Mit Arbeiten von Christoph Speit, Joana Kern & Bruna Cabral, MFK Bochum

Now & Next ZOOM
Online
Termine
24.06.2021 – 25.06.2021
Porträt von Christoph Speit
Joana Kern und Bruna Cabral mit ihren Instrumenten
Drei Performerinnen liegen und stehen auf einer Wiese

Die Pandemie ändert die Produktions- und Präsentationsweisen der Freien Szene. Premieren werden verschoben, abgesagt, als Livestreams präsentiert oder für Filmadaptionen umgearbeitet. Stipendienartige Förderungen, die Rechercheprozesse und die ergebnisoffene Arbeit an künstlerischen Ideen in den Fokus rücken, ermöglichen es vielen Künstler*innen weiterzuarbeiten. Die Juniausgabe von Now & Next – der Plattform für den künstlerischen Nachwuchs aus NRW – widmet sich diesen veränderten Arbeitsbedingungen für junge Künstler*innen. Im ZOOM-Webinar zeigen Christoph Speit, Joana Kern & Bruna Cabral sowie MFK Bochum, wie und woran sie in den vergangenen Monaten gearbeitet haben. Rechercheeinblicke, Videoschnipsel, Unfertiges, aber auch Experimentelles wird präsentiert und mit dem Publikum diskutiert.

Christoph Speit war Teilnehmer unserer Frühlingresidenz, die im März regionalen Nachwuchskünstler*innen die Möglichkeit bot, am tanzhaus nrw zu recherchieren und zu proben. Im Rahmen von Now & Next zeigt er nun Ausschnitte aus seinem Arbeitsprozess „ARCH_TMC it feels like I put sunglasses on“, in dem er die Etablierung von Systemen und dem Körper, der in ihnen funktioniert, in Bezug auf Clubs und Raves verhandelt. Da diese Räume während der Pandemie nicht mehr zugänglich sind, wird ihre Bedeutung als Rückzugsorte und ihr kraftspendendes Potenzial besonders deutlich.

Die Tänzerin Joana Kern gibt gemeinsam mit der brasilianischen Musikerin Bruna Cabral einen Einblick in ihre Recherchearbeit „GINGA“. Gefördert durch das #TakeCareResidenz-Programm des FONDS Darstellende Künste hat sie sich in den letzten Monaten mit Themen und Fragen zu kultureller Identität, Kolonialismus und Migration beschäftigt. Ausgangspunkt für die Recherche der deutsch-brasilianischen Tänzerin ist die „Ginga“: Der Begriff bezeichnet den Grundschritt der brasilianischen Kampfkunst Capoeira, die eng mit der Versklavung und den spirituellen Wurzeln afrikanischer Kulturen verbunden ist.

Lärm wird etymologisch von „al arm“ abgeleitet – „zu den Waffen“ – und steht damit immer schon im Zeichen von Gewalt. Lärm kann ein Angriff auf individuelle Grenzen durch Geräusche sein. In der Recherche „noise as touch“ befassen sich Franziska Schneeberger, Katarína Marková und Marlene Ruther (MFK Bochum) mit der Frage, in welcher Weise Schallwellen Körper bearbeiten. Sei es in Gestalt von übergriffigem Lärm, sozial verbindender Ekstase oder auch die Sensibilisierung auf Mikro-Bewegungen im Muskelgewebe: Welche Bewegungsformen können Körper als Antwort auf den Noise der Umgebungen formulieren und was hat das mit Berührung zu tun?

Dauer: 90 Min. / Achtung: Stroboskopeffekte

Hinweis: Sie können mit dem Ticketkauf eines Solidaritätstickets (I für 10 € oder II für 17 €) das tanzhaus nrw unterstützen. Selbstverständlich können Sie aber auch ein Ticket zum Normalpreis (3 €) buchen. Der Link zum Online-Event wird nach dem Ticketkauf jeweils ca. eine Stunde vor der Veranstaltung versandt. Bitte achten Sie auch auf Ihren Spam-Ordner.

„ARCH_TMC it feels like I put sunglasses on“ Konzept, Recherche: Christoph Speit. Musik: Sören Siebel.
„GINGA“ Konzept, Recherche: Joana Kern; Musik: Bruna Cabral.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

„noise as touch“ Konzept, Recherche: MFK Bochum.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.