We are at Work

Residenzen in den performativen Künsten zwischen Mobilität, Praxis und Gemeinschaft
tanzhaus nrw
24 €, erm. ab 12 €, Tagesticket
Termine
Wortmarke ›we are at work‹ in weißer Schrift auf farbigen, überlappenden geometrischen Flächen

Durch die Residenzförderung des Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit dem Bündnis internationaler Produktionshäuser hatten 21 Künstler*innen und Kollektive die Möglichkeit, zu experimentieren und neue Konzepte praktisch zu erproben. Nun sind alle Teilnehmer*innen zu Reflexion und Austausch nach Düsseldorf eingeladen.

 

Programm

10:00 Welcome, Foyer tanzhaus nrw
11:00 Inputs und Sessions, Großer Saal, tanzhaus nrw
14:00 Mittagspause
16:00 Lightningtalks & Feedbacksessions mit den Resident*innen, tanzhaus nrw
18:00 Pause
20:00 Präsentationen & Feedbacksessions mit den Resident*innen, tanzhaus nrw

Das Tagesticket gilt für alle Diskurs- und Workshop-Formate sowie für Verpflegung.

 

11:00 Uhr
Inputs und Sessions
Mit Input von: Kulturakademie Tarabya, Artists at Risk, Irmeli Kokko (online)
Mit Sessions von: Agnieszka Habraschka, Martina Leeker, Konstanze Schütze

Dauer Inputs: jeweils 15 Min + Diskussion
Dauer Sessions: jeweils ca. 60 Min

16:00 Uhr
Lightningtalks & Feedbacksessions 
Mit Lightningtalk von: Aliveduo, Brass und Simon Performance, Post Paradies, Fantasia Malware, Wen Hui / Living Dance Studio
Moderation: Alisa Hecke

In kurzen Vorträgen geben fünf der Residenz-Formationen Einblicke in ihre Arbeit. Anschließend gibt es Raum für Fragen und kollegiales Feedback.

20:00 Uhr
Präsentationen & Feedback
Mit Präsentationen von: ABA NAIA, Brig Huezo, Go Plastic Company, Elsa Artmann / Sanfte Arbeit, slk
Moderation: Alisa Hecke

Im Rahmen einer Feedbacksession geben fünf Residenz-Formationen Einblicke in ihre Arbeit. In einem gemeinsamen Bühnensetting hat jede Gruppe 15 Minuten, um etwas zu präsentieren. Anschließend gibt es ein durch Alisa Hecke moderiertes Feedback.

Input: Kulturakademie Tarabya

Die Kulturakademie Tarabya gibt Einblicke in ihre Arbeit als Ort für Künstler*innenresidenzen und ihre Rolle für die Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland. Seit die Dokumentarfilmerin Martina Priessner und die Theaterautorin Marianna Salzmann im September 2012 als erste Stipendiatinnen in die historische Sommerresidenz der deutschen Botschafterin im Istanbuler Stadtteil Tarabya einzogen, haben mehr als 200 Kunstschaffende dort gelebt, gearbeitet und den Ort zu einem lebendigen Labor des künstlerischen Austauschs gemacht.

Input: Artists at Risk

 

In ihrem Input reflektiert das Team von Artists at Risk (AR) die Zusammenhänge zwischen Künstler*innenresidenzen, künstlerischer Freiheit und Menschenrechten. Auf Grundlage ihrer internationalen Arbeit mit gefährdeten Künstler*innen teilen sie ihre Perspektive auf Residenzen als Räume des Schutzes, der Mobilität und der Kontinuität künstlerischer Praxis. Der Beitrag zeigt auf, wie Residenzstrukturen in Zeiten politischer Repression und Krise als kritische Unterstützungssysteme fungieren können.


Ivor Stodolsky ist Kurator, Autor und Theoretiker. Er ist Mitbegründer und Co-Direktor von Perpetuum Mobile und Artists at Risk (AR), einer internationalen NGO, die über ein globales Netzwerk von mehr als 300 Gastinstitutionen weltweit mehr als 850 Künstler*innen unterstützt und in Sicherheit gebracht hat. Seine Arbeit verbindet kuratorische Praxis, institutionellen Aufbau und kritisches Schreiben an der Schnittstelle von Kunst und Politik.

Marita Muukkonen ist Mitbegründerin und Co-Direktorin von Artists at Risk (AR), Ecologists at Risk und Perpetuum Mobile. Sie hatte Schlüsselpositionen unter anderem bei FRAME Contemporary Art Finland, HIAP und NIFCA inne und kuratierte Ausstellungen und Programme an bedeutenden Museen sowie internationalen Biennalen. Ihre Praxis konzentriert sich auf langfristige, forschungsbasierte Projekte, die zeitgenössische Kunst, soziale Gerechtigkeit und institutionelle Zusammenarbeit miteinander verbinden.

Input: Irmeli Kokko

Die in Helsinki ansässige Kulturproduzentin und Residenzexpertin Irmeli Kokko hat als Initiatorin und Kuratorin langjähriger internationaler Residenzprogramme maßgeblich zur Entwicklung dieses Feldes beigetragen. In diesem digitalen Input gibt sie Einblicke in die Geschichte von Künstler*innenresidenzen und deren sich wandelnde Rolle in der zeitgenössischen Kulturpraxis. Mit dem herausgegebenen Sammelband Contemporary Artist Residencies – Reclaiming Time and Space (2019) leistete sie einen wichtigen Beitrag zum kritischen Diskurs über Künstler*innenresidenzen.

Irmeli Kokko ist eine in Helsinki lebende Kulturproduzentin, deren Arbeit sich auf internationalen Kulturaustausch, Künstler*innenmobilität und die strukturellen Bedingungen künstlerischer Praxis konzentriert. Sie hat mit einer Vielzahl von Kulturinstitutionen und Netzwerken zusammengearbeitet und zur Entwicklung sowie Professionalisierung von Künstler*innenresidenzmodellen in Europa und darüber hinaus beigetragen. Ihr forschungsbasierter Ansatz verbindet kuratorische Praxis, Kulturpolitik und kritisches Schreiben zu zeitgenössischer Kunst und Residenzen.

 

Session: Agnieszka Habraschka - Crip Time

Künstler*innenresidenzen können alternative Zeitstrukturen anbieten: Zeit für Prozesse statt Ergebnisse, für Erkundung statt Output, für Pausen und für nichtlineares Arbeiten. Residencies reproduzieren oft das Ideal der „ungebundenen“, mobilen, jederzeit körperlich belastbaren Künstler*innenperson. Crip Time stellt diese Norm infrage: Wer kann reisen? Wer kann sich vollständig aus dem Alltag herauslösen? Wer hat die körperliche und mentale Kapazität für solche Programme? Durch diese Perspektive wird die strukturelle Exklusivität mancher Residenzmodelle sichtbar und verhandelbar.

Session: Martina Leeker, Konstanze Schütze about Art and Research

Das Interviewprojekt about Art and Research (aAaR) untersucht Künstlerische Forschung aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zwischen Kunst, Theater, Performance und Musik. Entlang von acht Fragen werden dazu kurze und prägnante Einblicke in Diskurse und Methoden gegeben. In den Interviews kommen Künstler*innen, Theoretiker*innen, Vertreter*innen von Institutionen sowie Studierende zu Wort und sprechen über Haltungen und Praktiken. about Art and Research (aAaR) wurde für den Einsatz in Forschung und Lehre konzipiert und versteht sich als wachsende Materialsammlung. Das Projekt wird durch das Department Kunst und Musik an der Universität zu Köln sowie die Pädagogische Hochschule Karlsruhe unterstützt.

In der Session wird das Projekt vorgestellt und auch praktisch erprobt. Dabei gehen wir der Frage nach, welche Auswirkungen künstlerische Forschung für Arbeit und Projekte von Künstler*innen hat und welche Anforderungen sich aus ihr für die finanzierenden und präsentierenden Kultur-Institutionen ableiten lassen.

Martina Leeker ist Theater- und Medienwissenschaftlerin sowie Performerin und Lab-Macherin. Sie lehrt und forscht zu Digitalen Kulturen, Theater/Performance und Digitalität, Künstlerischer Forschung und digitaler Bildung. Derzeit vertritt sie den Lehrstuhl für Ästhetische Theorie und Praxis im Fachbereich Kunst und Kunsttheorie, Department für Kunst und Musik der Universität zu Köln. Sie ist Initiatorin und Leiterin des „The Respectful Nettheatrechannel“ für Theater und Digitalität.

Konstanze Schütze ist Professorin für Ästhetische Bildung und Kunstvermittlung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Promotion und wissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Kunst- & Kunsttheorie (2010-2018) sowie Juniorprofessur Kunst Medien Bildung (2019-2023) an der Universität zu Köln.

Wortmarke ›we are at work‹ in weißer Schrift auf farbigen, überlappenden geometrischen Flächen
Reihe

We are at Work

06.—07.02.2026