Liegende Frau mit viel Stoff. man sieht nur den Mittelteil ihres Körpers.

Modern Dance

Modern Dance, nicht zu verwechseln mit dem zeitgenössischen oder Modernen Tanz, geht auf drei US-amerikanische Choreograf*innen zurück: Martha Graham , Doris Humphrey und Charles Weidman. Der Stammbaum führt später zu wegweisenden Choreografen wie José Limón und Merce Cunningham. Der Impuls dieses faszinierenden Tanzstils, der mit Beginn des 20. Jahrhunderts entstand und im Zusammenhang eines massiven Umbruchs aller Künste zu sehen ist, liegt erst einmal in der Abgrenzung zu den Konventionen des Balletts sowie in einer politischen Utopie. Der Ausdruck von Individualität und Emotion etwa wurde wichtig.
Was bedeutet das für den Unterricht im 21. Jahrhundert? Dozent*innen des tanzhaus nrw würden vermutlich antworten: Die Möglichkeiten des Modern Dance sind bis heute und in einer Vielzahl von Mischformen quicklebendig. Das tanzhaus nrw bietet sowohl die Graham- als auch die Limón-Technik für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene an: Der Kern der Graham Technik liegt in der Dualität von Anspannung und Entspannung (contraction and release). Die Limón-Technik folgt dem Prinzip von Fallen und Wiederaufrichten (fall and recovery). Probiert es einfach aus, der Flow kommt schneller als ihr glaubt.

Dozent*innen

Porträt von Carlo Melis

Carlo Melis

Carlo Melis zählt zu einem der langjährigsten Dozent*innen am tanzhaus nrw. Seit 1989 unterrichtet er am Haus Modern und Jazz Dance und integriert Einflüsse des zeitgenössischen Tanzes. „Die Freiheit des zeitgenössischen Tanzes fordert die standardisierten Techniken des Modern und Jazz Dance heraus und wendet den Blick nach innen.” So geht es in Carlos Kursen weniger darum, eine Technik zu erlernen, als vielmehr eine Strategie wiederzuentdecken, die wir seit den ersten kindlichen Bewegungen in uns tragen: neugierig zu sein, sich und seinen Körper zu erleben und die eigenen Emotionen zu spüren. Die Teilnehmer*innen arbeiten bei den Bewegungen immer auch an deren Ursprung. „Wir beginnen erst dann zu tanzen, wenn Gefühle die Bewegungen antreiben.“
Carlo absolvierte seinen Eltern zuliebe eine Ausbildung zum Bautechniker, doch schon in seiner Jugend war er von den Künsten fasziniert und spielte beim Bewegungstheater und Living Theatre. Nach einem Workshop bei Bob Curtis, dem Wegbereiter des Afro Contemporary Dance, fand Carlo zum Tanz: „Eine solche Intensität hatte ich noch nie erlebt. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass ich tanzen will.“ So begann er im Alter von 26 Jahren klassisches Ballett, Modern und Jazz Dance in seiner Heimat Sardinien zu studieren. Später schloss er zudem ein Studium in Theater- und Tanzpädagogik an verschiedenen Hochschulen in Italien ab. Während eines Tanzstipendiums an der Folkwang Universität der Künste lernte Carlo bei der großen Wuppertaler Choreografin Pina Bausch, die seine weitere tänzerische Arbeit prägte. Er wirkte bei Fernsehproduktionen mit, arbeitete mit zahlreichen Kompanien und lehrte u.a. an der Tanzakademie Arnheim.

Porträt von Chris Parker

Chris Parker

Chris Parker absolvierte ihre Tanzausbildung an der Folkwang Hochschule der Künste in Essen und spezialisierte sich auf die Limón-Technik, eine der bedeutendsten Schulen des Modern Dance. Chris, gebürtig aus den USA, rundete ihre Studien zur Limón-Technik später u.a. bei Ruth Currier und Clay Taliafero in New York ab.
Seit 1980 ist Chris als Tänzerin und Choreografin in vielen Projekten tätig gewesen und zählt zu den ersten Künstler*innen der Werkstatt, dem Vorläufer des tanzhaus nrw. Die 1980er Jahre waren in Deutschland für Generationen von Tanzschaffende hierzulande wegweisend, da eine Vielzahl von neuen Tanzästhetiken, Unterrichtsmethoden und Künstler*innenpersönlichkeiten, insbesondere aus den USA, zu einem Jahrzehnt des Aufbruchs für den zeitgenössischen Tanz wurde. „Ich hatte etwa das große Glück, Pina in meinen ersten Jahren an der Folkwang Hochschule erleben zu können, später auch das Glück als Tänzerin in Inszenierungen von Reinhild Hoffmann und Susanne Linke, zwei weiteren großen Figuren des Tanztheaters, mit zu wirken.“ 
Auch mit Choreografen wie Christopher Bruce und Hans Van Manen kam Chris in Kontakt und sie erinnert im Gespräch daran, dass es damals etwas ganz besonderes war, in der Werkstatt tätig zu sein, denn man traf hier eine Vielzahl von Künstler*innen aus aller Welt zu einer Zeit in Deutschland, in der dies noch ganz und gar unüblich war. Chris ist dem Haus bis heute sehr verbunden und ihr fundierter Unterricht ist in der Kommunikation respektvoll und klar, unterstützend sowie humorvoll. Ihr geht es stets um den Einzelnen und um das, was schon da ist, aber möglicherweise noch entdeckt werden will.

Emma Valtonen

Emma Valtonen

Emma Valtonen studierte Tanz und Tanzpädagogik in Finnland und Portugal. Nachdem ihre Abschlussarbeit in Finnland viele Monate aufgeführt wurde, arbeitet sie nun als Dozentin und Choreografin u.a. in Finnland, Italien und China. Sie liebt das Reisen und bildete sich international in verschiedenen Tanzstilen weiter - stets neugierig und verbunden mit dem Wunsch, neue, ungewöhnliche Wege und Bewegungssprachen zu erkunden. So prägen unterschiedliche Tanzrichtungen aus dem Urban Dance, aus Modern und Jazz Dance sowie verschiedene Körperarbeitstechniken Emmas Stil. Ihr Unterrichtsansatz ist sehr zugewandt und offen, ihre Teilnehmer*innen sind begeistert von ihrer “kreativen, fokussierten, liebevollen und humorvollen Art“ zu unterrichten. Emma selbst sagt über ihren Unterricht: „Meine Kursteilnehmer*innen sollen herausgefordert werden, ohne dass Druck aufgebaut wird oder ein Wettbewerb entsteht.“

Portrait Ivana Kisic

Ivana Kisic

Ivana Kisic ist freischaffende Tänzerin und Tanzpädagogin mit kroatischen Wurzeln. Sie begann als Jugendliche mit klassischem Ballett, tanzte später in Shows und nahm an zahlreichen Wettbewerben teil. Nach ihrer Ausbildung zur Tanzpädagogin an der ArtEZ Hochschule der Künste in Arnheim leitete sie den Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich in unterschiedlichen Tanzschulen in Düsseldorf und im Ruhrgebiet. Seit 2007 unterrichtet Ivana auch am tanzhaus nrw. Sie war Teil des tanzhaus-Projektes „Take-off: Junger Tanz“ und als Performerin bei der Bühnenproduktion „the common people“ des belgischen Choreografen Jan Martens im tanzhaus nrw zu sehen.

Jean-Hugues Assohoto, Schwarzer Mann mit Glatze und blau-weißer Trainingsjacke, im Hintergrund erkennt man veschwommen eine Turnhalle

Jean-Hugues Assohoto

Jean-Hugues wurde in Avignon (Frankreich) geboren und absolvierte seine Tanzausbildung im dortigen Konservatorium. Er entwickelte und verfeinerte seine Moderne Tanztechnik durch die Arbeit mit der Choreografin Anne- Marie Porras in Montpellier und schloss sein Diplome d’état 1993 ab, war Assistent von Anne-Marie Porras und unterrichtete in Ihrer Ausbildungsschule Epsedanse. Jean-Hugues Assohoto ist ein gefragter Tanzpädagoge, Choreograf und Tänzer und hat in vielen Ländern unterrichtet (Frankreich, Deutschland, Japan, Italien, Spanien, Slowenien, in der Karibik, Afrika, Israel, ect...). 1999 erhielt er ein Engagement als Tänzer am Nationaltheater Mannheim und arbeite u.a. mit Choreografen wie Philipp Talard, Bruno Jacquin, Jeanne Renshaw, Marc Mc Clain, Antonio Gomez. Anschließend tanzte er für das Tanztheater Heidelberg unter der Leitung von Irina Pauls. Zusätzlich arbeitete er als freier Choreograf und leitete verschiedene Projekte im Auftrag vom Theater HD/MA und Choré-Ame Dance Kompanie. Her war 16 Jahren als Dozent für Zeitgenössischer Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main Tätig. Zur Zeit arbeitet er Dozent für Modern/Zeitgenössischer Tanz an der Staatlichen Ballettschule Berlin.

Porträt Joseph P. Cooksey

Joseph P. Cooksey

Joseph P. Cooksey arbeitet als Dozent mit den Tanztechniken des Modern Dance, Modern Ballet und Jazz. Er unterrichtete an der Juilliard School, dem Dance Theater of Harlem, am Alvin Ailey American Dance Center und am Philadelphia College for the Performing Arts. Er ist zertifizierter Lehrer für die Zena Rommett Floor-Barre Technik® und Master Teacher bei deren jährlichen Zertifizierungen.

Porträt von Nora Pfahl

Nora Pfahl

Nora Pfahl absolvierte ihr Tanzstudium an der ArtEZ Hochschule der Künste in Arnheim. Bereits als Kind tanzte sie leidenschaftlich Ballett, Modern und Jazz Dance. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie international als Dozentin, Tänzerin und Choreografin. Neben zahlreichen Arbeiten als freischaffende Künstlerin, ist sie als Choreografin u.a. für den Fernsehsender KiKA, das Junge Schauspielhaus, die Tonhalle und das tanzhaus nrw in Düsseldorf tätig. Seit 2006 ist Nora Dozentin am tanzhaus nrw. „Ich bin sehr glücklich, genau das machen zu dürfen, was ich liebe.“ Ihr Debüt als Schauspielerin – dem zweiten Traumberuf ihrer Kindheit – gab sie in der Rolle des Rotkäppchens in der Produktion „Rrr.käppchen“ des Düsseldorfer Theaterkollektivs Pièrre.Vers. Jährlich ist das Kollektiv auch während des Asphalt Festivals sowie des düsseldorf festival! vertreten. Zudem moderiert und choreografiert Nora die Reihe „Plutino“ in der Tonhalle Düsseldorf, einer Arbeit im Rahmen des durch das tanzhaus nrw initiierten Projektes „Take-off: Junger Tanz“.

Porträt von Tanja Emmerich

Tanja Emmerich

Tanja Emmerich begann mit acht Jahren, Ballett zu tanzen. Später hatte sie zusätzlich Unterricht in Modern Dance und Jazz u.a. bei Carlo Melis. Als Jugendliche entdeckte sie die Vielfalt des Angebotes des tanzhaus nrw und nahm dort zusätzlich Kurse in Jazz Dance und Hip Hop.  Tanja studierte an der ArtEZ Hochschule der Künste in Arnhem und schloss ihre Ausbildung zur Tanzpädagogin an der Weber-Schule Düsseldorf ab. Im Anschluss ließ sie sich zur Tanzpädagogin an den Ballettseminaren Stuttgart unter Leitung von Eva Steinbrecher zertifizieren. Seit 2007 unterrichtet sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen Tanzstilen und arbeitet regelmäßig als Choreografin für Tanz- und Theaterproduktionen wie die Neusser Musical-Wochen. Seit 2015 zählt sie zum Kern des Dozent*innenteams am tanzhaus nrw.