Die Gelbe Seite
Hinweis: Vor dem Stück wird am Sa 02.12. um 19:00 Rymon Zacharei alias Rayboom noch sein Work-In-Progress von DER PASS präsentieren. Der Eintritt hierzu ist frei.
In Die Gelbe Seite bringen Takao Baba und Bounracksa Phomkhoumphon Kampfkunst und urbane Tanzkultur in einer Bühnenproduktion zusammen. Ausgehend von den Bewegungsqualitäten von Kampfkünsten wie Muay Thai, Jiu-Jitsu, Karate und rituellen Praktiken wie Wai Khru stellen sie dabei die Frage nach dem Entwicklungspotenzial bestimmter urbaner Tänze.
Die beiden Künstler betrachten das Feld der Kampfkunst mit ihrem persönlichen Wertekodex sowie Bewegungsrepertoire und beschäftigen sich mit den historischen Ursprüngen urbaner Tanzkulturen. Da diese vielfach in der afroamerikanischen Kultur liegen, setzen sie sich mit der damit verbundenen Frage nach der eigenen Rolle, Identität und Biografie auseinander. Diese sind geprägt durch die eigene südost- / ost-asiatische Familiengeschichte sowie der täglichen Arbeit und Beschäftigung mit urbanen Tanzkulturen.
Künstlerisch-ästhetisch setzt Die Gelbe Seite diese persönlich-biografische Auseinandersetzung auf der Bühne um: In einem gesellschaftlichen Kontext, der von Rassismus und klischeebehafteten Vorstellungen von asiatisch-diasporischem Leben in Deutschland geprägt ist, erobern sich Takao Baba und Bounracksa Phomkhoumphon die Macht zurück, die eigene Geschichte zu erzählen. Die Tänzer überprüfen und erkunden Facetten asiatischer Kultur innerhalb des urbanen Tanzes und blicken mit einem Altersunterschied von 14 Jahren aus unterschiedlichen Generationen heraus auf diese Themenfelder.
Takao Baba ist 1974 in Tokyo (Japan) geboren, in Deutschland aufgewachsen und lebt in Düsseldorf. Die Wurzeln seiner Arbeit liegen im urbanen Tanz, den er mit zeitgenössischem Tanz verbindet. Takao Baba gründete 2003 die Tanzkompanie EMotion, die regelmäßig Tanztheaterproduktionen entwickelt. 2008 erhielt sie als erste urbane Tanzkompanie mit der Produktion 2nd ID die Einladung zur Tanzplattform Deutschland. Die jüngste Kinderproduktion Boys don’t dance wurde zum Festival Augenblick Mal und zum Westwind Festival eingeladen. Seit 2010 ist er zudem als Choreograf bei Urbanatix tätig, einem Projekt, das alljährlich junge Street-Art-Talente mit internationalen Artist*innen zusammenbringt. Takao kuratierte den Bereich Urbaner Tanz der internationalen Tanzmesse NRW 2018. Mit dem tanzhaus nrw verbindet Takao eine langjährige und kontinuierliche Zusammenarbeit.
Bounracksa Phomkhoumphon ist urbaner Tänzer mit laotischen Wurzeln und bekannt unter dem Künstlernamen Bouni. Seine künstlerische Arbeit beschäftigt sich überwiegend mit den urbanen Tanzstilen und in diesen hat er sich immer mehr spezialisiert. Als urbaner Tanzkünstler sammelt er seit 2007 verschiedene Erfahrungen in diversen Bühnenproduktionen. Erste Eindrücke bekam er durch Jugendproduktionen im tanzhaus nrw, wie z. B. Battle your own live unter choreografischer Leitung von Guido Markowitz und Damian Gmuer und t(h)ree of life unter choreografischer Leitung von Nora Pfahl und Karl Kane Wung. Viele Jahre war er dann mit dem internationalen Ensemble Urbanatix unterwegs und in der Jahrhunderthalle in Bochum zu sehen. Durch die künstlerischen Förderformate Performance Session und Now & Next im tanzhaus nrw konnte er sein erstes Solostück The Anthropomorph im Rahmen des Urban Double Bill auf der Bühne im tanzhaus nrw performen.
Dauer: ca. 60 Min.
Altersempfehlung 12+
Im Stück wird wenig Sprache (Deutsch, Japanisch und Laotisch) genutzt. Das Stück ist ohne Sprache verständlich.
Ticketanfragen für Schulvorstellungen bitte an Maresa Grote-Sinn richten:
mgrote-sinn@tanzhaus-nrw.de
Auch andere Besucher*innen sind zu den Schulvorstellungen herzlich willkommen.
Sa 02.12. | anschl. Talk |
|
Choreografie und Tanz: Bounracksa Phomkhoumphon, Takao Baba; Co-Dramaturgie: Mbingo Itondo; Lichtdesign: Horst Mühlberger; Video: Ricardo Castagnola; Dramaturgie: Célestine Hennermann; Wissenschaftliche Begleitung: Mbingo Itondo; Musik: Takao Baba; Kostüme: Charlotte Grewer
Eine Produktion von Takao Baba, koproduziert durch das tanzhaus nrw. Gefördert durch das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V.