Konzert Performance / Dt. Erstaufführung

The Sadness

Ula Sickle
Kleiner Saal
Termine
07.01.2023 – 08.01.2023
Auf der Bühne, die mit Erde ausgelegt ist, stehen zwei Performer*innen in expressiven Posen in der Mitte einer Menschenmenge.
Drei Personen in dunkler Kleidung sitzen Rücken an Rücken auf einem mit Erde bedecktem Boden.
Drei in blaues Licht getauchte Personen stehen in einem Kreis. Zwei der Personen halten ein Mikrofon in der Hand, die dritte eine Art Tablet.

Die Traurigkeit, die der neuen Arbeit der Choreografin Ula Sickle ihren Titel verleiht, ist gleichzusetzen mit einer gegenwärtigen Desillusionierung, einem Weltschmerz des 21. Jahrhunderts, der einen Großteil der Popkultur der letzten Jahre durchdringt. Sadcore (ein musikalisches Subgenre, das von einem Hang zur Depression geprägt ist), die mit 20 Jahren verstorbenen Emo-Rapper wie Lil Peep und XXXTentacion und der vom esoterischen Denker Timothy Morton beschriebene Zusammenbruch der menschlichen Spezies prägen das ‘Moodboard‘ für diese Erfahrung eines fruchtbaren Müßiggangs.

Die drei Performer*innen laden die Zuschauer*innen von einer erdigen Insel aus ein, sich um sie herum zu versammeln, ihnen beim Leben zu zuschauen und diese Erfahrung mit ihnen zu erleben. Nach außen hin lässig, wie vom Chaos isoliert, verlassen die Performer*innen nach und nach ihr Schneckenhaus und vertreiben all ihren Unmut durch eine Reihe von Audiotracks, die während der Pandemie produziert wurden. Die Musik wird über eine eigens entwickelte App wiedergegeben und es entsteht ein getanztes Konzert – eine Form, deren Symbiose die kanadische Regisseurin, die auf dem Gebiet der Verbindungen zwischen Musik und Choreografie führend ist, meisterhaft beherrscht.

Der anfängliche Zustand der Gleichgültigkeit der jungen Seelen weicht der heilsamen Energie viraler Chöre aus dem Internet, wie beispielsweise durch den Renegade von Jalaiah Harmon, ein Tanz einer technischen Abfolge von Bewegungen, die die 14-Jährige im Jahr 2021 auf alle Smartphones katapultiert hat. So fängt The Sadness, das auf Stil, Bass und Desillusionierung setzt, die Angst unseres Zeitgeists ein und eröffnet einen Raum, um sie zu überschreiten.

Dauer: 60 Min.

Hinweis:
Mit einem Eintrittsticket für die Performances Ula Sickle: The Sadness am 07.01. und 08.01. erhaltet ihr Eintritt zum halben Preis in die  Ausstellung „Es liebt Dich und deine Körperlichkeit ein Verwirrter – Carina Brandes, Florian Krewer und Raphaela Simon“ in der Kunsthalle Düsseldorf. Gültig ist das Angebot während der Ausstellungslaufzeit bis zum 19. Februar 2023.

Rahmenprogramm
So 08.01. 19:00 Physical Introduction
  Talk im Anschluss

 

Konzept, Leitung, Video, Laser: Ula Sickle; Texte, Kreation, Performance: Amber Vanluffelen, Ashley Morgan, Sidney Barnes (originally with Camilo Mejía Cortés); Sounddesign: Lynn Sue;

Zusätzliches Musikarrangements: Ashley Morgan; Lichtdesign: Ryoya Fudetani; Soundtechnik: Raphaël Hénard (originally with Noé Voisard); Videotechnik: Tim Wouters; Appdesign: Black Adopo; Musikstücke: Ken Roy Johnson (Gitarre und Synthesizer), Tom Pauwels (Gitarre); Gesangstraining: Didier Likeng; Schreibtraining und Recherche: Maru Mushtrieva; Dramaturgie: Persis Bekkering; Kostümdesign: Sabrina Seifried; Grafikdesign: Julie Peeters; Ausführende Produktion: Future Works.

Eine Koproduktion von CCN-Ballet national de Marseille im Rahmen von accueil studio - Ministère de la Culture, STUK House for Dance, Image and Sound (Leuven), donaufestival (Krems), Pianofabriek / Kunstenwerkplaats (Brussels), workspacebrussels. Mit der Unterstützung von der Flämischen Gemeinschaft, der Flämischen Gemeinschaftskommission und der Canada Council for the Arts. Gefördert vom Bündnis Internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Ein Performer in schwarzer Kleidung befindet sich auf einer Bühne. Er ist von transparenten Wänden umgeben, auf die wellenartige Linien projiziert sind.
Festival · 06. – 15.01.2023

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