mit Arbeiten von Demetrios Navras, Kenji Shinohe und Darya Myasnikova
Die Plattform für choreografischen Nachwuchs zeigt regelmäßig erste eigene Arbeiten, Ausschnitte aus Projekten im Entstehungsprozess und Arbeitsstände von Künstler*innen, Choreograf*innen und Tänzer*innen aus Nordrhein-Westfalen. An einem Abend werden bis zu drei kurze Werke präsentiert. Im Anschluss gibt es einen Austausch mit den Künstler*innen. In der Februarausgabe von Now & Next laden wir Sie ein, Einblicke in die Arbeiten von Demetrios Navras, Kenji Shinohe und Darya Myasnikova zu bekommen.
Fr 17.02. | Talk im Anschluss |
Demetrios Navras: TRAINING FOR NO FUTURE (AT)
TRAINING FOR NO FUTURE ist eine Tanzperformance, die in Zusammenarbeit mit A.I. entstanden ist und die Körper, Räume und Zeitlichkeiten digitaler Realitäten und ihre Verbindungen zu Queerness (queere Körper, queere Räume, queere Zeitlichkeiten) aufzeigt. Mit ihren queeren Avataren destabilisieren die Performer*innen lineare und normative Erzählungen von Verkörperung, Zeit und Fortschritt und schlagen queere Zeitlichkeiten in einem ständig kollabierenden Kapitalismus als neue Formen von Ritualen vor. Könnten diese Rituale neue Anfänge und neue Enden ermöglichen?
Demetrios Navras hat einen Bachelor of Arts in zeitgenössischem Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln absolviert und arbeitet interdisziplinär zwischen Tanz, Performance und digitaler Kunst.
Choreografie und Konzept: Demetrios Navras; Tanz: Ander Ballarin, Indumati Das, Giada Peli, Benze C. Werner, Demetrios Navras; Video: Demetrios Navras.
Kenji Shinohe: ORGARHYTHM
Vier Tänzer*innen präsentieren einen Prozess der Aneignung der Realität und ihrer Grenzen. Unsere Gegenwart besteht aus vielen anorganischen Substanzen, die vom Menschen geschaffen wurden: Handys, Computer, Wolkenkratzer und Autobahnen. Die Verbreitung des Internets und der virtuellen Realität in den letzten Jahren hat darüber hinaus Gegenständen Wert zugeschrieben, die in der physischen Welt nicht existieren. Unsere Körper allerdings sind organisch und lebendig, Tanz ist eine körperliche Erfahrung. Unser Herz schlägt einen Rhythmus, aber wir sind anorganisch und unwirklich. Orgarhythm verarbeitet eine Gesellschaft der Kontraste als Metapher für die organischen Körper der Tänzer*innen.
Kenji Shinohe studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Er arbeitet seit dem Studienabschluss als Tänzer und Choreograf in unterschiedlichen Kontexten und lebt in Düsseldorf.
Choreografie: Kenji Shinohe; Tänzer*innen: Baptiste Bersoux, Mariane Verbecq, Narumi Saso, Kenji Shinohe; Assistenz: Eva Pageix.
Gefördert vom Maschinenhaus Essen, DIS-TANZEN und aus Fonds des Goethe-Instituts für Darstellende Künste.
Darya Myasnikova: Metamorphosis
Der Experimentalfilm fragt nach dem Zusammenhang zwischen dem Gefühl von Geborgenheit und Momenten des Eintauchens in die Natur. In betont reduzierten Bewegungen des experimentellen Tanzes entwarf Darya Myasnikova eine Choreografie zu einem russischen Gedicht, das sich dem ewigen Thema der Schöpfung und der Verbundenheit mit den Ahnen widmet. Mit poetischen Bildern und einer fokussierten, ruhigen Kameraführung erzeugt Felix Müller, eine Sogwirkung, die dazu einlädt, sich als Teil eines großen Ganzen wahrzunehmen.
Darya Myasnikova ist eine sibirische Tänzerin, Performerin und Bewegungsforscherin, die in Köln lebt. Sie arbeitet mit unmittelbarer Komposition, Verwirrung, Risiko und Nervenkitzel.
Regie und Tanz: Darya Myasnikova; Kamera/DoP: Felix Müller; Sound Design: Thilo Letmathe.
Produziert von der HSD Hochschule Düsseldorf (formerly FH Fachhochschule Düsseldorf).
Film, Dauer: ca. 5 Min.