Now & Next
Die Plattform für choreografischen Nachwuchs zeigt regelmäßig erste eigene Arbeiten, Projekte und Arbeitsstände von Künstler*innen aus Nordrhein-Westfalen. An einem Abend werden bis zu drei kurze Stücke präsentiert. Im Anschluss gibt es einen Austausch mit den Künstler*innen. In der Juniausgabe von Now & Next präsentieren wir junge Ästhetiken aus der zeitgenössischen Szene und der urbanen Tanzkultur. Mit dabei sind: Eray Gülay, Thaddäus Maria Jungmann und Elin Tezel.
Dauer: ca. 90 Min.
Do 13.06. | Talk im Anschluss |
Eray Gülay: Hypostase
In der sich rasant entwickelnden Welt des 21. Jahrhunderts verwischen die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zunehmend. Künstliche Intelligenz (KI) schreitet mit atemberaubender Geschwindigkeit voran und dringt in Bereiche vor, die einst als exklusive Domäne des Menschen galten. In diesem Kontext stellen sich tiefgreifende Fragen nach dem Wesen der Kreativität und der Zukunft unserer Spezies. Hypostase beschäftigt sich mit der Frage danach, wie sich unsere Beziehung zu KI im Laufe der Zeit verändern könnte.
Konzept, Performance, Choreografie: Eray Gülay; Outside-Eye: Marie-Zoe Buchholz; AI-Art: Claudio Soranno; Kostümdesign: Rodrigo Santos Peixoto
Elin Tezel: BeBraveBabe
BeBraveBabe ist eine Solo-Tanzperformance über die Transformation des Wunsches, einzuschüchtern gepaart mit der Courage an einer Wut festzuhalten, in eine Demonstration von Stärke, die letztendlich Verletzlichkeit zulässt. Inspiriert von einer Wut im Dienste der Liebe für die Verdammten dieser Erde, ist das Stück ein Aufruf zur Tapferkeit, sowohl für die Tänzerin als auch für das Publikum. BeBraveBabe versucht zu drohen, zu prahlen und durch Einschüchterung Macht über andere auszuüben, während es sich nach Verbindung sehnt.
Elin Tezel lebt in Köln und studiert im Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) Köln. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Abschlussperformance, in der es um Befreiung, Begehren, Wut, Widerstand und Kraftentfaltung geht.
Konzept, Choreografie, Performance: Elin Tezel; Musik: Nicolas Berge; Outside Eye: Demetrios Navras, Ander Ballarin, Giada Peli, Isabel Carvalho; Mentorin: Claire Vivianne Sobottke; Licht: Marco Wehrspann
Thaddäus Maria Jungmann: 🔥🔥🔥
Hotness (eng.: sexuelle Attraktivität) ist durch soziale, kulturelle sowie geschlechtsspezifische Konventionen geprägt. Daraus ergeben sich gesellschaftliche Maßstäbe, an denen sich der individuelle Körper abarbeiten muss. |
Hotness (eng.: Hitze) ist eine ungewöhnlich hoch empfundene Temperatur. Das Extremereignis einer Hitzewelle schädigt die menschliche Gesundheit sowie die Ökosysteme. |
🔥 🔥 🔥 ist ein verführerisches Solo zwischen dem Streben nach Hotness und der Gefahr des daraus folgenden körperlichen Kollaps. Es ist eine ironische Annäherung, in der zwanghaften Begierde nach perfekten Körpernormen die Folgen der globalen Erwärmung zu suchen. Hat die Tyrannei von Hotness einen zerstörerischen Einfluss auf die Umwelt?
Thaddäus Maria Jungmann ist ein*e cute*r Performer*in. Als Musicaldarsteller*in bisher in unattraktiven Figuren mit komödiantischen Rollenprofil besetzt, ist 🔥🔥🔥 ein emanzipativer Akt, die eigene Hotness zu spüren und sich der Sehnsucht zu stellen, auch so wahrgenommen werden zu wollen.
In englischer Sprache.
Konzept & Performance: Thaddäus Maria Jungmann; Dramaturgie: Benjamin Fischbach; Kostüm: Benze C. Werner; Textentwicklung: Nico Hartwig; Inspiration Hotness: Queen B.