Tanz für Menschen mit Parkinson
Dozent*innen
Bridget Quinn Petzold & Dawna Dryhorub
Als Dawna Dryhorub mit drei Jahren begann Ballett zu tanzen, stand für sie bereits fest: Ich möchte Tänzerin werden!“ Sie nahm zusätzlich Unterricht in Tap Dance, Jazz Dance und Folklore-Tänzen und absolvierte später ihre Tanzausbildung an der School of Toronto Dance Theatre, wo sie sich auf Graham und klassischen Tanz spezialisierte. Mitte der 1990er Jahre erhielt sie die Einladung, an einem Projekt in Düsseldorf mit zu arbeiten und wurde schnell eine der „Werkstatt“, dem Vorläufer des tanzhaus nrw, nahestehende Künstlerin. Die gebürtige Kanadierin blieb in Deutschland und war als Tänzerin in verschiedenen Produktionen zu sehen, u.a. bei Rodolpho Leoni und Samir Akika. Viele Jahre hat sie Trainings für das Folkwang Tanzstudio gegeben und war als Gastprofessorin für klassischen Tanz an der Folkwang Universität Essen tätig. Im Jahr 2020 schließt sie ihr Masterstudium in Tanzwissenschaft an der Universität Bern ab.
Bridget Quinn Petzold stammt aus Kalifornien und ist eine hochgeschätzte Kollegin mit einer langjährigen Tanz-Expertise und Kreativität, mit Ausstrahlung, Begeisterungsfähigkeit, Offenheit und viel Humor. Vor allem bringt sie aber einen großen Reichtum an internationaler Tanz- und Performance-Erfahrung sowie Erfahrung im Unterrichten mit. Bridget wurde 1987 Teil der Dozent*innenfamilie des tanzhaus nrw und prägt mit ihrem Know How in Ballett, Modern, Jazz und Tap Dance sowie HipHop den Unterrichtsbereich maßgeblich mit. Zudem ist Bridget zertifizierte Yogalehrerin und arbeitet mit Menschen, die an Parkinson und Multipler Sklerose erkrankt sind, zusammen. Neben ihrer über 30-jährigen Lehrerfahrung trat sie als Tänzerin weltweit auf und erhält Choreografieaufträge u.a. für das Staatstheater Mainz oder für die deutsche Erstaufführung des Bowie-Musicals „Lazarus“ unter der Regie von Matthias Hartmann am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Sara Houston
Professorin Sara Houston lehrt im Fachbereich Tanz an der University of Roehampton in London. Ihr Interesse gilt dem Community-Tanz und der Erforschung der sozialen und politischen Zusammenhänge, in denen Menschen tanzen. So forschte sie zu Tanz mit erwachsenen, männlichen Strafgefangenen in Schulen, Pflegeheimen und in Tanzkompanien.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren forschte sie begleitend zu dem Projekt „Tanz für Menschen mit Parkinson“ des English National Ballet (2012 – 2015). Sie untersuchte in diesem Rahmen, wie sich die Teilnahme an Tanzprogrammen auf das soziale Umfeld und den Alltag der Teilnehmer*innen mit Parkinson auswirkt, sowie ihre Motivation für das (Weiter-)Tanzen und ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Bewegung. Für ihre Parkinson-Forschung wurde sie 2011 mit dem Vitality for Life-Preis der BUPA-Stiftung ausgezeichnet.
In ihrem 2019 erschienen Buch „Dancing with Parkinson's“ schreibt Sara Houston über diese Erfahrung und ihre Forschungsergebnisse. Sie schreibt über den Wert des Tanzens für Menschen, die mit der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson leben, sowie die positiven Auswirkungen des Tanzes auf ihre Lebenserfahrung und sich wandelnden Identitäten und Selbstwahrnehmungen.