Club27

Enis Turan
Großer Saal
Termine
30.06.2023 – 01.07.2023
Performer in Tütü, nackter Mensch auf dem Boden zwischen Bildern von verstorbenen Künstler*innen mit 27 Jahren
Perfomer hängt mit schwarzem Tütü von der Decke

Der Club 27 ist ein international bekannter Mythos, furchteinflößend und glamourös zugleich. Seine Mitglieder – Künstler*innen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain oder Amy Winehouse – starben alle im Alter von 27 Jahren. Das Motiv der jung verstorbenen und dadurch unsterblich gewordenen Idole ist Ausgangspunkt der Arbeit von Turan und stellt die Frage danach, was passiert, wenn die darstellende Kunstform Tanz, die durch Vergänglichkeit und Sterblichkeit charakterisiert ist, den Tod zum Schwerpunkt macht. Club27 stellt Tod und Stillstand als thematische Schwerpunkte in einen gesellschaftlichen Kontext, in dem über unterschiedliche Medien täglich eine Konfrontation mit sterbenden Menschen stattfindet, für die Momente der Trauer fast unmöglich sind. In einer beschleunigten Gegenwart, die auf Effizienz und Konsum ausgelegt ist, gibt es kaum einen Raum, der Stillstand und eine Auseinandersetzung mit dem Tod ermöglicht. In Club27 geht es um die Anerkennung des Todes, indem ein Raum für ihn geschaffen wird. Als weiterführender Gedanke von vanitas und memento mori, das Leben bzw. den Tanz nicht als vergänglich, sondern als „bereits vergangen“ zu verstehen, öffnet sich ein Möglichkeitsraum der Zeit- und Normlosigkeit, in dem der Tod sein tragisches Gewicht und seine Relevanz verliert. In Club27 zeigt Turan eine subversive (Um)deutung des Todes, die dazu führt, dass der Tod keinen Stillstand und kein Ende mehr markiert. Club27 hält inne, um den Tod wieder als Lebensereignis sichtbar zu machen.

Enis Turan ist Performer und Choreograf. Aufgewachsen und geboren in der Türkei lebt und arbeitet er in Berlin. Bevor er mit dem Tanzen anfing, studierte er Luft- und Raumfahrttechnik an der Technischen Universität Berlin. Er absolvierte das Tanzintensivprogramm der Tanzfabrik Berlin und studierte zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Iceland Academy of the Arts.

Dauer: 90 Min.

In englischer Sprache.

In der Vorstellung am 30.06. findet eine Videoaufzeichnung statt.

Rahmenprogramm
Sa 01.07. Mit Audiodeskription und Tastführung um 19:00. Anmeldung unter ticketservice@tanzhaus-nrw.de

 

Hinweise zur Inszenierung und zur Raumgestaltung

  • Zu Beginn des Stücks befindet sich das Publikum auf der Bühne, etwas später kann auf der Tribüne Platz genommen werden.
  • Im Stück wird laute Musik genutzt.
  • Die Performenden ziehen sich auf der Bühne an und um und sind teilweise nackt zu sehen.
  • Das Stück beinhaltet den Umgang mit Urin.

Mögliche inhaltliche Trigger

  • Das Stück bespricht Themen rund um Sterben und Tod.
  • Kink-Erfahrungen werden dargestellt.

Barrierefreiheit

Konzept, Choreografie: Enis Turan; Performance: Giulia Franceschini, Olivia Hyunsin Kim (Freitag) / Maque Pereyra (Samstag), Petr Hastik, Enis Turan; Sound: Olivia Hyunsin Kim; Ausstattung: Christin Vahl; Licht: Jonaid Khodabakhshi; Video: Jan Valentin Müller; Set- & Grafikdesign: Enis Turan; Produktionsmanagement: Mijin Kim, Elisabeth Lindig, Enis Turan.

Eine Produktion von Enis Turan, koproduziert durch tanzhaus nrw und HAU Hebbel am Ufer. Gefördert vom NRW Landesbüro freie darstellende Künste, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Köln und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit freundlicher Unterstützung von PACT Zollverein und TanzFaktur Köln.