Story Water
Der israelische Choreograf Emanuel Gat überzeugt ein weiteres Mal mit überwältigender Tanzkunst von größter Musikalität. Seine neue Produktion „Story Water“ für zwölf Tänzer*innen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem renommierten Ensemble Modern, das für virtuose Interpretation neuer Musik steht. Gemeinsam entwickelten sie ein Bühnenwerk entlang der Kompositionen „Fury II“ von Rebecca Saunders und „Dérive 2“ von Pierre Boulez, ergänzt durch eine gemeinsame, neue Komposition unter dem Titel „FolkDance“. Dabei verhandeln die Beteiligten – in der neuen Version sind dies allein die Tänzer*innen, die zu einer exzellenten Einspielung des Ensemble Modern agieren – Möglichkeiten des Beisammenseins und des Austausches. Das Geschehen auf der Bühne reicht von kindlicher Spielerei bis zur virtuosen Bewegungsführung. Diese oft einfachen Aktionen sind für Emanuel Gat eine Art Unterhändler für so vieles: In ihnen werden Menschen und ihre Leben sichtbar, ohne festzulegen, was sie sein müssen oder wie wir sie verstehen.
Bevor Emanuel Gat, der zu den international renommiertesten Choreografen zählt, mit 23 Jahren den Tanz für sich entdeckte, studierte er Musik. 2004 gründete er seine Kompanie emanuel gat dance, mit der er international tourt und zu den bedeutendsten Tanzfestivals eingeladen wird. Daneben choreografiert er für wichtige Ensembles wie das Paris Opera Ballet, die Sydney Dance Company, Le Ballet du Grand Théâtre de Genève und The Royal Swedish Ballet. Emanuel Gat erhielt den Rosenblum Award for Performing Arts, den Landau-Preis und wurde vom Kulturministerium Israels mit dem renommierten Kulturpreis des Landes ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er Residenzkünstler am berühmten Théâtre National de Chaillot in Paris.
Dauer: 70 Min.
Emanuel Gat gelingt dabei fast eine Quadratur des Kreises, denn die Choreografie erzählt nichts, zeichnet keine Charaktere, ist Tanz um des Tanzes willen. Sie vermittelt andererseits eine spezifische Stimmung, lässt – „Story Water“ – durchaus Botschaften durchsickern wie Wasser. Silvia Staude, „Frankfurter Rundschau“, 09.11.2018 anlässl. der Deutschlandpremiere in Frankfurt/M.
Do 05.12. | anschl. Gespräch „It's Your Turn |
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Fr 06.12. | 19:00 Physical Introduction |
Choreografie, Bühne, Licht: Emanuel Gat; kreiert mit und getanzt von: Thomas Bradley, Péter Juhász, Michael Löhr, Emma Mouton, Eddie Oroyan, Karolina Szymura, Milena Twiehaus, Sara Wilhelmsson; Kostüme: Thomas Bradley; Licht: Guillaume Février; Sound: Frédéric Duru; Musik: Einspielung von Ensemble Modern, Dirigent: Franck Ollu; Leitung Sound: Norbert Ommer; Sound: Felix Dreher; Kompositionen: Pierre Boulez: „Dérive 2“ für 11 Instrumente (1988 – 2006/09), Rebecca Saunders: „Fury II“ concerto for solo double bass and ensemble (2009); Emanuel Gat / Ensemble Modern: „FolkDance“ (2018).
Eine Produktion von emanuel gat dance, Ensemble Modern und Frankfurt LAB e.V. Gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Stadt Frankfurt und das Ensemble Modern Patronatsgesellschaft e.V., mit Unterstützung des Fonds Transfabrik – Deutsch-französischer Fonds für darstellende Künste. Das Gastspiel findet im Rahmen der Programmserie GROSS TANZEN statt, gefördert durch die Kunststiftung NRW.