Mit Arbeiten von Lars Ksienzyk, Lisa Hellmich und Willie Stark

Now & Next
Kleiner Saal & Studio 6
Termine
19.10.2022 – 20.10.2022
Einem Mann wird von einer über ihm stehenden Person eine Oblate in auf die Zunge in den offenen Mund gedrückt.

Lars Ksienzyk: "Blumen im Osterwind eines Lächelns (AT)"

Eine Frau hält einen langen, mit mehreren Haargummis immer wieder zusammengehaltenen Zopf mir ausgestrecktem Arm hinter sich.

Lisa Hellmich: "unapologetic synthetic"

Eine Frau bewegt sic hin einem langen, weiten Hosenanzug auf einer Wiese, im Hintergrund Bäume. Sie gebt ein Bein mit angewinkeltem Fuß nach oben, blickt hinter sich nach unten, den oberen Arm angewinkelt an den Kopf gelegt, der andere Arm hängt nach unten.

Willie Stark: "NIREUS"

Die Plattform für choreografischen Nachwuchs zeigt regelmäßig erste eigene Arbeiten, Projekte und Arbeitsstände von Künstler*innen aus Nordrhein-Westfalen. An einem Abend werden bis zu drei kurze Stücke präsentiert. Im Anschluss gibt es einen Austausch mit den Künstler*innen. In der Oktoberausgabe von Now & Next präsentieren Lisa Hellmich, Lars Ksienzyk und Willie Stark ihre Visionen von dem, was Tanz in Zukunft sein kann.

Dauer: ca. 90 Min.

Rahmenprogramm

Do 20.10. anschl. Talk                           

 

Lars Ksienzyk: Blumen im Osterwind eines Lächelns (AT)

Blumen im Osterwind eines Lächelnds (AT) ist ein work-in-progress showing einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten unseres kulturellen Erbes in Form eines Fiebertraums. Dieser vollzieht sich im Schatten eines brüchigen Pathos und vor dem Hintergrund bröckelnder Monumente stolzer Ideologien, Riten und Praktiken, die über Jahrhunderte hinweg bis in unsere Gegenwart hineinwirken. Das Bewegungsmaterial basiert auf dem gemeinsam mit Lin Verleger choreografierten Solo Chronos, von dem ausgehend die Recherche fortgeführt wurde -  roh, skizzenhaft und unabgeschlossen.

Lars Ksienzyk beendete dieses Jahr sein Studium am Zentrum für zeitgenössischen Tanz in Köln, wo er lebt und arbeitet.

Choreografie, Performance: Lars Ksienzyk; Dramaturgie, Regie: Gaia Pellegrini; Musik, Performance: Ungemach; Kostüm: Jens Schabbach; Digitales Bühnenbild und Animation: Lukas Becker.
Lars Ksienzyk wird unterstützt durch das Förderprogramm #TakeCareResidenzen des Bündnis internationaler Produktionshäuser im Rahmen des Rettungspaketes NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der #TakeThat-Förderprogramme des Fonds Darstellende Künste.

Lisa Hellmich: unapologetic synthetic

In der Performance unapologetic synthetic erforscht Lisa Hellmich, wie das selbstbestimmte Tragen von synthetischem Haar ein performatives Zeichen von Unapologetic Blackness und Neubestimmung sein kann. Unapologetic Blackness ist ein Konzept, das Schwarze Personen dazu ermutigt, keine Energie darauf zu verwenden, was weiße Menschen über sie denken. Im Dialog mit ihrer Frisur werden neue Bewegungsqualitäten möglich, die in eine selbstbewusste Geste des Empowerments münden. Das synthetische Haar bildet in der Verschmelzung mit dem eigenen eine Körpererweiterung und nimmt den Raum ein, den es verdient.

Lisa Hellmich schließt derzeit ihren Master in Tanzkomposition, Bewegungsnotation / Bewegungsanalyse an der Folkwang Universität der Künste ab.

Konzept, Performance: Lisa Hellmich; Musik, Sounddesign: Lukas Tobiassen; Artistic coaching, Dramaturgie: Robert Schulz; Outside eye: Akasha Daley; Textentwicklung: Lisa Tracy Michalik; Kostüm: Karen Afia

Willie Stark: NIREUS

In NIREUS setzt Willie Stark ihre Beobachtungen des blauen Schwalbenschwanzes (eines in Afrika südlich der Sahara verbreiteten Schmetterlings) in Bewegung und Musik um. Dabei ist der Schmetterling ein Beispiel für die Geometrie des Übergangs von Bewegungen in erratisch flatternde Muster, die der zentrale Gegenstand der Choreografie ist.

Im Mittelpunkt dieses künstlerischen Ansatzes steht die Idee der räumlichen Gestaltung. Mit Improvisation, choreografischer Interpretation, Musik und Klang untersucht Willie Stark die Koexistenz von Linien und Kurven im Raum.

Indem sie die rhythmischen und farblichen Schlagmuster des Schmetterlings erforscht, erschafft die Performerin eine Harmonie zwischen Form und Raum vor einer klanglosen Melodie. Dies erzeugt wunderschöne in Klanglandschaften eingebettete Bilder.

Willie Stark ist eine gefeierte Performerin und darstellende Künstlerin, deren Schwerpunkte in zeitgenössischen Tanztechniken, im urbanen Tanz sowie in afrikanischen Tänzen liegen. Seit 2014 teilt die Tänzerin und Choreografin ihr Wissen und ihre künstlerische Praxis für House Dance und Afrobeats als Dozentin am tanzhaus nrw.

Konzept, Performance: Willie Stark; Musik: Willie Stark und Christine Mayanja; Kostüm: Jotjot Fashion; Outside eye: Dominique Breuer