Theater der Welt

Danza y Frontera. Endangered Human Movements Vol. 4

ABGESAGT: nadaproductions / Amanda Piña
Termine
22.05.2020 – 23.05.2020

„Danza y Frontera“ ist inspiriert von einem Tanz, der an der Grenze zwischen Mexiko und den USA entstanden ist. Er geht auf eine prähispanische Tanzform zurück und führt diese mit neuen Bewegungsformen zusammen. Die Choreografin Amanda Piña greift mit ihren neun Tänzer*innen bewusst und absichtsvoll auch Figuren des „danza de la conquista“, des Tanzes der Eroberung auf, den die spanische Krone bei der Inbesitznahme Mexikos einsetzte. Grundelemente dieser vielerorts praktizierten Choreografien werden bis heute als performativer Akt des Widerstands gegen koloniale und später neoliberale Kräfte bewahrt und weitergegeben. Amanda Piña überführt dieses Erbe in „Danza y Frontera“ in die Gegenwart – mit popkulturellen Aneignungen, die indigene Bewegungspraktiken und Klänge, koloniale Erzählungen, HipHop-Kultur und Mystik zu einer eindrucksvollen Performance verbinden.
„Ein Grenzland ist ein vager und unbestimmter Ort, der durch eine unnatürliche Grenze geschaffen wird“, so zitiert Amanda Piña die US-amerikanische Autorin Gloria Anzaldúa. „Dieses Land befindet sich in einem ständigen Übergangszustand. Hier leben die Atravesados: die Perversen, die Merkwürdigen, die Unruhigen, die Mischlinge, die Untoten; kurz diejenigen, die hinüber- und herübergehen und so die Grenzen des ›Normalen‹ überwinden.“
Die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin und Tänzerin Amanda Piña lebt in Wien. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Möglichkeiten der Entkolonialisierung, wobei sie Referenzen aus allen Kulturen und Epochen in ihre Performances einbringt.

Dauer: 90 Min.

Rahmenprogramm
Sa 22.05. anschl. Publikumsgespräch

Choreografie, Regie: Amanda Piña; Choreografie, Unterricht: Rodrigo de la Torre; Performance: Paula Chaves, Matteo Marziano Graziano, Julio Cesar Cervantes Herrera, Lau Lukarilla, Dafne Moreno, Juan Carlos Palma, Cristina Sandino, Rodrigo de la Torre, Lina María Venegas; Musik: Christian Müller; Live Drumming: Julio Cesar Cervantes Herrera; Licht: Victor Duran; Kostüm: La mata del veinte / Julia Trybula; Video- und Fotodokumentation: Susana Ojeda, Hubert Marz – estudio elgozo; Video: Amanda Piña, Susana Ojeda, Hubert Marz; Technische Koordination: Michel Jimenez.
Eine Produktion von nadaproductions, koproduziert durch das Tanzquartier Wien. Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Bundeskanzleramts Österreich, von ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival, Österreichische Botschaft in Mexiko, Mexikanische Botschaft in Österreich, Escuela Nacional De Danza Folklorica de Mexico, Diplomado Como Encender un Fosforo – Instituto Nacional de Bellas Artes (INBA), Museo Universitario de Arte Contemporáneo (MUAC), Museo Universitario del Chopo.