützt. Avalon gründete 2024 das London Tap Dance Festival.

Daniel Luka

Als Daniel Luka mit fünf Jahren eine Tap Dance Show im Fernsehen sah, war für ihn schnell entschieden: „Das will ich auch machen!“ Seine Mutter meldete ihn bei einem Tanzkurs an und seine Liebe für Tap Dance war entflammt. Bereits mit 14 Jahren begann er in seiner Heimatstadt Wuppertal zu unterrichten, lebte und tanzte einige Jahre später in New York und Barcelona. Heute ist Daniel ein vielseitiger Performer, der mit hochkarätigen Künstler*innen der internationalen Tanz-und Musikszene zusammenarbeitet. Dabei sucht er auch schon mal gerne den Grenzgang, experimentiert zu HipHop Musik, oder elektronischen Beats, sucht die Verschränkung mit Video und digitaler Kunst und nimmt Impulse verschiedenster Kulturen auf. Zu seinen Inspirationen zählen die Meister des Genres wie Chuck Green, Jimmy Slyde und Sarah Petronio, in deren Performances er international und auch bereits mehrfach im Rahmen der Tap Dance Days im tanzhaus nrw zu erleben war. Er ist Choreograf und Produzent seiner Kompanie „Daniel Luka & The Tapengers“ und von Shows wie „Feel The Tap“, „Tap A Tune“ und „Resonance“. Als Solist tanzte er mit der WDR Big Band in der Kölner Philharmonie und ist Gründer und Host der „Tap Jam Düsseldorf“ und kuratiert seit 2022 das Tap Ahead Festival. Ab Sommer 2024 lebt und arbeitet er hauptsächlich in Paris.

Jonathan Morin

Johnathan Morin ist ein indigener Künstler mit Cree-Abstammung und eine führende Persönlichkeit des kanadischen Stepptanzes. Der 31-jährige professionelle Stepptänzer stammt aus dem Vertragsstaat Edmonton, Alberta, und macht sich landesweit und weltweit einen Namen. Kürzlich wurde er für seine Rolle im Ensemble des „Tap Legacy Concert“ von Dance Immersion, choreografiert von Lisa Latouche und Travis Knights, für den Dora Mayor Moore Award nominiert. Er ist außerdem Co-Künstlerischer Leiter und Produzent der Tap Dance Gruppe „Rhythm & Sound“. Rhythm & Sound wurde 2015 gegründet und wurde seitdem beim Feats Festival of Dance in Edmonton 2017 sowie beim Toronto International Tap Dance Festival 2017 präsentiert. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählt die Rolle des Haupttänzers in der Stepptanzproduktion „Love.Be.Best.Free“ unter der Regie und Choreografie von Danny Nielsen, mit der das Ensemble 3,5 Wochen lang in British Columbia auf Tournee ging. Dies war die erste Tap Dance Tournee in Westkanada seit 35 Jahren. Er war Dozent beim Vancouver International Tap Festival 2014 sowie beim Toronto International Tap Festival 2017. Johnathan trat 2013 und 2016 als Gast beim TD Toronto Jazz Festival auf und wurde zuletzt auch beim Festival 2019 als Gastkünstler präsentiert. Außerdem wurde er vom Feats Festival eingeladen, 2015 und 2017 Workshops in Edmonton zu geben. 2018 tanzte er mit Toffan Rhythm Projects zusammen mit dem Toronto Jazz Orchestra im Rahmen der Edwards Summer Music Series 2018. Johnathan lebt derzeit in Toronto, wo er in verschiedenen renommierten Studios in der Großraum Toronto unterrichtet.

Josh Hilberman

Der Tap Dance Künstler Joshua Hilberman wurde von Tap- und Varietéstars der 1930er Jahre ausgebildet und hat die Bühne mit Gregory Hines, Savion Glover, Jimmy Slyde, Brenda Bufalino und fast allen namhaften Tap Dance Künstler*innen geteilt. Zu seinen langjährigen künstlerischen Kooperationen zählen seine Mentoren Bufalino und der großartige Pianist Paul Arslanian. Gemeinsam mit der Tänzerin und Produzentin Drika Overton und dem deutschen Duo Tap and Tray kreiert und führt Josh seit über 25 Jahren eigene Ensemble- und Solo-Theaterproduktionen auf. Josh hat Hunderte von Workshops und Tap Dance Festivals geleitet, darunter in New York, Chicago, Vancouver, Helsinki, Amsterdam, Barcelona, ??Berlin, Düsseldorf, Stockholm usw. Sein tiefes Verständnis für Tap Dance in der Aufführungspraxis, kombiniert mit einem gesunden Sinn für Humor, machen ihn zu einem unterhaltsamen, geduldigen und aufschlussreichen Lehrer. Hilbermans Beiträge zur Entwicklung des Tap Dance werden in dem 2010 erschienenen Buch „Tap Dance America“ erwähnt. Für seine bedeutenden Verdienste um die Tap Dance Community erhielt er Stipendien des National Endowment for the Arts, den US Presidential Scholars Teachers Recognition Award und den Premi Claqueta der Tänzer aus Barcelona, ??Spanien. Seit 2013 lebt er mit seiner Frau Stéphanie und seinem lebhaften Sohn Félix in Lüttich, Belgien. Gemeinsam betreiben sie den Claquettes Club, ein Zentrum für Stepptanz in Belgien. Informationen unter www.claquettesclub.be.

Leela Petronio

Leela Petronio ist eine französisch-amerikanische Tap-Tänzerin und Körper-Percussionistin. Sie ist Choreografin, Lehrerin und Produzentin und gehört seit 2001 zur europäischen Besetzung von STOMP. Sie ist künstlerische Leiterin des Hip Tap Project, einem perkussiven Tanzensemble, dessen Arbeit Rhythmus-Tap Dance, Hip-Hop, Bodypercussion und Live-Musik verbindet. Leela studierte bei den Tap Meister*innen Sarah Petronio, Jimmy Slyde und Steve Condos. Im Laufe der Jahre lernte sie Tap-Größen wie Honi Coles, Cholly Atkins, Chuck Green, Savion Glover, Gregory Hines, Ted Levy und Lon Chaney kennen und stand bei verschiedenen Festivals im Rampenlicht. Ihr vielseitiger Ansatz führte sie zur Teilnahme an vielen verschiedenen Projekten, darunter: Auftritte mit dem Cirque du Soleil in Italien, ein Tap-Konzert mit einem Symphonieorchester an der Pariser Opéra Comique; Sie trat beim Soul to Sole Festival in Austin und im Joyce Theater in New Yorks „Tap City“ auf. Sie trat beim International Body Music Festival in San Francisco, São Paulo, Istanbul und Terni auf. Sie war Gast des Jazz Tap Ensembles beim Salzburger Jazzfestival und mit der gefeierten französischen Sängerin Camille beim Cirque d’Hiver. 2012 war sie mit STOMP Teil der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele. In Paris trat sie unter anderem im Musée du Quai Branly, in Jamel Debouzes Comedy Club, beim Festival der Urbanen Kulturen in La Villette und im Maison des métallos auf. Sie tritt regelmäßig in Sarah Petronios „Jazz in Motion“ und „Thelonius“ auf (New Morning in Paris, Jazz-Veranstaltungsorte in Europa, Perth International Arts Festival in Australien, Tap Dance Day 2004 im Kennedy Center in Washington, Duke on 42nd Street für Tap City in New York City). Sie ist Teil der internationalen Besetzung der neuen Show „Body Music – hear dance, see music“ unter der Regie von Keith Terry, die im Oktober 2016 im Maison des métallos in Paris Premiere feierte.

Linda Hilfrich-Diedrich

Als Linda sich 2001 in einer Tanzschule in der Tür vertan hatte und dadurch zufällig das erste Mal mit Tap Dance in Berührung kam, konnte sie noch nicht ahnen, dass sich daraus eine Leidenschaft für sie entwickeln wird. Seitdem nutzte sie eine Vielzahl von Gelegenheiten, um sich bei Tap Dance-Größen wie z.B. Roxane Butterfly, Josh Hilberman, Ludovico Hombravella sowie im Rahmen eines konstanten Einzelcoachings bei Daniel Luka und beim Professional Tap Training von Thomas Marek 2019 und 2021 weiterzuentwickeln. Sie erwarb zudem Bühnenerfahrung unter anderem bei Sebastian Webers Berlin Tap Project 2015 und den Projekten im Rahmen des Tap Ahead Festivals in Düsseldorf von Josh Hilberman, Barbara Duffy, Pia Neises und Daniel Luka. Ihr musikalisches Interesse insbesondere für Jazz und die damit verbundenen Begeisterung für die Improvisation zeigt sie regelmäßig bei Tap Jams in Duisburg, Düsseldorf, Lüttich und Wien. Darüber hinaus ist ihr neuestes Projekt der Tap Salon in Duisburg.

Nikolai Kemeny

Nikolai Kemeny ist ein international gefeierter Tap Dancer, Choreograf und Produzent, der mit seinen Inszenierungen wie COSMIC TAP virtuos die Verbindung von Rhythmus, Bewegung und Erzählkunst verkörpert. Geprägt von den Lehren internationaler Tap-Legenden, verbindet er Tradition mit einem zeitgenössischen Blick auf den Tanz. Seine Choreografien und Produktionen wurden weltweit an Theaterhäusern, Festivals und in preisgekrönten Kunstfilmen wie LAZARUS und THE STEPS I STOLE präsentiert. Neben seiner Arbeit an renommierten Staatstheatern und Opernhäusern in Deutschland ist er Gründungsmitglied der Sebastian Weber Dance Company. Gemeinsam mit Andrea Alvergue bereist er die Welt, um die Vielfalt und das historische Erbe von Musik- und Tanzkulturen tiefer zu erkunden und präsentiert innovative Tanz- und Musik Konzerte wie BLUE TAPS und OFFBeat. Mit einem modernen Stil begeistert er als Tänzer, Choreograf, Musiker und Produzent gleichermaßen.

Steven Harper

Der US-Amerikaner studierte Tanz in Genf und New York. Seit 1991 lebt er in Rio de Janeiro, wo er unermüdlich für die Entwicklung des Tap Dance in Brasilien arbeitete. Er tanzte, unterrichtete, schrieb für Zeitungen und Fachzeitschriften, organisierte das Festival „Tap in Rio“ und choreografierte für verschiedene Shows, Tanzkompanien, Musicals und Fernsehprogramme. Seit 2010 arbeitet er mit der Sambaschule Salgueiro zusammen und choreografiert für sie. Er produzierte mehrere Shows, darunter „Preto e Branco“ von 1992 bis 1995, gefolgt von „Jungle Tap!“ im Jahr 1996, einem Bass- und Tap Dance -Duo mit dem Kontrabassisten und Sänger Bruce Henri. Sie waren dem brasilianischen Publikum bestens bekannt und hatten die Ehre, im Juli 2000 beim Montreux Jazz Festival und 2001 beim New York Tap Dance Festival aufzutreten. Im Juli 2002 nahm Steven als Solist am „All Stars“-Abend desselben Festivals teil. Seit 2002 leitet er eine Tap Dance Company (die in einem Artikel des Magazins Dance Spirit als eine der fünf Kompanien aufgeführt wurde, die „die internationale Tap Dance Scene aufmischen“). Seine lokale Popularität veranlasste die brasilianische Niederlassung der Kompanie Capezio, die „Steven Harper Tap Dance Collection“ zu kreieren, eine Linie von Schuhen und anderen Produkten für den Tap Dance. In seinen Kursen verbindet Steven Jazz, Funk und brasilianische Musik zu einem persönlichen, tanzbaren Stil. Besonderer Wert wird auf die Integration von Körper, Armen und Füßen gelegt. Ziel ist es, den Schülern zu helfen, ihren eigenen Stil und ihre Individualität zu finden und eine echte Bühnenpräsenz zu entwickeln. Ebenso wichtig ist die Aufmerksamkeit auf Musikalität, Klangkontraste, Dynamik und Klangfärbung, da die Schüler dazu angeleitet werden, die Unterschiede der einzelnen Musikstile zu verinnerlichen. In den letzten zwanzig Jahren hat er über hundert Workshops und Auftritte in Nord- und Südamerika sowie Europa gegeben.

Yaroslav Ros

Yaroslav Ros wurde an der Kyjiwer Akademie für Varieté- und Zirkuskunst in den Disziplinen Clownerie, Tanz und Jonglage ausgebildet. Dort lernte er von einigen der besten Steptänzern der Welt: Savion Glover, Jason-Samuels Smith, Dexter Jones und Geri Ames. Am Staatlichen Institut für Theaterkunst in Moskau studierte Ros Schauspiel und war zehn Jahre lang Ensemblemitglied des Moskauer Yermalova-Theaters. Neben seinem Festengagement trat er in Musicals und Shows auf und wurde zu renommierten Steptanz-Festivals weltweit eingeladen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus ist Yaroslav Ros zurzeit in den Inszenierungen »Cabaret«, »Novecento oder Die Legende vom Ozeanpianisten« und »Moby Dick« zu sehen.