Du désir d’horizons
»Du desir d‘horizons« ist keine Vorstellung über Geflüchtete, es ist auch keine dokumentarische Aufführung über die Arbeit des aus Burkina Faso stammenden Choreografen Salia Sanou in Camps geflüchteter Menschen. Vielmehr ist es der Versuch, über eine choreografische Sprache ein Verständnis für die gefährdete Situation dieser Menschen auf den Weg zu bringen: Momente der Einsamkeit und des Fremdseins, des Individuellen und des Kollektiven, Entwurzelung, Verbannung und Grenzen spürbar zu machen. Die Dimension des inneren Exils, in dem trotzdem ein unsterblicher Funke aus Kraft, Kampf und Verlangen besteht, wird in dieser Inszenierung für acht Tänzer*innen sichtbar.
Als Salia Sanou mit seinem Team beauftragt wurde, mit geflüchteten Menschen zu arbeiten und mittels Tanz gegen Gewalt anzuarbeiten, wollte er anfangs keine Bühnenvorstellung entwickeln. Schnell wurde aber klar, dass Tanz und Musik helfen können, wieder zu einer gesunden Gemeinschaft voll Großzügigkeit, Aufmerksamkeit und Menschlichkeit zu finden. So fand der Tanz Schritt für Schritt seinen Platz im Camp und »Du désir d’horizons« entstand als eine Vorstellung über den Zwiespalt zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Verlangen nach einem neuen Horizont.
Salia Sanou zählt zu den prägendsten Figuren der zeitgenössischen Tanzszene Afrikas. Er leitete 2016 die Rencontres chorégraphiques de l’Afrique et de l’Océan indien und ist Ko-Leiter sowie Mitbegründer des CDC – La Termitière in Ouagadougou, eines der ersten Zentren für choreografische Entwicklung in Afrika.
Dauer: 65 Min.
Fr 09.03. |
13:00 – 16:00 Workshop »Tanz mit geflüchteten Menschen« mit Salia Sanou für Pädagog*innen. In englischer Sprache, Eintritt frei. Infos/Anmeldung bei Rut Profe-Bracht unter rprofe-bracht@tanzhaus-nrw.de |
---|---|
Sa 10.03. | anschl. Gespräch |
Bitte beachten: Fr 10:00 – 12:00 Film »Don’t Look at the Finger« von Hetain Patel
Choreografie: Salia Sanou; Tanz: Valentine Carette, Ousséin Dabaré, Catherine Denecy, Jérôme Kaboré, Mickael Nana, Elithia Rabenjamina, Marius Sawadogo, Asha Imani Thomas; Texte: Nancy Huston, Auszüge aus »Limbes, Limbo / Un hommage à Samuel Beckett«, Éditions Actes Sud 2000; Bühne: Mathieu Lorry Dupuy; Lichtdesign: Marie-Christine Soma; Komposition: Amine Bouhafa; Technische Leitung: Rémy Combret; Licht: Diane Guérin; Administration: Stéphane Maisonneuve, in Kooperation mit Mahamoudou Nacanabo (Ouagadougou). www.saliasanou.net
Eine Produktion von Compagnie Mouvements perpétuels, koproduziert durch das Théâtre national de Chaillot, African Artists for Development, Bonlieu – Scène nationale d’Annecy und la Bâtie Festival de Genève im Rahmen des Programms Interreg France/Suisse 2014 – 2020, Tilder, La Filature – Scène nationale de Mulhouse, Viadanse Centre choréografique nationale de Franche-Comté in Belfort und Centre de développement chorégraphique de Toulouse Midi-Pyrénées. Gefördert durch Le Ministère de la Culture et de la Communication – DRAC Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, die Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, ADAMI in Kooperation mit CDC La Termitière (Ougadougou). Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français und des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA.